Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sina auf heißer Spur

Sina auf heißer Spur

Titel: Sina auf heißer Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
Vom Netzwerk:
angsterfüllt.
    Aber Dr. Knopfler kniete bereits vor dem nächsten Tier.
    â€žHaben Sie eine Ahnung, was für ein Gift das war?“, fragte Hannah.
    Der Tierarzt schüttelte unwillig den Kopf. „Psst!“
    Washington trat neben Sina, den Schwanz zwischen die Beine geklemmt, und winselte. „Ist ja gut, Süßer“, flüsterte sie. „Dr. Knopfler macht sie alle wieder gesund.“
    Washington winselte noch lauter. Offensichtlich war er genauso wenig überzeugt von ihren Worten wie sie selbst.
    Irgendwann nahm der Tierarzt die Bügel des Stethoskops wieder aus den Ohren. „Tja“, sagte er.
    Sina und Hannah wechselten einen alarmierten Blick. Tja klang nicht gut.
    â€žWir haben das Futter gefunden, mit dem die Tiere vergiftet worden sind“, sagte Sina.
    â€žWarum sagst du das erst jetzt?“, fragte Dr. Knopfler. „Wo ist es?“
    Sie rannte los und brachte ihm den Blumentopf. Er nahm ein Maiskorn heraus, betrachtete es lange, schnupperte daran, dann begann er mit seinem Zeigefinger im Topf zu wühlen. „Da“, meinte er nach einer Weile. „Da haben wir’s.“ Er streckte den Mädchen seinen Finger hin. Oben auf der Fingerspitze lag ein winziges hellblaues Körnchen.
    â€žIch vermute, dass jemand Schlaftabletten zerkleinert und unter das Futter gemischt hat“, erklärte er. „Die Dosis war wahrscheinlich nicht sehr hoch, sonst wären die Vögel inzwischen alle tot.“
    â€žUnd jetzt? Können Sie sie retten?“, fragte Hannah atemlos.
    Zu Sinas Entsetzen schüttelte Dr. Knopfler nur den Kopf. „Ich kann gar nichts tun“, sagte er. „Man kann den kleinen Dingern ja schlecht den Magen auspumpen. Uns bleibt nichts übrig, als abzuwarten. Vielleicht wachen sie nach einer Weile wieder auf.“
    Oder sie sterben alle, dachte Sina. Und wir sitzen daneben und können ihnen nicht helfen.
    â€žWo steckt eigentlich Sue?“ Der Tierarzt blickte sich suchend um. „Ist sie ausgeritten?“
    â€žNee, Dakota ist im Stall“, meinte Sina. „Aber ihr Auto ist nicht da. Vielleicht ist sie mit Mike in die Stadt gefahren.“
    â€žKönnen wir denn gar nichts tun?“, fragte Hannah.
    â€žWärme wäre gut“, sagte der Tierarzt. „Aber unter der Wärmelampe in der Praxis ist nicht genug Platz für so viele Tiere. Und wir sollten sie auch möglichst wenig bewegen.“ Er runzelte die Stirn. „Schaut doch mal, ob ihr irgendwo ein paar Decken findet.“
    Hannah und Sina rannten sofort los. Aus der Sattelkammer holten sie einen Stapel Pferdedecken.
    â€žZwei davon breiten wir hier aus.“ Dr. Knopfler wies auf die windgeschützte Stelle vor dem Büro. „Da legen wir die Tiere drauf und decken sie zu.“
    Es dauerte eine ganze Weile, bis sie die Vögel zusammengetragen hatten. Drei Gänse, vier Kaulhühner, zwei Stockenten, vier Perlhühner, zwei Seidenhühner, eine Wachtel, drei Puter und sechs Haubenenten. Fünfundzwanzig Vögel hatte es erwischt.
    Dr. Knopfler und Hannah breiteten zwei weitere Decken über ihnen aus. Die kleineren Vögel verschwanden ganz unter dem dunkelgrauen Wollstoff, von den größeren ragten oben die Hälse heraus. Sina musste plötzlich daran denken, wie sie und Tori früher mit ihren Plüschtieren Krankenhaus gespielt hatten. „Bei Dr. Tori und Schwester Sina werden auch die hoffnungslosesten Fälle wieder gesund“, hörte sie Tori wieder sagen. Auf einmal empfand Sina eine solche Sehnsucht nach ihrer Freundin, dass sie sie um ein Haar angerufen hätte. Aber es hatte ja keinen Sinn, Tori hätte auch nichts machen können, sie wäre nur genauso traurig und verzweifelt gewesen wie sie selbst.
    Washington jaulte. Sina hätte am liebsten mit eingestimmt.
    Sie hockten auf den Stufen vor dem Haus und warteten. Warteten und warteten.
    Hin und wieder stand Dr. Knopfler auf, zog die Decke ein Stück zur Seite und kontrollierte den Herzschlag einiger Vögel. Danach kam er kopfschüttelnd wieder zurück zur Treppe.
    â€žIch frage mich, wo Sue bleibt“, murmelte Hannah. „Sie sagt sonst immer Bescheid, wenn sie längere Zeit weg ist.“
    â€žWir müssen die Polizei rufen“, fiel Sina plötzlich ein. „Schließlich wollte jemand die Hühner ermorden!“
    â€žErmorden“, wiederholte Dr. Knopfler und lachte

Weitere Kostenlose Bücher