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Sine Culpa

Titel: Sine Culpa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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Kassettenrecorder ab.
    »Lassen Sie ihn seinen Anruf machen, auch wenn’s ihm nichts nützen wird«, wies er an, »und sagen Sie mir Bescheid, sobald der Anwalt da ist.« Er fegte hinaus und knallte die Tür hinter sich zu.
     
    Fenwick lehnte den von Quinlan angebotenen Sessel ab und blieb vor dem Schreibtisch stehen, einen unergründlichen Ausdruck im Gesicht. Er war in Rekordzeit nach Harlden gefahren, als ihm das fast unglaubliche Gerücht zu Ohren gekommen war.
    »Ich konnte nichts machen, Andrew. Sie waren nicht zu erreichen, und der A.C.C. hat Blite direkt angerufen.«
    »Meiner Strategie ist es zu verdanken, dass die Beweise gefunden wurden, die Maidment mit Paul Hill in Verbindung bringen. Es ist eine Unverschämtheit, einem anderen Beamten die Festnahme zu übertragen. Ich hatte keine Nachricht auf dem Handy, niemand hat versucht, mich zu erreichen.«
    »Ich hab in Ihrem Büro eine Nachricht hinterlassen und um schnellstmöglichen Rückruf gebeten. Anscheinend ist das doch kein Fall für das Major Crimes Squad.«
    »Ich werde darum kämpfen, dass ich ihn zurückbekomme.«
    »Machen Sie keine Dummheiten. Das bringt nichts, und Sie würden nur den A.C.C. vor den Kopf stoßen.«
    »Sie wussten, dass ich an dem Fall arbeite. Hätten Sie sich nicht weigern können, den Fall erneut zu übernehmen? Das ist alles hinter meinem Rücken gelaufen.«
    Quinlan sagte nichts.
    »Wird er gerade festgenommen?«
    »In diesem Moment. Maidment wird hier in Haft bleiben.«
    »Wenn ich schon nicht die Festnahme machen konnte, wieso dann nicht Nightingale? Sie wäre doch wirklich besser geeignet als Blite. Sie hat den anderen Fall bearbeitet und kennt Maidment besser als jeder andere.«
    »Blite hat wesentlich mehr Erfahrung, und er leitet schon die Eagleton-Ermittlung. Der A.C.C. hat sehr deutlich gemacht, dass die beiden gemeinsam bearbeitet werden sollen.«
    Fenwick stürmte aus dem Zimmer. Erst auf der Treppe nach unten wurde ihm klar, dass er den Falschen zur Zielscheibe seines Zorns gemacht hatte. Quinlan hatte ihn stets loyal unterstützt. Die Entscheidung, Blite loszuschicken, um Maidment festzunehmen, hatte mit Sicherheit nicht in seiner Macht gestanden.
    Fenwick stieß die Tür zum Arrestbereich auf, und sie schlug mit lautem Knall gegen die Wand. Der diensthabende Sergeant war allein und blickte ihn vorwurfsvoll an. Er war ein reizbarer Mensch und mochte Fenwick nicht besonders. Daher war es verständlich, dass er dem Chief Inspector nicht sofort erklärte, dass Maidment bereits in einen Vernehmungsraum gebracht worden war. Mit einem Anflug von Heiterkeit sah er, wie Fenwick wieder davonstürmte.
     
    Um halb acht betrat Maidment erneut den Verhörraum, diesmal in Begleitung von Mitchell Stenning, einem Familienanwalt und alten Freund, der schon halb im Ruhestand war. Er war sichtlich schockiert von der Schwere der Anschuldigungen gegen seinen Mandanten. Stenning blinzelte häufig und seufzte vor Anspannung alle paar Minuten laut und lang. Watts war verschwunden und durch diese Polizistin ersetzt worden, Nightingale. Sie saß neben Blite und sah irgendwie wütend aus. Von den vier Menschen im Raum machte der Beschuldigte nach wie vor den entspanntesten Eindruck, aber in kritischen Augenblicken hatte er schon immer einen kühlen Kopf bewahrt.
    Inspector Blite ging die Formalitäten durch und blickte den Major erwartungsvoll an.
    »Also, Maidment, haben Sie sich inzwischen überlegt, was Sie mir erzählen wollen?« Er beugte sich vor.
    »Ich bin nicht schuldig. Abgesehen davon habe ich nichts zu sagen.«
    »Man beschuldigt Sie des Mordes an einem Kind, und Sie haben nichts dazu zu sagen? Das kauf ich Ihnen nicht ab. Sie täten sich selbst einen Gefallen, wenn Sie sich kooperativ zeigen würden.«
    Maidment blieb stumm. Er sah Nightingales Wangenmuskel zucken und fragte sich, ob der schroffe Ton ihres Kollegen sie ebenso ärgerte wie ihn.
    »Kannten Sie Paul Hill?«
    »Nein.«
    »Nie begegnet?«
    »Nein.«
    »War er nicht mal im Golfclub?«
    »Ich glaube nicht, dass sein Vater Mitglied war, also warum sollte er?«
    »Wie erklären Sie sich dann die Beweise, die wir …«
    »Verzeihung, kann ich Sie mal kurz draußen sprechen?«
    Nightingale beugte sich vor und unterbrach Blites Frage. Maidment sah ihnen sorgenvoll hinterher. Sie hatten belastende Beweise, und während der langen Wartezeit war ihm klar geworden, welche das sein könnten. Die moderne Kriminaltechnik verfügte über ungeheure Möglichkeiten, wie er immer

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