sind immer dagegen
erkennen. Bald waren sie an der Schule angelangt. Sie stellten die Fahrräder so geräuschlos wie möglich in den Schuppen. Dann schlichen sie auf Zehenspitzen zum Gerätehaus, um die Leiter zu holen. Sie waren aufgeregt und etwas ängstlich. Nicht auszudenken, wenn sie jetzt noch geschnappt würden! Aber niemand war zu sehen. Nur ein schwacher Lichtschein kam aus einem Zimmer des Ostflügels. Es war ungefähr elf Uhr; alle Mädchen und die meisten Lehrerinnen schliefen bereits.
Die Mädchen sahen sich nach einer passenden Leiter um. Es gab zwei, eine kleine und eine sehr große. Jenny deutete auf die kleine.
„Die wird reichen“, meinte sie. Die vier Mädchen packten sie und trugen sie zum Schulgebäude. Vorsichtig lehnten sie die Leiter an die Mauer, aber zu ihrem Entsetzen stellten sie fest, dass sie nicht mal bis zum Fensterbrett reichte.
„Ein Jammer!“, stöhnte Jenny. „Es ist zu gefährlich, von der obersten Sprosse ins Zimmer zu klettern. Der Abstand ist zu groß. Wir müssen sie zurücktragen und die andere Leiter holen. Mit der können wir bis aufs Dach steigen.“
Sie trugen die kleine Leiter zurück und stellten sie behutsam an ihren Platz. Als sie dann aber die große Leiter nehmen wollten, stellte sich heraus, dass die zu schwer für sie war. Die vier Mädchen konnten sie kaum vom Boden heben. Auf keinen Fall würden sie es schaffen, sie aufzustellen.
Sie standen im hellen Mondlicht und starrten sich bestürzt an. „Was sollen wir nun tun?“, fragte Nanni mit zitternder Stimme. „Wir können doch nicht die ganze Nacht hier draußen bleiben?“
„Natürlich nicht“, sagte Jenny. „Wir werden alle Türen ausprobieren. Vielleicht ist eine aus Versehen offen geblieben. Lasst den Mut nicht sinken!“
Sie schlichen auf Zehenspitzen um die Schule herum und versuchten ins Haus zu kommen. Aber alle Türen waren fest verrammelt.
Katrin begann zu weinen. Sie hatte sich so bemüht, einen guten Eindruck zu machen. Und jetzt war vielleicht alles umsonst.
„Morgen früh werden sie uns entdecken!“, flüsterte sie. „Und bis dahin holen wir uns den Tod. Es ist eisig hier draußen!“
„Halt den Mund und sei nicht so ein fürchterlicher Angsthase!“, schalt Jenny zornig.
„Ich weiß, was wir tun“, sagte Hanni. „Wir werfen kleine Steinchen an unser Schlafzimmerfenster. Sicher wacht dadurch jemand auf. Dann machen wir uns bemerkbar und lassen uns die Tür von innen öffnen.“
„Eine gute Idee“, sagte Jenny.
Sie sammelten kleine Steinchen und warfen sie gegen die Scheiben. Aber Katrin zielte schlecht, ihre Kiesel trafen das falsche Fenster – das, das über dem Schlafsaal lag und Mamsell gehörte! Und Mamsell wachte auf!
„Schnell, zurück in den Schatten!“, befahl Jenny und die Mädchen verbargen sich zitternd hinter den Büschen.
Der große, dunkle Haarschopf von Mamsell erschien am Fenster und sie hörten, wie sie mit sich sprach. Die Mädchen drängten sich in einer Ecke zusammen und wagten kaum zu atmen. Sie fürchteten, Mamsell könnte sie sehen. Aber sie hatten Glück und Mamsell entdeckte sie nicht. Verwundert und laut gähnend ging sie zurück ins Bett. Die Mädchen blieben noch ein paar Minuten in ihrem Versteck. Aufgeregt flüsterten sie miteinander.
„Was sollen wir nun tun? Wir können doch nicht die ganze Nacht hier sitzen?“
„Wären wir doch nicht in den Zirkus gegangen!“
„Mir ist so kalt, dass meine Zähne klappern!“
Plötzlich packte Hanni Nannis Arm und flüsterte erregt: „Schau mal rauf. Ist da nicht jemand an unserem Schlafzimmerfenster?“
Ein Gesicht hob sich deutlich vom dunklen Hintergrund ab. Hanni schlüpfte aus dem Schatten und stellte sich ins volle Mondlicht. Hildas Stimme klang zu ihr herunter.
„Hanni! Du kommst spät. Wo sind die anderen?“
„Hier bei mir“, flüsterte Hanni. „Schließ die Seitentür auf und lass uns rein! Beeil dich! Uns ist fürchterlich kalt.“
Hilda verschwand. Eine Minute später hörten sie, wie sich ein Schlüssel drehte und der Riegel zurückgeschoben wurde – die Tür war offen. Sie schlichen leise ins Haus. Hilda schloss hinter ihnen ab.
Auf Zehenspitzen stiegen sie die Treppe hinauf und liefen zum Schlafsaal. Dort warfen sie sich auf Jennys Bett und begannen zu kichern. Wie waren sie erleichtert, dass das Abenteuer so glücklich zu Ende gegangen war!
Dann erzählten sie Hilda, was sie erlebt hatten. Nachdem sie nun in Sicherheit waren, war alle Angst vergessen.
„Hilda, hast du die Kiesel
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