Sind Sie hochsensibel?
sogar gefährlich für ihre Kinder). In Kapitel 3 und 4 werden wir das Thema âBindungâ noch näherbetrachten. Untersuchungen sensibler Kinder, die sich im Beisein ihrer Mütter mit einer neuen erschreckenden Situation auseinander setzen mussten, zeigten eine starke kurzzeitige Erregung. Wenn sich das empfindsame Kind jedoch bei seiner Mutter geborgen fühlte, ergab sich trotz der Stresssituation keine langanhaltende Erregung der Nerven durch die Ausschüttung von Cortisol.
Dies macht deutlich, dass es für junge HSM (und auch für ältere) wichtig ist, dass sie sich weiter den Anforderungen des Lebens stellen und Neues ausprobieren, anstatt sich zurückzuziehen. Allerdings muss die Bindung zur Bezugsperson fest und sicher sein und man muss vorwiegend positive Erfahrungen gemacht haben, ansonsten wird es sich als nur zu wahr herausstellen, dass man besser nichts Ungewohntes wagt. All dies hat sich uns bereits eingeprägt, bevor wir überhaupt sprechen konnten!
Viele intelligente, einfühlsame Eltern sind fast automatisch mit allen nötigen Erfahrungen ausgestattet. Robs Eltern zum Beispiel loben seine Erfolge ständig und ermuntern ihn auszutesten, ob sich seine Befürchtungen als begründet herausstellen. Sie bieten ihm ihre Hilfe an, wenn er sie beansprucht. Mit der Zeit wird seine Vorstellung von der Welt sich dahingehend verändern, dass sie nicht so beängstigend ist, wie es sein Nervensystem ihm in seinen ersten zwei Lebensjahren vermittelt hat. Seine kreativen Wesenszüge und intuitiven Fähigkeiten werden sich entfalten und die schwierigen Seiten werden verblassen.
Wenn Eltern nichts Besonderes tun, damit sich ihr sensibles Kind geborgen fühlt, hängt es wahrscheinlich von der jeweiligen Ausprägung des Aktivierungs- und Achtsamkeitssystems ab, ob das Kind tatsächlich âgehemmtâ sein wird. Denken Sie aber daran, dass einige Eltern und Umgebungen den Zustand merklich verschlechtern können. Beängstigende, sich wiederholende Erlebnisse werden die Achtsamkeit eines Menschen mit Sicherheit noch verstärken. Dazu tragen insbesondere solche Erfahrungen bei, in denen einem nicht geholfen wurde und man keineBeruhigung erfuhr. Auch Erinnerungen an Wagnisse, für die man sogar bestraft wurde, und an Menschen, die einen im Stich lieÃen und sich als gefährlich herausstellten, verursachen längerfristig eine erhöhte Vorsicht.
Folgender Punkt ist auÃerdem wichtig: Je mehr Cortisol in einem kindlichen Körper vorhanden ist, desto weniger wird das Kind schlafen. Je weniger es schläft, desto mehr Cortisol wird ausgeschüttet. Für den Tag gilt, je mehr Cortisol vorhanden ist, desto angstvoller erlebt das Kind seine Umwelt, und je mehr Angst es wiederum empfindet, desto mehr Cortisol wird ausgeschüttet. 43 Nächtliches Durchschlafen und Schlafpausen während des Tages reduzieren das Cortisol im kindlichen Körper. Denken Sie auch daran, dass ein niedriger Cortisol-Pegel weniger kurzzeitige Erregungen zur Folge hat. Es war leicht festzustellen, dass Robs Schlafmangel ein ständiges Problem für ihn darstellte. Vielleicht war es bei Ihnen ähnlich.
Wenn Schlafprobleme, die in der Kindheit begonnen haben, nicht unter Kontrolle gebracht werden, können sie bis ins Erwachsenenalter anhalten und aus einem sensiblen Menschen eine fast unerträglich empfindsame Person machen. 44 Achten Sie also auf Ihren Schlaf!
Der Sache auf den Grund gehen
Es gibt eine andere Seite Ihres Persönlichkeitsmerkmals, die durch Beobachtungen und Untersuchungen schwerer einzufangen ist â auÃer wenn seltsame Ãngste und Alpträume ein sensibles Kind (oder einen ebensolchen Erwachsenen) heimsuchen. Um diesen höchst realen Aspekt Ihres Wesens zu begreifen, verlassen wir die Untersuchungsräume der Laboratorien und betreten das Behandlungszimmer eines Tiefenpsychologen.
Tiefenpsychologen legen groÃen Wert auf das Unterbewusstsein und die dort eingebetteten Erfahrungen, solche die unterdrückt wurden, aber auch solche, die noch aus einer Zeit stammen, in der es uns nicht möglich war Gefühle zuverbalisieren. Diese unbewussten Erfahrungen bestimmen jedoch weiterhin unser Leben als Erwachsene. Es überrascht nicht, dass hochsensible Kinder und auch Erwachsene sich mit dem Schlafen schwer tun und von viel lebhafteren, beunruhigenden archetypischen * 3 Träumen berichten als andere. 45 Mit Einbruch
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