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Sinnliche Eroberung

Sinnliche Eroberung

Titel: Sinnliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hügel unter ihnen erstreckte. Die Nachmittagssonne brannte heiß auf Dianas nackte Schultern, als die Wache Keils Gefährt durch das große Tor der Festung winkte. Sie warf einen Blick hinauf zum Wall und sah, daß die Mauer unten aus Stein bestand und mit Torfziegeln aus dem Burggraben zu einer Höhe von etwa fünfeinhalb Metern hochgezogen worden war. Sämtliche auf der Brustwehr stehenden Soldaten gafften erstaunt zu ihr hinunter.
    Diana war überrascht über die Größe der Festung. Innerhalb der Mauern sah es aus wie in einer richtigen Stadt, mit zahllosen Straßen und Häusern. An der Kreuzung zweier Hauptstraßen stand ein Gebäudekomplex, der sich um einen Innenhof gruppierte. Innerhalb befanden sich unter anderem die Principia, das sogenannte Hauptquartier, diverse Lagerräume sowie Schreibstuben. Als Kell dort anhielt, um zu fragen, wo sich der General gerade aufhielt, teilten ihm die Wachen mit, daß sich der Primus Pilus im externen Anbau befand.
    Sie fuhren an Ställen und Werkstätten und schließlich an langen Reihen von Baracken vorbei, in denen die römischen Soldaten aßen und schliefen. Die geräumigen Unterkünfte waren mit überdachten Verandas versehen. Während sie auf den Anbau zufuhren, hielten allerorts Männer in ihren diversen Tätigkeiten inne, glotzten ihr ungläubig nach und begannen dann langsam, ihnen zu folgen. Keils kleiner Wagen war kein ungewöhnlicher Anblick in der Festung, aber noch nie, seit sie erbaut worden war, hatte sich eine Frau darin blicken lassen.
    In der Mitte der hinteren Mauer öffnete sich eine Durchfahrt zum Anbau. Das weitläufige Amphitheater wurde für Waffenübungen und Paraden benutzt. Im Moment befanden sich gerade mindestens tausend Soldaten darin, allesamt bewehrt mit Schilden, Brustharnischen und Beinschützern. Die Sonne spiegelte sich blendend hell in den bronzenen Helmen und Brustpanzern der Legionäre, die in ordentlichen Reihen, Schilde und Speere in Händen, den äußeren Umkreis der Arena umstanden.
    Aller Augen waren auf die kleine Abordnung in der Mitte des Feldes gerichtet, die gerade Waffenübungen durchführte. Die Kämpfe waren heftig und wirkten keineswegs harmlos.
    Marcus Magnus wollte, daß jeder der Anwesenden perfekt mit dem Gladius, dem kurzen, doppelschneidigen Schwert, umzugehen lernte, bevor er Aquae Sulis verließ. Es handelte sich hier mehr um eine Stich-als um eine Fechtwaffe, die im Nahkampf benutzt und in einer aus Leder und Bronze bestehenden
    Scheide an einem Gürtel in Griffweite der rechten Hand steckte. Auf der linken Seite, an demselben Waffengürtel, hing gewöhnlich ein Dolch in einer Eisenscheide. In der Nähe warteten Sanitäter, um die Verwundeten vom Feld ins Hospital zu transportieren.
    Hinter Marcus standen zwei Kelten in ihrer Kampftracht, die aus einem kurzen ledernen Lendenschurz, einer Axt und einem Messer bestand. Jeder der beiden besaß wallendes schwarzes Haar, und ihre fast nackten Körper waren mit wilden Tätowierungen übersät. Beide stürzten sich zur gleichen Zeit auf ihn. Den ersten fällte Marcus beinahe sofort, indem er ihm sein Gladius in den Bauch stieß. Dann packte er den zweiten bei den Haaren, riß brutal seinen Kopf zurück und schlitzte ihm mit einem raschen Schnitt die Kehle auf.
    Der General hatte sich nicht mal die Zeit genommen, seinen roten Umhang zurückzuwerfen, damit er seinen Schwertarm nicht behinderte. Lauter Jubel erhob sich aus den Reihen der Männer. Verlegenes Gelächter folgte, als sich die beiden Kelten unverletzt erhoben. Alle dachten, heute hätte er sie tatsächlich getötet. Die Kelten machten das nun schon seit zwei Jahren und waren immer noch nicht schnell genug, um ihn zu überwältigen. Nur einmal hatten sie es geschafft, ihm eine unbedeutende Fleischwunde beizubringen; danach hätte er jeden von ihnen töten können, jedes Mal, wenn er sie zur Demonstration effektiver Verteidigungstechniken benutzte.
    Als die Soldaten Diana in ihrem Streitwagen erblickten, richteten sich aller Augen auf sie. Ein lautes Murmeln ging durch die Reihen der Krieger, ein Raunen, das von ihren Anführern nicht unterbunden wurde, da diese ebenfalls Bemerkungen über das unerwartete Spektakel austauschten, das unaufhaltsam seinen Lauf nahm.
    Der General starrte ungläubig auf Keils Karren, der nun mit der schönen Sklavin an seiner Seite auf ihn zurollte. Als er anhielt, steckte Marcus sein Schwert weg und trat auf das Vehikel zu. Er musterte sie erstaunt und seine schwarzen Augen

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