Sina auf heißer Spur
dann Trab, dann Stehen. Okay?â
Seine ruhige Art nahm Viktor sofort die Anspannung, er lieà die Zügel locker und Maxim ging los. Schon nach den ersten Schritten bildeten Pferd und Reiter eine perfekte Einheit.
âSuperâ, sagte Mike. âGanz hervorragend.â
Nach einer Runde lächelte Viktor Sina erleichtert zu. âFühlt sich gut anâ, sagte er.
âSieht auch gut ausâ, sagte Sina und lächelte zurück.
Hausdurchsuchung
âDigital Graphicâ, stand auf dem Klingelschild von Roberts Grafikatelier. Sina läutete. Sofort ertönte der Summer, als habe David oben schon auf sie gewartet.
âNa endlichâ, meinte er, als sie im ersten Stock angekommen war. âIch dachte schon, du kommst gar nicht mehr.â
âIch hatte noch Reitunterricht.â Sie stand ein wenig unsicher vor ihm.
Sollte sie ihm die Hand geben oder einfach an ihm vorbeigehen? Wenn ihr Herz nur nicht so wild geschlagen hätte, man konnte bei dem Gehämmer ja keinen klaren Gedanken fassen.
âTag, Sina.â Er gab ihr einen Kuss auf die Wange und löste so ihr Problem. Wobei sich die Geschwindigkeit ihres Herzschlags allerdings noch verdoppelte. âKomm rein.â
Die Agentur bestand aus einem einzigen riesigen Raum. Eine Wand wurde von deckenhohen Fenstern eingenommen. Rechts befand sich eine kleine Küchenzeile mit einer chromblitzenden Kaffeemaschine. Zwei Schreibtische standen sich in der Mitte des Raums gegenüber. Auf einem Computerbildschirm blinkte ein groÃes Logo: âMickis Pizza Pubâ.
âWillst du mal sehen?â, fragte David. âDas ist das Logo, an dem ich gerade arbeite. Robert lässt mir da total freie Hand. Gut, nicht?â
Er beugte sich neben Sina über die Tastatur und zeigte ihr eine Reihe von Entwürfen, die er für die Pizzeria gemacht hatte. âHier das Ganze noch mal in Blau. Und da, dieses Logo gefällt mir persönlich am besten.â Er zeigte ihr ein rundes Zeichen, das wie eine Pizza aufgeschnitten war. Ein Stück fehlte, dort stand der Name der Pizzeria.
âCoolâ, sagte Sina. âDas mag ich auch am liebsten.â Dann blickte sie sich um. âWann kommt Robert denn wieder?â
âKeine Ahnung. Aber wir sollten lieber mal anfangen zu suchen. Was willst du denn wissen?â
âWeià ich nicht. Ich bin mir nur sicher, dass irgendwas auf der Ranch nicht mit rechten Dingen zugeht.â Sie erzählte David von Fritz und den vernichteten Kakteen. âWenn das so weitergeht, macht Sue die Ranch dicht. Sie ist total fertig.â
âKann ich mir vorstellen.â
âIst dir an Robert in letzter Zeit irgendwas aufgefallen?â, fragte Sina. âIch meine, so stimmungsmäÃig.â
âHm. Nee, eigentlich ist er immer gut drauf.â
Sina nickte. âHast du schon mal erlebt, dass er plötzlich ausrastet?â
âRobert? Nee, der doch nicht. Das ist eine Seele von Mensch.â
Sina dachte daran, wie Robert Mike fast umgeschubst hatte, und schauderte.
âHierâ, sagte David. âDas ist mir aufgefallen.â Er nahm Sinas Hand und führte sie um seinen Schreibtisch herum zu Roberts Platz.
Neben dem Computer standen eine Designerlampe und ein schmaler Holzkasten, in dem Bleistifte und ein Füllfederhalter lagen. AuÃerdem ein Bild in einem dunkelbraunen Holzrahmen.
âSueâ, sagte Sina überrascht. âRobert hat ein Bild von ihr auf seinem Schreibtisch.â
âKomisch, was? Wo sie doch geschieden sind.â
âEr liebt sie noch. Das ist ja wohl offensichtlich.â
Sina blickte sich um.
Wie ordentlich Roberts Schreibtisch und der Rest des Büros waren! Nirgends lag etwas herum, keine Bücher, keine Post-its, keine Quittungen und schon gar keine schmutzigen Kaffeetassen oder leeren Joghurtbecher. Es würde bestimmt nicht lange dauern, sich hier einen Ãberblick zu verschaffen.
âUnd jetzt?â, fragte David. âWillst du wirklich in seinen Sachen herumschnüffeln? Irgendwie komm ich mir dabei ganz schön schäbig vor.â
âEs muss aber sein. Irgendjemand will die Ranch ruinierenâ, sagte Sina.
Neben dem Tisch stand ein schwarzer Schubladencontainer. Entschlossen zog sie die oberste Schublade auf und fiel fast um.
âWas ist das denn?â
âAch soâ, sagte David. âIch hätte dich vielleicht warnen sollen.â
Die Schublade quoll über
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