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Sinnliche Eroberung

Sinnliche Eroberung

Titel: Sinnliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hüfte reichte, so daß bei jedem Schritt ihr Bein zu sehen war. Ein langes Bein, dessen Länge die hohen Sandalen noch unterstrichen.
    Kell musterte sie unter gesenkten Lidern. »Ägyptischer Moschus«, sagte er. Diese Sorte Parfüm war derart kostbar, daß das Mädchen den Alabasterflakon lieber Kell reichte, als es selbst zu applizieren. Als er die Hand ausstreckte, um Diana zwischen ihren Brüsten zu betupfen, prallten ihre Blicke sekundenlang aufeinander. Seine Berührung blieb jedoch so neutral und unpersönlich, daß damit eindeutig die ersten versuchsweisen Schritte auf eine Verständigung hin unternommen wurden.
    Diana hatte es bis dahin geschafft, die Worte des Generals, dem diese herrliche Villa gehörte, zu verdrängen. Jetzt jedoch stahlen sie sich wieder in ihre Gedanken. Badet sie und bringt sie zu meiner Liege. Nun, der erste Befehl war ausgeführt. Man hatte sie gebadet und hergerichtet. Jetzt würde er sie nicht mehr als Bündel Fetzen bezeichnen können. Dafür dankte sie Gott. Eine Frau besaß so viel mehr Selbstbewußtsein und Macht, wenn sie wusste , daß sie gut aussah.
    Nun würde man sie zu seiner Liege bringen, wo immer das auch sein mochte. Sie war bereit für ihn! Auf einmal wurde ihr klar, was mit Liege gemeint war. Seine Liege bedeutete sein Bett! Mein Gott, wie naiv sie doch war. Das war es, worum es bei all dem Baden, Herrichten und Schminken ging. Man hatte sie in ein Lustobjekt für ihn verwandelt!
    Ihre Pupillen blitzten dunkel auf, als sie sie nun zornig auf Kell richtete. »Du irrst dich, wenn du glaubst, daß ich mich widerstandslos in die Schlafkammer des Generals verfrachten lasse! Er mag ja diesen Haushalt voll Sklaven herumkommandieren, wie es ihm gefällt, aber ich bin nicht seine Sklavin und gehorche nicht seinen Befehlen.« Sie sah, wie Keils Hand zum Griff seiner Peitsche glitt und hob trotzig das Kinn. »Nicht ohne mich mit Zähnen und Klauen zu wehren, jedenfalls. Ich werde die Ruhe dieses Haushalts zerstören, ich werde mich aufführen wie eine Wilde und einen solchen Lärm veranstalten, daß die Toten davon aufwachen!« Aufgebracht stand sie da, die Hände in die Hüften gestemmt und gab dem Sklavenaufseher einen Vorgeschmack auf ihr wildes Temperament. »Dieses Haus wird Stein für Stein bersten, bevor ich mich geschlagen gebe.«
    Kell hatte die Wahl, wie er sie gefügig machen wollte: auf die harte oder die weiche Tour. Er wählte letztere. »Was zwischen Marcus Magnus und dir vorgeht, ist deine Privatsache. Ich respektiere deine edlen Prinzipien und bin sicher, daß du wegen dieser Sache nicht andere mit ins Verderben stürzen willst. Wenn die Badesklavinnen dich nicht zu seiner Liege bringen, werden sie wegen Ungehorsams ausgepeitscht. Als Aufseher dieses Haushalts ist es meine Pflicht, diese jungen Mädchen zu bestrafen, während deine kostbare Haut unberührt bleibt. Du besitzt eine wortgewandte Zunge. Ich schlage vor, du erwartest den Primus Pilus in seiner Schlafkammer und sagst ihm selbst, daß du sein Haus niederreißen willst, Stein für Stein.«
    Diana schluckte. Was Kell ihr da riet, erforderte sehr viel Mut. Doch die Alternative war undenkbar. Sie durfte nicht zulassen, daß jemand ihretwegen ausgepeitscht wurde, nicht wenn sie es verhindern konnte. Kell hatte natürlich seine ganze Raffinesse mobilisert, um sie gefügig zu machen - sie konnte jedoch nicht umhin, seinen klugen Kopf zu bewundern.
    Diana nickte. »Führe mich zu seinem Zimmer.«
    Er brachte sie in den ersten Stock der Villa in ein großes Gemach. »Wenn der Herr gespeist hat, besuchen er und sein Bruder ein Amphitheater. Es kann Stunden dauern, bis er zurückkehrt. Ich schlage vor, du ruhst dich aus, solange du kannst.«
    Sein Rat wirkte nicht gerade stärkend auf ihre Stimmung, aber sie verkniff sich eine Bemerkung und ließ ihn gehen.
    Marcus Magnus freute sich darauf, den Abend mit seinem Bruder zu verbringen. Seit fünf Jahren hatten sie sich nicht mehr gesehen. Nun war die Legion des Jüngeren nach Aquae Sulis abkommandiert worden, um sich einem harten Ausbildungstraining zu unterziehen, bevor sie sich in die Wildnis Westbritanniens, das immer noch nicht unterworfen war, aufmachten.
    Der General erwartete Petrius im Atrium, um ihn willkommen zu heißen. Statt ihn zu umarmen, gab er ihm einen kräftigen Schlag auf die Schulter. »Beim Jupiter, du siehst gestählt aus, viel kräftiger als der siebzehnjährige Junge, den ich in Rom zurückgelassen habe.«
    Petrius war in die Fußstapfen

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