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Sinnliche Eroberung

Sinnliche Eroberung

Titel: Sinnliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie in ein großes Gebäude getragen wurde, ähnlich einem Herrenhaus, bloß daß es Gitter vor den Fenstern hatte. Die beiden Männer, die sie hineintrugen, waren Dr. Bognor und ihr Onkel Richard. Lieber Gott, noch ein Alptraum, der kein Alptraum war. Hatte sie etwa wirklich den Verstand verloren?
    Nein, das Ganze geschah tatsächlich mit ihr. Sie spürte deutlich, wie sich die Finger des Doktors grausam in ihr weiches Fleisch gruben, während er sie trug, und ihr Kopf hämmerte fürchterlich von dem Mittel, mit dem er sie betäubt hatte. Prudence war nirgends zu sehen, aber Diana wusste , daß sie diese Entführung gebilligt haben musste .
    Als sie sie nach drinnen brachten, mischten sich in ihren Zorn momentan Angst. Als sie sie auf den Boden stellten, schüttelte sie Richards Hand ab. »Wo bin ich?« Ihre Stimme überschlug sich.
    »Du bist in einer Klinik«, erwiderte er beruhigend, als ob er es mit einem hysterischen Kind zu tun hätte.
    »Hier bleibe ich nicht! Mir fehlt nichts!« Sie versuchte, sich von dem Arzt loszureißen, aber der hielt sie eisern fest.
    »Natürlich mußt du nicht bleiben; sobald es dir bessergeht, kommst du wieder nach Hause«, versprach Richard.
    Allmählich gewann ihre Furcht die Oberhand. Diana wusste , was sie vorhatten. Man wollte sie für immer hier einsperren, um sich ihr Vermögen anzueignen. Panik wollte sie überwältigen. Sie musste fliehen! Sie sah Bognors Hand, mit der er ihren Arm umklammert hielt, senkte blitzschnell ihre Zähne hinein und bis ihn, so fest sie konnte.
    Er schrie auf und ließ sie sofort los. Richard versuchte sie zu packen, aber sie lief rasch hinter einen riesigen Mahagonischreibtisch. Die Frau, die dahintergesessen hatte, sprang alarmiert auf. Diana ergriff ihren Stuhl und warf ihn Dr. Bognor ins Gesicht. Er verfehlte ihn und krachte gegen die Wand, wobei ein häßliches Loch im Verputz zurückblieb.
    Diana schnappte sich die Öllampe. »Wenn ihr mich nicht sofort hier rauslaßt, brenne ich das ganze Haus nieder, ich schwöre es!« Man hatte sie schon einmal eingesperrt; diesmal würde sie sich nicht stillschweigend fügen.
    »Sie ist verrückt, rufen Sie die Pflegerinnen!« befahl Dr. Bognor der Frau.
    Diana zerschlug die Lampe und warf sie auf den Papierstapel auf dem Schreibtisch. Er fing sofort Feuer, und die drei Menschen im Zimmer wichen zurück. Diana rannte auf die Tür zu, aber zu ihrem Entsetzen war sie verschlossen.
    Zwei große, athletisch gebaute Frauen in gestreiften Schwesternuniformen tauchten auf. Diana musste an die Badesklavinnen in Aquae Sulis denken und erschauerte.
    »Wir haben keine Wahl«, sagte Dr. Bognor und schlug die Flammen mit seinem Mantel aus. »Steckt sie in eine Zwangsjacke.«
    »Neeiiiin«, heulte Diana, während die Frauen sie trotz erbitterter Gegenwehr mit Leichtigkeit niederrangen.
    Sie brachten sie nach oben in einen Raum ohne Möbel. Ein vergittertes Fenster war hoch oben in die Wand eingelassen. Diana atmete in tiefen Stößen und überlegte fieberhaft. Sie wusste , daß sie irgendwie von hier entkommen musste , aber es fiel ihr nichts ein. Mit physischer Kraft konnte sie es nicht schaffen; also musste sie ihren Verstand mobilisieren.
    Die Frauen begannen sie auszuziehen. Sie beäugte die weiße Zwangsjacke mit ihren Riemen und Schnallen, und fing an zu zittern. »Bitte legt mir das nicht an, bitte. Ich bin ganz ruhig. Ich mache Ihnen keine Schwierigkeiten mehr.« Diana hätte ebensogut mit den Wänden sprechen können. Die beiden Pflegerinnen kümmerten sich überhaupt nicht um sie.
    Innerhalb kürzester Zeit war sie splitternackt, bis auf die Goldmünze um ihren Hals. Spontan versteckte sie sie in ihrer Hand und wich vor den Frauen zurück. Sie wusste , daß man sie ihr auf keinen Fall lassen würde, doch da kam ihr eine rettende Idee.
    »Hört mir zu, ihr beide! Die Halbmünze ist aus purem Gold und eine unbezahlbare Antiquität. Sie stammt aus der Zeit des Römers Julius Cäsar. Gebt sie nicht dem Arzt. Keiner weiß, daß ich sie habe!«
    Die beiden Frauen blickten einander vielsagend an. Diana konnte sehen, daß sie sich dazu ihren Teil dachten. »Wenn ihr sie versetzt, wird man euch nur ein paar Pfund dafür geben; wenn ihr sie in einem Antiquitätenladen in Bath verkauft, wird man euch vielleicht hundert Guineen dafür geben. Aber die Münze ist absolut einmalig. Der Herzog von Bath hat mir einmal eine Million Pfund dafür geboten.«
    Die Frauen wechselten einen ungläubigen Blick, der ihr verriet, daß

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