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Sina auf heißer Spur

Sina auf heißer Spur

Titel: Sina auf heißer Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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konnte Sina nicht abstreiten. Aber wenn Tori und sie sich nicht ebenfalls wie Vollidiotinnen benommen hätten, wäre nichts passiert.
    â€žMir ist das total peinlich“, murmelte Viktor.
    Machte er sich über sie lustig? Schlimmer noch – spielte er ihr was vor, während er gleichzeitig versuchte, die Ranch in den Ruin zu treiben?
    â€žIch glaub dir kein Wort, Viktor Hagenbusch“, sagte Sina. „Du bist sauer auf mich und Tori, so sieht’s doch aus. Weil wir uns über dich lustig gemacht haben. War ja auch total bescheuert und doof von uns. Also, mir tut’s jedenfalls sehr leid. Aber wenn du meinst, dass du dich jetzt an Sue dafür rächen musst, dass wir Mist gebaut haben …“
    â€žHä? Wovon redest du überhaupt? Warum sollte ich mich an Sue rächen wollen?“
    â€žDu weißt genau, wovon ich spreche! Von dem verdorbenen Futter, das du heimlich auf die Sunshine Ranch gebracht hast.“ Noch bevor sie den Satz beendet hatte, merkte Sina, dass sie sich gerade um Kopf und Kragen redete.
    Was für ein Schwachsinn! Wenn Viktor wirklich hinter der Anzeige steckte, dann würde er das nie und nimmer so einfach zugeben. Und wenn er nichts mit der Sache zu tun hatte, dann musste er sie für total bescheuert halten.
    Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hielt er sie für total bescheuert. Viktor sah sie genau so an wie Frau Wachtel neulich, als Sina in Mathe an der Tafel vorrechnen sollte.
    â€žSina.“ Auch Viktors Tonfall ähnelte dem von Frau Wachtel. Er klang mitleidig und fassungslos zugleich. „Alles in Ordnung mit dir? Ich habe bestimmt kein verdorbenes Futter auf die Ranch gebracht. Wofür hältst du mich eigentlich?“
    Das war eine gute Frage. Wofür hielt Sina Viktor eigentlich? Für einen Aufschneider und Angeber. Jemand, der sich bei jeder Klassenparty in den Vordergrund drängen musste, der immer alles besser wusste. Ein Blender.
    Anfang der Sommerferien war er plötzlich auf der Sunshine Ranch aufgetaucht, um Reiten zu lernen. Oder vielmehr: um allen zu zeigen, was für ein toller Typ er war. Denn er war völlig davon überzeugt gewesen, dass er gar keine Reitstunden benötigte, sondern sich nur auf ein Pferd zu setzen brauchte, um die härtesten Turniere zu gewinnen.
    Gleich am ersten Tag wollte er mit Sina und ihren Freundinnen ausreiten. Aber das erlaubte Sue natürlich nicht. Bevor man nicht mindestens zehn Reitstunden belegt hatte, durfte man auf der Sunshine Ranch nicht ins Gelände, das war ein ehernes Gesetz.
    Mister Pipifax, hatten die Freundinnen Viktor damals getauft. Alles war für ihn „Pipifax“: das Reiten an der Longe, die Übungen, die er im Roundpen absolvieren sollte, die ersten kurzen Ausritte mit dem Reitlehrer. „Geht’s noch leichter?“, spottete er, wenn er sein Pferd dazu bewegen sollte, im Parcours ein Hindernis zu überschreiten oder ein paar Schritte rückwärtszugehen.
    Er war ein begabter Reiter, daran gab es keinen Zweifel. Übungen, an denen sich andere wochenlang die Zähne ausbissen, bewältigte er auf Anhieb und scheinbar mühelos.
    Das hatte die sechs Pferdemädchen natürlich am allermeisten geärgert: dass Viktor nicht nur angab, sondern tatsächlich richtig gut war. „Mädels, von mir könnt ihr euch noch was abgucken“, hatte er immer geprahlt.
    Bis zu seinem Sturz.
    Danach war Schluss gewesen – mit der Angeberei und mit dem Reiten. Er hatte sich niemals mehr auf der Sunshine Ranch blicken lassen.
    â€žHey!“ Viktor legte Sina seine Hände auf die Schulter. „Mach nicht so ein Gesicht. Ich weiß, dass ich bei deinen Freundinnen unten durch bin. Das habe ich selbst verbockt. Aber Hauptsache, du weißt, dass es mir leidtut, wie blöd ich mich damals aufgeführt habe. Ich bin in Wirklichkeit gar nicht so. Also, jedenfalls nicht ganz so schlimm.“ Er grinste.
    Sina räusperte sich. Ihr Kopf war wie leer gefegt. Sie hatte keine Ahnung, was sie sagen sollte.
    Viktor nahm die Hände von ihren Schultern. „Also, wenn du irgendwann mal so weit bist, dass du mir verzeihen kannst, lass es mich wissen. Dann essen wir ein Friedenseis zusammen. Albertos Erdbeer-Pfirsich-Becher ist nämlich spektakulär.“
    â€žIch weiß.“ Sinas Stimme klang wie ein verrostetes Gartentor.
    Ausgerechnet Erdbeer-Pfirsich.
    Viktors Blick wanderte über ihre Schulter zur

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