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Sinnliche Eroberung

Sinnliche Eroberung

Titel: Sinnliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie glaubten, es mit einer Verrückten zu tun zu haben. Diana sank das Herz. Sie hatte den Preis zu hoch angesetzt. Eine solche Menge Geld ging über ihr Begriffsvermögen. Eine der beiden öffnete gewaltsam ihre Hand und nahm ihr die geliebte Kostbarkeit ab. Beide untersuchten sie wortlos, dann ließ die eine sie in ihre Tasche gleiten.
    Die Frauen drückten ihre Arme in die Zwangsjacke, kreuzten sie vor ihrer Brust und verschlossen die Schnallen dann auf ihrem Rücken. Ein weiterer Riemen wurde zwischen ihren Beinen durchgezogen und ebenfalls am Rücken festgeschnallt.
    Diana überschlug sich fast; sie versuchte nicht zu stottern. »Wieviel bezahlt man euch hier? Ein Pfund pro Woche, zwei? Wenn ihr die Goldmünze an den Herzog von Bath verkauft, habt ihr für den Rest eures Lebens ausgesorgt!«
    Sie verließen den Raum und verschlossen die Tür. Es gab weder ein Bett, auf das sie sich hätte legen noch einen Stuhl, auf den sie sich hätte setzen können. Diana glitt an der Wand abwärts auf den Fußboden. Warum war sie nicht mit Mark nach London gegangen? Warum hatte sie zugelassen, daß man sie erneut zum Opfer machte? Es lag daran, daß sie gedacht hatte, in ihrer heutigen, georgianischen Zeit wäre sie sicher. Aber das Böse lauerte in jedem Zeitalter, es war unsterblich und zeitlos. Seit es die Welt gab, gab es auch Menschen, die für ihren Profit vor nichts zurückschreckten.
    Sie schloss die Augen und verbot sich zu weinen. Gib die Hoffnung nicht auf. Wenn du das tust, haben sie gewonnen. Liebe war ebenfalls zeitlos. »Mark«, flüsterte sie, »bitte komm... hilf mir.« Diana hatte schreckliche Angst davor einzuschlafen, denn der Schlaf konnte noch schlimmere Alpträume bringen. Mark wird kommen. Dieser Gedanke allein hielt sie aufrecht und bewahrte sie nun wirklich davor, den Verstand zu verlieren.
     
    Der Herzog von Bath machte die Runde in jedem der besseren Herrenclubs von London und kaufte die Schuldscheine seines Bruders zurück. Nach nur einem Tag merkte er, daß er nicht hier sein wollte. Ohne Diana ödete London ihn an.
    Erst in den frühen Morgenstunden suchte er endlich sein Lager auf, doch vermochte er nicht einzuschlafen. Er musste immer an sie denken. Ohne sie fühlte er sich völlig verlassen. Sein Bett war ebenso leer wie sein Herz. In diesem Moment wurde ihm klar, daß er zum ersten Mal in seinem Leben einen anderen Menschen brauchte. Noch ein anderer Gedanke ließ ihm keine Ruhe. Was war, wenn nun sie ihn brauchte? Sollten ihre Alpträume zurückkehren, war er nicht da, um sie in die Arme zu nehmen und ihre Ängste zu vertreiben.
    Mark stand früh auf. Die Dämmerung hatte seine vage Unruhe um Diana nicht zerstreuen können. Er be schloss , umgehend nach Bath zurückzukehren, und suchte deshalb seine Anwälte, Chesterton und Barlow, auf. Sie erhielten den Auftrag, die Schulden seines Bruders zu begleichen und außerdem eine Prüfung der Verwaltung von Lady Diana Davenports Vermögen, das sie von ihrem Vater geerbt hatte, einzuleiten.
    »Euer Lordschaft, das ist eine heikle Angelegenheit. Offiziell muß ich sagen, daß unsere Hände gebunden sind, solange die fragliche Lady noch minderjährig ist. Es ginge höchstens inoffiziell - diskret natürlich«, erklärte Jonathan Barlow.
    »Sie wird in weniger als zwei Monaten volljährig«, erläuterte Mark Hardwick.
    »Gut. In jedem Fall benötigen wir eine eidesstattliche Erklärung der Klägerin, sowie eine, die von Ihnen als Zeuge unterzeichnet ist. Wir werden dann eine vorläufige Untersuchung anmelden, so daß wir am Tag ihrer Volljährigkeit legal vorgehen können.«
    Bewaffnet mit den für eine eidesstaatliche Erklärung notwendigen Papieren war Mark bereits um die Mittagszeit unterwegs nach Hause. Er hielt nicht einmal bei einem Gasthof an, sondern be schloss , direkt durchzufahren. Er wusste , daß er es nicht vor Mitternacht schaffen konnte; aber der Gedanke, Diana im Schlaf zu überraschen, trieb ihn Meile um Meile weiter.
    Als er in die lange Auffahrt nach Hardwick Hall bog, sah er, daß noch überall die Lichter brannten, und fühlte sofort, daß etwas nicht stimmte. Er kutschierte gleich zu den Ställen, trug den Knechten auf, für sein erschöpftes Pferdegespann zu sorgen, und eilte mit großen Schritten zum Haus.
    Mr. Burke war noch auf. »Lord Bath, ich bin ganz krank vor Sorge und weiß mir keinen Rat.«
    »Es ist Diana, nicht wahr?« keuchte Mark, warf seinen Reisemantel ab und stürmte auf die Treppe zu.
    »Lady Diana ist nicht

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