Single in the City - Frl. Garbers rennt durch die Stadt
dem kann ich nur empfehlen, durch die Marihuana-Schwaden zu radeln, die aus Hauseingängen, Hinterhöfen und vor Bars wehen. Bei Tempo 35 sollte es zu schaffen sein, bei jedem Atemzug eine neue Wolke zu finden. Vorbei an den Gruftis in der Schönhauser Allee – einatmen. Weiter. Schnell ausatmen, denn da ist schon das White Trash. Einatmen. Jetzt zügig die Straße überqueren, dabei Luft anhalten, rüber zum Pfefferberg. Und wieder atmen. Was mich so dermaßen aufgewühlt hatte, dass ich den Prenzlauer-Berg-Kiffer-Spa aufsuchen musste? Männer in komischen Hosen.
In diesem Jahr tauchte auf den Straßen ein Kleidungsstück auf, das es eigentlich gar nicht geben darf: die Dreiviertelhose für Männer. Sie ist nicht lang, sie ist nicht kurz. Sie ist ein Kompromiss, der bis zur strammsten Stelle der Wade reicht, ein wenig in der Hüfte hängt und rundherum jede Menge Taschen hat, in die alles hineingestopft werden kann, was der dreiviertelhosentragendeMann so braucht: Schaufeln, Sandförmchen, Kondome, Lollis, Zigaretten.
Was sagt dieses Kleidungsstück über den Träger aus? Es sind Männer, die sich nicht zu Bermudas durchringen können, gleichzeitig aber glauben, sie seien eigentlich zu wild für lange Hosen. Was die Dreiviertelhose fraglos zum spießigsten und überflüssigsten aller Kleidungsstücke macht.
Was bringt nun also einen Mann dazu, eine Dreiviertelhose überzustreifen? Sexuelle Verweigerungshaltung? Unverarbeitete Kindheitserlebnisse? Ist es der Männern oft vorgeworfene Hang zum Neo-Infantilismus? Die dreiviertelhosegewordene Sehnsucht nach der Zeit, als Mama morgens noch die Kleidung rauslegte und nicht mitbekam, dass der Kleine wieder zehn Zentimeter gewachsen war?
Ganz falsch. Es sind nicht die Mütter, sondern die Ehefrauen und Freundinnen dieser Männer, die versuchen, sie bei anderen Frauen zu diskreditieren. Die Dreiviertelhose spricht: »Mein Träger ist vergeben. Und seine Freundin ist bereit, alles zu tun, um ihn zu behalten.« Besser geschützt wäre der Mann nicht mal, wenn man ihn in NATO-Stacheldraht einwickeln oder mit Dolce & Gabbana Pour Homme besprühen würde. Dreiviertelhosen sind der moderne Keuschheitsgürtel: »Und vergiss nicht, deine schönen Simpsons-Socken zur Dreiviertelhose anzuziehen, Schatz. Das sieht besser aus. Vielleicht gibt es heute Abend dann auch Sex.«
Sexuell erfolgloser als der dreiviertelhosentragende Mann ist vermutlich nur der Mann mit der Bohrmaschine. Das ist der Typ, der Vorhangstangen anbringt und Autos repariert. Und zwar ohne je eine Gegenleistung von der Frau, für die er all dies tut, zu fordern. Außer dass sie sich endlich in ihn verliebt. Für ihn sind es Liebesdienste, für sie ist es praktisch, nicht schon wieder den Schwarzarbeiter von nebenan bezahlen zu müssen. Außerdem ist der Mann mit der Bohrmaschine ein netter Kerl. Und für ihn ist es ja auch schön, Zeit mit ihr verbringen zu dürfen.
Er hilft ihr beim Umzug aus der Wohnung des Ex-Freundes. Er fährt sie zu Ikea und morgens zum Flughafen. Und eh er sich’s versieht, schleppt er auch noch die Umzugskisten in die Wohnung ihresNeuen. Der Mann mit der Bohrmaschine kriegt nie die Frauen ab. Dazu müsste er seine Bohrmaschine gegen eine Flasche Rotwein eintauschen. Aber das begreift er nicht. Also vertrauen Sie einem alten Freund von mir, der sagt: »Rück niemals mit der Bohrmaschine an. Du wirst es bereuen.«
Forscher erschaffen die perfekte Ehefrau
Es bahnt sich eine Katastrophe an. Schottische Forscher haben angeblich eine Pille entwickelt, die Ehefrauen wieder Lust auf Sex machen soll. Und dabei ist es ganz egal, wie lange sie bereits verheiratet sind! Oder mit wem. Aber das Schlimmste sind die Nebenwirkungen: Die Frauen nehmen ab. Mit anderen Worten: Diese schottischen Forscher arbeiten an der Abschaffung des Singles. Mit ihren Allmachtsfantasien kreieren sie in ihren Frankensteinlaboren nach Klonschaf Dolly nun das vollkommene Geschöpf: die Ehefrau mit den Eigenschaften eines Singles.
Der Super-GAU! Na gut, bislang haben nur Laboraffen und -mäuse mehr Lust auf Sex. Aber von Maus zu Mäuschen kann der Weg verdammt kurz sein. Und manchmal führt er über einen Affen. (Darüber kann man jetzt ruhig mal ein bisschen länger nachdenken.)
Die Ergebnisse bei den Affen jedenfalls sind Anlass zu den schlimmsten Befürchtungen. Eben noch wunderbar lustlose und paarungsunwillige Affenweibchen stolzierten nach Einnahme der teuflischen Medizin plötzlich vor ihren Affen-Ehemännern
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