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Sinnliche Eroberung

Sinnliche Eroberung

Titel: Sinnliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
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hinaus.
    Diana sank in den Stuhl am Schreibtisch. Konnte das, was er da von sich gab, wahr sein? Prudence und Richard waren hinter ihrem Erbe her? Peter Hardwick wollte sie wegen ihres Geldes heiraten? Sie hatten eine schriftliche Vereinbarung? Es stimmte, daß Prudence sie andauernd gedrängt hatte, Peter zu heiraten, aber welchen Nutzen sollte das für ihre Tante und ihren Onkel haben?
    Eisige Finger krallten sich um ihr Herz; in dem genannten Schriftstück teilten sie ihr Vermögen unter sich auf, das musste es sein. Dianas Gedanken schwirrten. Sie versuchte, vernünftig zu überlegen, alle Fakten zusammenzufügen, zu einem sinnvollen Ganzen, gleichzeitig weigerte sie sich zu glauben, daß alle Menschen, denen sie vertraut hatte, nur hinter ihrem Geld her waren.
    Richard hatte versucht, die unbezahlbare Büchersammlung seines Vaters zu verkaufen. Welches andere Motiv außer Geld konnte er dafür gehabt haben? Mark wollte sie erwerben. Gott im Himmel, steckten sie etwa alle unter einer Decke?
    Peter Hardwick stieß heftig die Tür zur Schlafkammer seines Bruders auf. »Mark, du mußt mir helfen.«
    Der Herzog hatte versucht, an seinem Buch über das antike Aquae Sulis zu arbeiten, aber seine Gedanken waren natürlich bei anderen Dingen. Er hätte lieber Diana zur Seite gestanden, während sie Peter den Bruch ihrer Verlobung mitteilte. Schließlich war er dafür verantwortlich. Er erhob sich von seinem
    Schreibtisch und deutete auf die Stühle vorm Kamin. »Setz dich, Peter.«
    »Als ich im Grosvenor Square eintraf, um den Davenports die guten Nachrichten über Diana zu überbringen, wären sie mir am liebsten an die Gurgel gesprungen. Richard hat bei Gericht beantragt, sie für tot erklären zu lassen. Es besteht durchaus Grund zur Annahme, daß er ihr Vermögen bereits auf seine Konten transferiert hat.«
    »Das ist eine äußerst schwere Anschuldigung, Peter. Was veranlaßt dich zu einer solchen Unterstellung?«
    »Er sagte, unsere Vereinbarung über meine Heirat mit Diana sei ungültig. Mark, ein Richard Davenport löst einen solch profitablen Vertrag nur auf, wenn er Mittel und Wege gefunden hat, sich das ganze Geld vorzeitig unter den Nagel zu reißen.«
    »Willst du damit sagen, daß Dianas Heirat ein einziges Geschäft ist?« Marks schwarze Augen bohrten sich in die allzu hübschen Züge seines Bruders.
    Peter schoß aus dem Stuhl. »Aus deinem Mund klingt das, als ob es ein Verbrechen wäre! Mark, um Himmels willen, ich stecke bis zum Hals in Schulden. Die Gläubiger sind mir auf den Fersen. Ich lande im Schuldgefängnis, wenn ich Diana Davenport nicht heirate.«
    Mark Hardwicks Faust krachte gegen Peters Kiefer. Der etwas kleinere Mann fiel wie ein Sack um. Mark holte tief Luft, um seinem Bruder nicht die Seele aus dem Leib zu prügeln, während er noch am Boden lag.
    »Du elende Kreatur! Bei deinem Anblick dreht sich mir der Magen um!«
    Peter hielt sich das Kinn und erhob sich mühsam auf die Knie. Dann benutzte er einen umgestürzten Stuhl, um sich hochzuziehen.
    »Und du bist ein eingebildeter Affe! Als dem Ältesten wurde dir alles auf einem silbernen Tablett überreicht - das Land, die Titel, das Geld. Da ist es keine Kunst, seine vornehme Nase über jemanden zu rümpfen, der wegen Geld heiratet - dir fehlt ja sogar der Mumm, eine Ehe überhaupt in Betracht zu ziehen!«
    Zähneknirschend preßte Mark seine Fäuste an die Stirn, um sie nicht noch einmal auf Peter niedersausen zu lassen.
    »Du verfügst über eine mehr als großzügige Apanage, die auch ausreichend wäre, wenn du nicht dauernd mit deinen widerwärtigen Kumpanen herumzögest. Ich werde deine Schulden ein letztes Mal begleichen. Solltest du dann erneut mein Geld verprassen, laß ich dich im Gefängnis schmoren. Und jetzt mach dich verflucht schnell aus meinen Augen, bevor ich dich erwürge.«
     
    Die dicken Wände des elisabethanischen Herrschaftshauses verhinderten, daß Diana etwas von dem Streit mitbekam; aber als Peter Hardwick wie ein Wilder treppabwärts polterte und das Portal mit lautem Getöse zuschlug, kam sie erschrocken aus der Bibliothek gelaufen. Sie ging zu einem der vorderen Fenster und schob den Vorhang noch rechtzeitig beiseite, um zu sehen, wie eine Droschke samt Pferden über die Auffahrt davondonnerte.
    Als sich Diana wieder umwandte, sah sie Mark an der Treppe oben stehen. Selbst im Halbdunkel konnte sie erkennen, daß er vor Zorn bebte.
    »War das Peter?«
    »Komm herauf«, befahl er barsch.
    Diana bekam auf

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