Sina auf heißer Spur
ausgesehen. Bis Sue sich wieder losgemacht hatte.
âEs hat doch keinen Sinn. Ich bin, wie ich bin, und du bist, wie du bist. Wir passen einfach nicht zusammenâ, murmelte Sina.
âWie bitte?â, fragte David entgeistert.
âDas hat Sue gestern zu Robert gesagt.â
âHmâ, machte David. âDas passt ja zu dem, was er in seinem Brief schreibt.â
âRobert ist total cholerisch.â Sina erzählte David von Roberts Zusammenstoà mit Mike. âIch frag mich nur, was ihn immer dazu bringt auszurasten.â
âDas frag ich mich allerdings auch. Hier in der Agentur war er bisher total friedlich.â
âKannst du Robert nicht mal in ein Männergespräch verwickeln?â, schlug Sina vor.
âWie meinst du das denn jetzt?â, fragte David.
âNa ja, vielleicht erzählst du ihm, dass du Schwierigkeiten mit ⦠deiner Freundin hast.â Zu ihrem Ãrger merkte Sina, dass sie rot wurde. âUnd dann fragst du ihn, was er an deiner Stelle machen würde. So von Mann zu Mann. Vielleicht haben wir Glück und er erzählt was über seine Beziehung mit Sue.â
âHmâ, machte David noch einmal.
âWas anderes fällt mir im Moment nicht ein.â
âAber der Verdacht gegen Robert ist doch absurd. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er irgendwas tun könnte, um Sue zu schaden und sie so zu verletzen. Er liebt sie doch.â
âLiebe, Neid und Hass waren schon immer die stärksten Motive für Verbrechenâ, sagte Sina. âMal abgesehen von Geldgier.â
âVielleicht hast du Recht. Also gut, versuch ich es mal mit der Mann-zu-Mann-Strategie. Hast du ganz nebenbei auch irgendeine Idee, was für Schwierigkeiten ich mit meiner Freundin haben könnte?â
âKeine Ahnung.â Sinas Stimme klang plötzlich trocken und rau.
âSie ist immer so abweisend.â David grinste. âUnd wenn ich sie in den Arm nehmen und küssen will â¦â, jetzt kam er immer näher, ââ¦Â dann weicht sie oft zurück.â
Sinas Herz hämmerte gegen ihre Rippen, als wollte es aus ihrem Brustkorb ausbrechen. Aber diesmal wich Sina nicht zurück, sondern ging sogar einen Schritt auf David zu.
Tori greift ein
Als Sina am nächsten Morgen aufstand, war ihre Mutter schon weg. âTut mir leidâ, erklärte sie Sina zerknirscht, als diese sie auf dem Handy anrief. âIch hatte einen ganz frühen Termin. Dafür versuche ich heute Abend eher zu Hause zu sein.â
âKein Problem.â Sina seufzte erleichtert. Es war gut, dass ihre Mutter nicht da war. Sie hätte sofort gemerkt, dass etwas nicht stimmte, und Sina stundenlang ausgefragt. Dabei war sie doch selbst vollkommen ratlos.
Die Ereignisse auf der Ranch. Robert, Viktor, ihre Beziehung zu David. Das war alles ein bisschen viel auf einmal.
Angewidert betrachtete Sina die Scheibe Toast auf ihrem Teller. Keinen Hunger. Sie trank einen Schluck Milch und radelte zur Ranch.
Frau Fischer fegte gerade den Bürgersteig vor ihrem Gartenzaun.
âGuten Morgenâ, sagte Sina und wollte weiter.
âSagen Sie dieser Frau Mirador, dass wir die Angelegenheit unserem Neffen übergeben haben, der ist nämlich Rechtsanwaltâ, erklärte Frau Fischer, ohne zu grüÃen.
âWelche Angelegenheit?â, fragte Sina.
âUnsere Forderung, dass der Esel eingeschläfert wird. Das Tier ist gemeingefährlich.â
Sina blieb vor Empörung fast die Luft weg. âDas ist ja lächerlich!â
Konnte man ein Tier töten lassen, nur weil es ausgebrochen war? Fritz war kein Kampfhund, er hatte nur ein paar Kakteen angeknabbert!
âMein Vater ist auch Anwaltâ, erklärte Sina. Das war eine glatte Lüge, ihr Vater war Leiter der örtlichen Stadtbücherei, von juristischen Dingen hatte er keinen blassen Schimmer. Aber das konnte Frau Fischer nicht wissen. âEr wird sich um die Sache kümmern.â
Frau Fischer antwortete nicht, sie blickte nicht einmal auf. Aber ihr Besen fegte jetzt so wild und wütend über das Pflaster, als könnte sie Sinas Worte einfach wegkehren.
âSchönen Tag nochâ, sagte Sina.
Auf dem Hof der Sunshine Ranch stand Viktor. Er hatte Maxim gesattelt und aufgezäumt.
âHi! Du scheinst ja neuerdings gar nicht genug von der Ranch zu kriegen.â Sina schob ihr Fahrrad in den Ständer.
âNa ja, heute
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