Sine Culpa
er sich prächtig.«
»Ich lass Cooper Hintergrundinformationen über ihn sammeln und mit seinen Freunden reden. Dachte, er ist dafür der Richtige.«
»Gute Wahl. Ich glaube, im Grunde mag Cooper den Major, und das werden sie spüren. Setzen Sie diesen Edwards mit auf die Liste?«
»Der steht schon drauf. Sie waren zusammen in der Army. Edwards hat ihm den Job im Golfclub besorgt.«
»Wie ist der so?«
»Kann ich nicht sagen. Bob hat noch nicht mit ihm gesprochen. Wenn Sie möchten, sag ich ihm, er soll Sie danach anrufen.«
»Danke. Ich überlasse ihn jetzt Ihnen und fahr zurück zum M.C.S., aber wahrscheinlich probier ich’s Ende der Woche noch mal bei ihm.«
»Kein Problem. Viel zu tun?«
»Einiges, wie immer.«
»Irgendwas Besonderes?«
Fenwick fragte sich, ob Harper-Brown ihm von Chorknabe erzählt hatte, um sein Interesse an dem Fall Hill zu erklären, beschloss aber, nichts weiter zu sagen.
»Eigentlich nicht. Sie haben nicht zufällig die neusten Kricket-Ergebnisse mitbekommen?«
Als Nightingale von der Durchsuchung in Maidments Haus zurückkam, saßen die beiden noch in der Kantine und tranken Kaffee. Sie wirkten entspannt miteinander, fast freundschaftlich.
»Ich hab mich beeilt«, sagte sie leicht außer Atem von ihrem Sprint die Treppe hinunter. »Wir haben ein langes Messer gefunden, das fremdartig aussieht, und in einer Tüte jede Menge Zeitungsausschnitte über Paul Hill.«
»Schicken Sie alles ins Labor, man kann nie wissen.«
Schon wieder eine schroffe Anweisung, und Nightingale blinzelte. War das jetzt ihre Aufgabe, um diese beiden Chauvis herumzuwieseln?
»Haben Sie die Tagebücher mitgebracht?«, wollte Blite wissen, ehe er seine Tasse leerte.
»Auf dem Dachboden haben wir rund fünfzig Stück gefunden. Ich dachte, die bräuchten Sie nicht sofort.«
»Nicht mal die für die Jahre, in denen Eagleton und Hill verschwanden?«
Nightingale wurde rot, beherrschte sich aber mühsam.
»Ich will es mal einfach ausdrücken, damit selbst Sie es verstehen. Ja, wir haben sie gefunden, und sie werden mit den anderen Sachen hergebracht, die wir beschlagnahmt haben.«
»Da ist aber jemand gereizt!« Blite lachte. »Falsche Zeit im Monat?«
»Seien Sie nicht so verdammt herablassend. Woher wollen Sie …«
»Ich muss dann mal los.« Fenwick stand auf und sah keinen von ihnen richtig an. »Bleiben Sie am Ball.«
Blite erhob sich mit ihm.
»Ich muss zum Pressebüro, um eine Erklärung aufzusetzen und sie mit dem A.C.C. abzustimmen. Ein bisschen Publicity könnte Erinnerungen wecken. Nightingale, Ihr Team soll in Maidments Haus nach einem Foto von ihm von vor fünfundzwanzig Jahren suchen.«
Sie starrte ihnen sprachlos nach und beschloss dann, dass das Leben zu kurz war, um sich über so was aufzuregen. Es war ein guter Vorsatz, aber sie merkte, dass es ihr schwerfallen würde, sich daran zu halten. Sie holte sich ein Sandwich, das sie dann zusammen mit ihrer neuen Liste von Anweisungen mit zu Maidments Haus nahm.
Er kam zu spät zur Besprechung, aber Alison hatte in der Zwischenzeit ihre Notizen vom Vorabend kopiert und verteilt. Das Team der Soko Chorknabe stand vor den Fototafeln verteilt, und das angeregte Gespräch erstarb, als er hereinkam.
»Das nenn ich gute Arbeit«, sagte er ohne jede Einleitung. »Und alle Beteiligten können stolz darauf sein.«
Einen Augenblick lang herrschte verlegenes Schweigen, dann sagte Clive Kettering: »Sir, eigentlich ist das allein Alisons Verdienst.«
Zustimmendes Murmeln ging durch den Raum, und Alison zuckte die Achseln.
»Irgendwie war doch jeder dran beteiligt.«
»Egal.« Fenwick hatte keine Zeit für falsche Bescheidenheit. »Wir haben endlich was Konkretes, woran wir arbeiten können. Wer sind die Stammkunden unseres windigen Trödelhändlers?«
Clive antwortete und übernahm automatisch die Führung, wie er das bei jeder sich bietenden Gelegenheit tat, aber Alison schien das nicht zu stören.
»Die häufigsten Kunden waren ein Geoff Gooding – den haben wir schon einmal überprüft, aber nichts gefunden –, dann Chalky White und zwei andere noch nicht identifizierte Männer. Wir werden sie mit der Liste von Sexualtätern abgleichen.«
»White wird ja schon beschattet, aber setzen Sie sofort Leute auf Gooding an. Was noch?«
»Alec Ball lagert sein Zeug in einem Depot nördlich von Brighton. Einmal die Woche fährt er da hin. Wir haben bisher keinen Durchsuchungsbefehl für das Lager beantragt, weil er nicht wissen sollte, dass
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