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Sinnliche Eroberung

Sinnliche Eroberung

Titel: Sinnliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Seidentoga. Sie besaß einen untrüglichen Instinkt für Dramatik. Der satte violette Ton bildete einen lebhaften Kontrast zu ihrer milchweißen Haut und ließ sie zart und beinahe durchsichtig wirken. Sie legte ein etwas helleres, mit Silber vermischtes Lila auf Lippen und Augenlider, was ihrem Gesicht einen edlen Schimmer verlieh.
    »Ein Schmuckstück aus der Sammlung des Generals würde deine Schönheit perfekt untermalen. Warte hier«, bat Kell.
    Diana schlüpfte in die Sandalen mit den hohen Korksohlen und übte das Gehen. Der Schnitt des wunderschönen Gewandes war einfach und klassisch und schmiegte sich eng an die Rundungen des weiblichen Körpers; aber es besaß auch eine kleine Schleppe und sie wollte einstudieren, diese mit einer anmutigen Bewegung beiseite zu stoßen, wenn sie stehenblieb.
    Als Kell wiederkam, hielt er einen mit Amethysten besetzten Halsring in der Hand. Es war ein herrliches Kleinod, wobei es auch etwas von einem Sklavenhalsband an sich hatte. Diana verliebte sich auf der Stelle in das Geschmeide, nicht nur weil es perfekt zu dem violetten Kleid paßte, sondern auch weil es ihren Hals unglaublich lang und elegant wirken ließ. Der ironische Symbolismus des Halsbandes entging ihr ebenfalls nicht.
    »Ich sollte dir nicht gestatten, es ohne seine Erlaubnis zu tragen«, sagte Kell zweifelnd.
    »Die Verantwortung übernehme ich! Wenn er zornig wird, sag ihm, daß ich es gestohlen habe! Ich brauche aber mehr als Schmuck von dir, Kell, und zwar ein Pferd.«
    »Unmöglich.«
    »Weißt du, ich möchte ihn vor den Augen seiner Männer aufsuchen. Ich werde nicht warten, bis er zu mir kommt.«
    Kell runzelte die Stirn. Er war ganz und gar nicht einverstanden. »Du magst ja schön und begehrenswert sein, aber dennoch bist du eine Sklavin. Wieviel Macht glaubst du denn, daß du besitzt?« Plötzlich kam ihm ein Gedanke. »Oder wendest du irgendeinen Zauber an?« knurrte er.
    Ein Lächeln umspielte die Winkel ihres vollgerundeten Mundes. »So etwas Ähnliches, Kell.«
    »Was ist es?« fragte er mißtrauisch.
    »Ein Geheimnis!« Sie kräuselte die Lippen.
    »Kennt Marcus es?«
    »Ja. Es zog ihn mitten in der Nacht unwiderstehlich in meine Schlaf kammer.«
    Kell blinzelte ungläubig. Er hatte keine Ahnung, daß Marcus in der Dunkelheit seine Sklavin aufgesucht hatte. »Worauf beruht also diese Unwiderstehlichkeit?«
    Diana zögerte. Sie brauchte Kell auf ihrer Seite, daher war Offenheit geboten. »Auf meiner Jungfräulichkeit«, sagte sie leise.
    Keils Augen weiteten sich erstaunt. Dann schüttelte er den Kopf und lachte auf. »So einfach«, murmelte er, »und doch so rar, daß sie unbezahlbar ist.«
    »Ich brauche ein Pferd, Kell.«
    Er schüttelte den Kopf. »Für uns gibt es keine Reitpferde, aber ich habe einen kleinen zweirädrigen Wagen, den ich für Botengänge benutze«, schlug er vor.
    Diana überlegte einen Moment lang. Ihr gefiel das Bild, das ihr dabei in den Sinn kam. »Das ist ebensogut, vielleicht sogar noch besser. Bevor wir gehen, könntest du dafür sorgen, daß zur Abendmahlzeit sein Lieblingsessen zubereitet wird?«
    »Ist bereits geschehen! Ich bin dir einen Schritt voraus.«
    »Große Güte, ich hoffe nicht«, sagte sie lachend.
    Ein Sklave brachte das Gefährt, dem ein kräftiges Pony vorgespannt war. Mit Keils Hilfe kletterte sie vorsichtig hinein. »Ich bin noch nie in einem solchen Wagen gefahren, aber soweit ich gesehen habe, muß ich stehen und mich an dem Holzgeländer festhalten?«
    »Hältst du mich für einen verrückten Kutscher«, fragte Kell entrüstet.
    »Marcus ist einer. Er hätte mich beinahe überfahren«, sagte Diana, die sich an ihre erste Begegnung erinnerte.
    »Ich bin erstaunt, daß er dich überhaupt beachtet hat.«
    »Sogar in voller Fahrt habe ich ihn aufgehalten. Mit ein wenig Glück gelingt mir dasselbe noch mal.«
    »Hoffentlich verstehst du, daß du dich für das, was du heute tust, vor ihm zu verantworten hast. Und die Verantwortung liegt bei dir, nicht bei mir«, warnte Kell.
    Diana schloss einen Moment lang zitternd die Augen. Und wenn sie ihn nun erzürnte und er sie vor aller Augen erniedrigte oder noch Schlimmeres? Trotzig straffte sie die Schultern. Dann sollte es eben so sein. Sie war bereit, alles zu riskieren. Marcus Magnus war auch nur ein Mann, wenn man es genau betrachtete, und sie eine Frau. Die Chancen standen eindeutig auf ihrer Seite.
    Kell lenkte den Wagen langsam aus dem Hof hinaus in Richtung Aquae Sulis, das sich zu Füßen der

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