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Sinnliche Eroberung

Sinnliche Eroberung

Titel: Sinnliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hardwick Hall verlangt nach einer Herrin, die so schön und anmutig ist wie Ihr.«
    Der Wein schmeckte vollmundig, und seine Wärme durchzog Dianas Adern wie ein Buschbrand. Sie nahmen ihre Gläser mit Hippocras und ließen Prudence am Tisch sitzen, während sie sich aufmachten, das Herrenhaus zu erkunden.
    Er zeigte ihr die kleine Damenkapelle und den Destillierraum, wo aus den hauseigenen Rosen und Kräutern Parfüms zusammengestellt wurden. Im Ballsaal hatte Peter Hunderte von Kerzen in den Lüstern anzünden lassen, und von der Galerie schwebten die Melodien eines Musikanten zu ihnen herab.
    Peter breitete die Arme aus und Diana ließ sich umfangen. Während sie tanzten, schloss sie die Augen und stellte sich vor, sie würde sich wahrhaftig in der Zeit Elisabeths I. befinden. Ihr jadegrünes Kleid um schloss mit einem gestärkten Rüschenkragen ihren Hals. Sie hatte das Gefühl, das alles schon einmal mit einem anderen Partner erlebt zu haben, mit einem, der seine mächtigen Muskeln anspannte, um sie zum Rhythmus der flotten Galliarde hoch in die Luft zu schwingen. Glückselig lächelte sie in seine schwarzen Augen hinunter, da verwandelte sich sein Gesicht wieder in das von Peter.
    Als er sie auf dem spiegelblanken Parkett absetzte, beugte er sich zu ihr und flüsterte: »Laß uns hinausgehen zur Brüstung und um das Dach herumspazieren.« Sie legte ihre Hand in die seine, und wie zwei Verschwörer schlüpften sie aus dem Ballsaal.
    Diana lehnte sich über die Steinbrüstung und badete im Mondschein und in der Magie dieser Nacht. Dieses Märchen schloss wirkte so warm und willkommenheißend auf sie, als habe es schon seit zwei Jahrhunderten auf sie gewartet und sie sei nun endlich heimgekehrt. Die ganze Atmosphäre verströmte Romantik. Diana wusste , daß sie ihr Herz verloren hatte, aber sie glaubte nicht, daß es möglich war, den Mann ebenso zu lieben wie das Haus. »Du hast mir das Schlafzimmer der Königin noch nicht gezeigt«, murmelte sie verträumt.
    Auf dieses Stichwort hatte er nur gewartet. Im Dunkeln lächelte Peter über seine Schlauheit. »Das Beste habe ich für den Schluß aufgehoben. Es gibt einen Geheimgang«, wisperte er.
    »Nein!« rief sie vollkommen hingerissen. Einer der Kamine ließ sich öffnen und enthüllte Stufen, die nach unten führten. »Brauchen wir denn kein Licht?«
    »Halte dich einfach nur an mir fest, meine Süße. Wir werden uns vorwärts tasten.« Sie klammerte sich an seine Hand und legte ihre andere auf seinen breiten Rücken. Dort fühlte sie die Muskeln unter seinem Hemd und errötete in der Dunkelheit. So viel beherrschte Kraft, soviel Stärke. Was würde geschehen, wenn diese Kraft frei würde? Bei dem Gedanken lief ihr ein Schauder über den Rücken. Die Dunkelheit und der enge Gang, zusammen mit der Aufregung, die dieses Abenteuer bot, benahmen ihr den Atem. Sie war drauf und dran zu schreien, als sich plötzlich vor ihr eine Tür öffnete und den Gang mit Licht überflutete.
    Peter zog sie ins Zimmer und schloss die Geheimtür hinter ihnen. Es war der beeindruckendste Raum, den Diana je gesehen hatte. Er war extrem groß, mit einem riesigen steinernen Kamin, der beinahe eine ganze Wand einnahm. Über dem Sims hingen zwei Porträts. Das eine stellte Elisabeth I. in einem schwarzen, mit Diamanten und Perlen bestickten Samtkleid dar und das andere den ersten Herzog von Bath. Seine schwarzen Augen glänzten in den finster-stolzen Zügen.
    Vor dem Kamin standen ein Paar »Er«- und »Sie«-Stühle, mit Ohrenbacken gegen den Luftzug, und zwischen den Stühlen stand ein mit schwarzen und weißen Quadraten eingelegter Spieltisch. Herrliche Elfenbeinfiguren waren einladend darauf aufgebaut.
    Am anderen Ende des Raums befanden sich endlose Bücherregale, die vom Boden bis zur Decke reichten und deren ledergebundene Folianten allesamt mit Goldrand versehen waren. Auf einem zweieinhalb Meter langen massiven Tisch standen silberne Tintenfäßchen, ein silberner Sandstreuer und ein Federhalter. Die gesamte Tischfläche bedeckten Papiere, Dokumente und Karten, als ob jemand in seiner Arbeit unterbrochen worden wäre. Ein riesiges massivhölzernes Himmelbett mit schweren Samtvorhängen dominierte den Raum. Alles war in den Tudorfarben Grün und Weiß gehalten, bestickt mit kleinen goldenen Krönchen und Löwen. Es duftete würzig nach Sandelholz.
    »Einfach perfekt«, seufzte Diana. In ihrem grünen Samtkleid wurde sie einen zauberhaften Moment lang zu Königin Elisabeth. Sie

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