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Sina auf heißer Spur

Sina auf heißer Spur

Titel: Sina auf heißer Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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Nachmittag muss ich wieder arbeiten, da dachte ich, ich nutze den Vormittag zum Ausreiten. Was ist mit dir, hast du Lust mitzukommen?“
    â€žKlar doch!“ Und ob sie Lust hatte. Die Luft war so frisch und klar und die Sonne schien. Ein Ausritt würde ihr wirklich guttun.
    â€žDann beeil dich. Wir warten hier auf dich.“
    â€žWir?“, fragte Sina. Dann sah sie Tori mit Tibor aus dem Stall kommen. Ganz offensichtlich hatte sie beschlossen, Viktor nicht länger Sina zu überlassen, sondern ihn sich selbst vorzunehmen.
    Sinas Hände zitterten, als sie den Sattel vom Haken in der Sattelkammer riss. Was ist denn nur los mit mir?, fragte sie sich selbst. Die ganze Zeit über hatte sie sich geärgert, dass Tori ihr alle Nachforschungen überlassen hatte, und nun, da Tori endlich aktiv wurde, war es ihr auch nicht recht.
    Sina zog den Sattelgurt mit großem Nachdruck straff. Janko warf den Kopf zurück und schnaubte empört. Zu fest! „Entschuldigung, Janko“, murmelte sie schuldbewusst.
    Warum hatte sie ein so ungutes Gefühl dabei, wenn sie Tori und Viktor zusammen sah? Weil sie genau wusste, dass Tori Viktor nur benutzte. Sie schmeißt sich an ihn ran und tut so, als ob sie auf ihn steht, dachte Sina, während sie den Sattelgurt lockerte und Janko aus dem Stall führte. Nicht weil sie ihn wirklich mag, einfach nur, um möglichst viel aus ihm rauszukriegen. Und wenn sie ihn dabei verletzt, ist es ihr völlig egal.
    Und ich mache mit, dachte Sina. Genau wie damals, als er auf Dakota ausreiten wollte. Ich schaue einfach zu, wie er in sein Unglück rennt.
    Dann schüttelte sie den Kopf.
    Worüber machte sie sich eigentlich so viele Gedanken? Gestern hatte sie doch auch keine Skrupel gehabt, in Roberts Unterlagen herumzuschnüffeln. Die Ranch war in Gefahr und sie mussten sie retten. Das war das Einzige, was zählte. Und außerdem: Was interessierte sie Viktor? Sie war schließlich mit David zusammen.
    Auf der Wiese vor dem Wald ließen sie die drei Pferde nebeneinander traben. „Und?“, erkundigte sich Tori. „Wie gefällt es dir, wieder auf einem Pferd zu sitzen?“
    â€žSuper“, sagte Viktor. „Ich hab seltsamerweise gar keine Angst. Nach dem Unfall dachte ich eine Zeit lang, dass ich es überhaupt nicht mehr schaffen würde zu reiten. Ich hatte nachts Albträume, in denen ich von einem Pferd fiel und hinterher totgetrampelt wurde. Komisch, was? Dabei kann ich mich an den Sturz selbst überhaupt nicht mehr erinnern. Die Erinnerung daran ist einfach weg.“
    Tori lachte.
    â€žWas ist?“, fragte Viktor gekränkt. „Findest du mich albern oder was?“
    â€žGar nicht“, sagte Tori. „Ich wundere mich nur.“
    â€žWorüber?“
    â€žDu warst so ein Großkotz im Sommer. So ein Angeber, es war kaum auszuhalten mit dir. So ein Satz wie der eben – dass du Angst hast oder Albträume –, der wär dir nie über die Lippen gegangen.“
    â€žStimmt“, gab Viktor zu. Sina sah, wie das Blut in seinen Kopf stieg und sein Gesicht verfärbte. Er wurde rot. Das Gefühl war ihr so vertraut, dass sie am liebsten ihren Arm um seine Schulter gelegt hätte. Aber das ging nicht, sie saßen ja auf den Pferden. Und überhaupt.
    â€žDer Sturz hat dir sehr gutgetan, finde ich“, sagte Tori. „Er hat dir den Kopf zurechtgerückt, wenn du mich fragst.“ Dann gab sie Tibor die Sporen. „So, und jetzt zeig mal, was du so draufhast! Ein kleiner Galopp wird ja wohl drin sein.“
    â€žUnd ob das drin ist!“ Viktors Augen leuchteten kampflustig auf.
    Sina blieb ein bisschen zurück, während die anderen vorweggaloppierten. Vielleicht tut Tori ja nicht nur so, als ob sie ihn nett findet, dachte sie. Vielleicht steht sie wirklich auf ihn. Er ist jedenfalls ganz offensichtlich Feuer und Flamme für sie. Das Gefühl des Unbehagens, das sie vorher im Stall verspürt hatte, war wieder da.
    Aber jetzt zügelte Viktor Maxim und drehte sich im Sattel zu ihr um. „Wo bleibst du, Sina?“, rief er ihr zu.
    â€žIch komme ja schon!“, gab sie zurück. Sie schlug mit den Zügeln gegen Jankos Hals und brachte ihn durch einen leichten Schenkeldruck dazu, sein Tempo zu beschleunigen.
    Auf dem Rückweg schlug Tori ein Wettrennen vor.
    â€žDas ist doch Quatsch“, meinte Sina. „Maxim hat keine Chance gegen Janko und Tibor.

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