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Sine Culpa

Titel: Sine Culpa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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ein Tintenfisch-Tattoo.
    »Alec Ball hat ein Tattoo«, unterbrach Fenwick seine Lektüre. »Könnte dieser ›Joe‹ Watkins sein?«
     
    Als weiteren Beweis meiner Aufrichtigkeit füge ich ein Kleidungsstück von Paul bei. Gewiss sind die Spuren seiner Sünden und die der anderen Beteiligten inzwischen fast verschwunden, doch man hört ja so einiges über die Fortschritte der DNA-Forschung, und ich baue darauf, dass Sie noch etwas finden werden. Es fällt mir sehr schwer, auch nur einen Teil von den Sachen herzugeben, die einmal Paul gehörten. Ich habe sie in Erinnerung an den Jungen aufbewahrt, der er mal war.
    Noch ein Letztes: Ich möchte Unschuldigen keine Schmerzen zufügen, doch Sie müssen wissen, dass Taylors schmutzige Hände auch auf anderen Jungen ihre Spuren hinterlassen haben, und auch sie werden die Unschuld des Majors bestätigen, sollten Sie sie finden.
    Die Gerechtigkeit liegt nun in Ihren Händen, Mr. Harper-Brown, und ich bete darum, dass Sie rasch und weise handeln, denn Sie verrichten des Herrn Werk. Ich weiß, dass die Isolierung von DNA und der Abgleich mit den Datenbanken Zeit braucht, daher gebe ich Ihnen fünf Tage, ehe ich eine Kopie dieses Briefes und Fotos der beigefügten Gegenstände an die Fresse gebe. Nutzen Sie diese Zeit gut.
    Mit freundlichen Grüßen
    Ein Freund.
     
    Fenwick las den Brief noch einmal und studierte das Foto. Währenddessen klopfte es an der Tür, und Nightingale kam herein.
    »Entschuldigen Sie die Verspätung, Sir, aber ich war unterwegs, um einer Spur nachzugehen, und hab gerade erst von dieser Besprechung erfahren.«
    Der A.C.C. starrte sie missbilligend an.
    »Wir haben noch einen Brief bekommen«, sagte Fenwick und reichte ihr das Blatt.
    Sie las es schnell durch, runzelte dabei die Stirn und nickte vor sich hin, als ob der Inhalt ihre eigenen Gedanken bestätigte. Dann betrachtete sie das Bild.
    »Irgendwelche Bemerkungen dazu, Inspector?«, fragte Harper-Brown herausfordernd.
    »Ich gehe davon aus, dass er wieder in London abgestempelt wurde, Papier und Umschlag gleich, keine Abdrücke oder Speichelreste.«
    »Wahrscheinlich, er war noch nicht im Labor.«
    »Die Namen sind interessant. Wenn damit Ball und Watkins gemeint sind, bedeutet das erstens, sie waren sicher, dass Paul sie nicht wieder identifizieren würde, und zweitens, sie kannten diesen Nathan ebenso wie Taylor. Vielleicht ist Nathan der Kopf, der hinter dem Pädophilenring steckt, hinter dem Sie her sind.«
    Bei dieser Anspielung auf Chorknabe zog der A.C.C. elegant eine Augenbraue hoch und sah Fenwick an, richtete seine Antwort jedoch an Nightingale.
    »Das ist alles ziemlich offensichtlich und rechtfertigt kaum Ihre Unterbrechung.«
    Diesmal lief Nightingale bei seinen Worten nicht rot an. Nein, sie pflichtete ihm sogar bei.
    »In der Tat, aber es ist immer gut, mit dem anzufangen, was auf der Hand liegt. Wirklich interessant finde ich die Sprache des Briefes. Da gibt es so seltsame, fast archaische Formulierungen: ›ich gestehe … Sie sollten danach trachten … des Herrn Werk‹ und so weiter. Das klingt beinahe biblisch.«
    »Genau das hab ich auch schon gedacht«, sagte Fenwick und beugte sich eifrig vor, »und das würde einiges erklären.«
    »Inwiefern denn das?« Der A.C.C. lehnte sich in seinem breiten Schreibtischsessel zurück. Seine Haltung stand im krassen Gegensatz zu Fenwicks Enthusiasmus.
    »Wir konnten uns nicht erklären, was der Schreiber für ein Motiv hat. Warum er uns kleine Informationsbröckchen liefert, aber nicht Taylors jetzigen Aufenthaltsort oder den Ort, wo Paul begraben ist. Das ergibt eigentlich keinen Sinn. Wir haben spekuliert, dass es sich um einen Ex-Lover von Taylor handeln könnte oder um einen seiner Kunden, der eine Rechnung mit ihm offen hat, vielleicht sogar um einen der missbrauchten Jungen. Aber nehmen wir mal an, der Schreiber ist ein Geistlicher. Dann könnte er das alles im Beichtstuhl erfahren haben. Und so erzählt er uns nur, was er eben nicht im Rahmen der Beichte gehört hat!«
    Fenwicks Tonfall war immer lebhafter geworden, je mehr ihm seine Theorie einleuchtete. Der A.C.C. gab zu, dass an der Idee etwas dran sein könnte.
    »Was verrät uns dieser Brief noch?«
    Nightingale schaltete sich ein, begierig, ihre eigenen Überlegungen einzubringen.
    »Es geht nicht nur um Taylor. Unser ›Freund‹ möchte, dass wir das Haus finden. Taylor hat die Gegend aber schon vor Jahren verlassen. Er dirigiert uns zu dem Mann, dem es gehört –

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