Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sinnliche Eroberung

Sinnliche Eroberung

Titel: Sinnliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
halben Münze. Als er das feine Kettchen öffnete und um ihre schmale Taille festmachte, erschauerte sie. Marcus' Augen glühten angesichts des erotischen Bildes vor sich. »Heute nacht machen wir nur die Dinge, die du leidenschaftlich liebst«, flüsterte er.
     
    Als Marcus bei der Residenz des Prokurators eintraf, erfuhr er, daß Julius Classicianus ein halbes Dutzend Senatoren für den heutigen Nachmittag zu den Spielen eingeladen hatte. Außerdem bat er einen Vertreter der Militärbehörden, der Marcus die offizielle Erlaubnis zur Eheschließung erteilen würde, um sein Erscheinen.
    »Es tut mir leid, daß ich meinen Bruder Petrius nicht mitbringen konnte, Julius. Aber der junge Teufelsbraten ist sofort nach unserer Ankunft in den Eingeweiden Roms untergetaucht. Sobald er einmal all den Lastern der Jugend gefrönt hat, wird er sich schon wieder zeigen.«
    »Das hat er bereits, mein Freund. Ich habe ihn gestern abend zum Hof des Kaisers mitgenommen und ihn Nero vorgestellt. Er und der Kaiser schienen sich auf Anhieb zu verstehen. Ich denke, es war die Schönheit deines Bruders, die Nero anzog.
    Aber ich glaube, daß Petrius schlau genug ist, seine natürlichen Vorzüge zu unseren Gunsten einzusetzen. Wir können uns glücklich schätzen, ihn in unserem Lager zu haben.«
    Marcus hoffte das inbrünstig. Petrius handelte zwar grundsätzlich zu seinem eigenen Vorteil und zu keinem anderen; aber wenn er willens war, Neros Lasterhaftigkeit auszunützen, dann konnte ihnen das viel Zeit und Mühen ersparen.
    Als sie im Amphitheater des Claudius eintrafen, sah Marcus zu seiner Überraschung, daß Petrius beim Kaiser und seinen Freunden saß. Sie lachten und scherzten mit solcher Vertrautheit, daß man glauben konnte, Petrius gehöre seit jeher zum inneren Zirkel des Kaisers.
    Julius stellte Marcus dem Kaiser vor, und er grüßte ihn mit einem militärischen Salut statt mit dem Wangenkuß, der mehr und mehr in Mode kam.
    »Noch ein Magnus, wenn auch nicht aus demselben Holz. Willkommen daheim in Rom! Morgen findet eine venatione zu meinen Ehren im Circus Flavius statt. Ihr und Julius müßt mich mit eurem Besuch beehren. Ich garantiere, ihr habt so etwas noch nie gesehen. Neben Löwen und Tigern haben wir auch Bären. Seit einer Woche werden Berge und Höhlen in der Arena aufgeschüttet, und wie ich höre, hat man sogar einen kleinen Wald angepflanzt.«
    »Das verspricht ein wundervolles Spektakel zu werden, Euer Majestät«, sagte Julius mit dem nötigen Maß an Enthusiasmus.
    Petrius schickte seinem Bruder ein lässiges Winken. Der Blick, den er Marcus zuwarf, sagte deutlich, daß er Nero in der Tasche hatte. Und tatsächlich schien Petrius seine neue Stellung in vollen Zügen zu genießen.
    Die Gladiatorenkämpfe waren sowohl zahlreich als auch abwechslungsreich. Es fanden immer mehrere gleichzeitig statt, um die Massen zu unterhalten, die sich zu Tausenden im Amphitheater versammelt hatten. Die Menschen liebten die Spiele, deren Besuch für alle umsonst war. Sie feuerten die Tapferen an und buhten unsportliches Verhalten aus, nebenbei wurden Wetten über den Ausgang abgeschlossen. Die interessantesten Kämpfe fanden zwischen den retiarii, welche mit Netz und Dreizack kämpften, und den secutores in ihren traditionellen Helmen, Schwertern und Schilden statt.
    Marcus beobachtete heimlich, wie sein Bruder und der füllige Nero beständig miteinander flüsterten und wisperten. Er fragte sich, worüber sie sich so angeregt unterhielten; aber von ihren Themen hätte er sich nur abgestoßen gefühlt.
    »Gefallen dir die Spiele?« fragte Nero und drehte die Ringe an seinen fetten Fingern.
    »Ich wünschte, es würde mehr Blut fließen«, erwiderte Petrius leidenschaftlich. »Wenn ein besiegter Gladiator um Gnade bittet, gewährt sie ihm die Menge automatisch.«
    Nero zog eine Grimasse. »Auch ich würde gerne mehr Männer sterben sehen, aber ich muß mich mit Verwundungen zufriedengeben; gegen die Massen kann ich nichts ausrichten.«
    »Ihr kennt Eure eigene Macht nicht, o Kaiser! Ich wette, wenn Ihr beim nächsten Verlierer den Daumen senkt, wird es nicht lange dauern, bis Ihr das Publikum umgestimmt habt.«
    Die zwei Gladiatoren, die vor der mit einem Adler dekorierten kaiserlichen Loge kämpften, waren unermüdlich. Sie besaßen beinahe die gleichen Kräfte, doch schließlich entwaffnete der Größere seinen Gegner und setzte seinen Fuß siegreich auf dessen Nacken. Die Menge raste, jubelte und kassierte ihre Wetten. Als

Weitere Kostenlose Bücher