Sinnliche Eroberung
brannten vor Zorn. Bevor er noch etwas sagen konnte, steckte Diana ihre zierliche Hand aus und sagte: »Hilf mir herunter, Marcus, oder deine Männer werden dich für äußerst ungehobelt halten.« Sie sprach leise, in einem gewinnenden Ton, der nur für seine Ohren bestimmt war.
»Du wirst schon noch sehen, wie ungehobelt ich sein kann«, versprach er drohend, doch sie bemerkte, daß auch er seine Stimme senkte.
»Lächle! Deine Männer sollen doch denken, du hättest mir befohlen, dich aufzusuchen.«
Ihre Schönheit raubte ihm beinahe den Atem. Er fletschte seine Zähne in einem raubtierhaften Grinsen, ignorierte ihre ausgestreckte Hand, legte die Hände um ihre Taille und hob sie aus dem Wagen. Lauter Jubel erhob sich aus den Reihen der Soldaten, als sich seine mächtigen Pranken um ihre zierliche Mitte schlössen und sie zu sich herunterholten. Der General achtete nicht darauf; seine gesamte Aufmerksamkeit galt der Schönheit, die es tatsächlich gewagt hatte, sich ihm vor tausend Männern zu stellen.
Sie lächelte zu dem finsteren Riesen, der sich über ihr türmte, hinauf. »Wahrscheinlich glauben sie, ich wäre deine neue Konkubine«, murmelte sie verführerisch.
Bei diesem Gedanken füllte sich sein Schaft sofort, verhärtete und vergrößerte sich merklich. Seine schwarzen Augen glitzerten triumphierend. »Bist du deshalb gekommen, um mir das zu sagen?«
»Natürlich nicht, du Rohling«, tadelte sie ihn spitzbübisch.
Brandheiße Lust stieg in ihm auf und überwältigte ihn beinahe. Am liebsten hätte er sie zu Boden geworfen, sie bestiegen und ihr hier und jetzt, vor den Augen all dieser römischen Soldaten, ihre Jungfernschaft geraubt. Er wollte ihr sein Brandzeichen aufdrücken, wollte allen hier zeigen, daß dieses wunderschöne Mädchen ihm gehörte, ihm allein! Besitzergreifend packte er ihre Schultern. »Bei den Göttern, warum bist du dann hier, du Hexe?« fragte er wild.
Mit ausgestrecktem Finger fuhr sie zart über seine Narbe. Jeder, der es sah, hielt den Atem an. »Ich bin gekommen, damit du mich einlädst, mit dir zu Abend zu speisen.« Sie zog eine kleine Schnute. Er konnte sich kaum beherrschen, ihren verführerischen Mund zu küssen. Die Lust pochte hart in seinen Schläfen. »Du bist meine Sklavin - ich befehle dir, mit mir zu speisen.«
Diana schüttelte provozierend den Kopf. Seine Hände krampften sich um ihre Schultern; er brannte darauf, ihren Eigensinn zu brechen.
»Eine Einladung würde ich mit dem größten Vergnügen annehmen. Und wenn wir dann gespeist haben, habe ich dir einen Vorschlag zu unterbreiten«, flüsterte sie.
»Alles, was du mir unterbreiten wirst, ist deine Person, täusche dich ja nicht«, murmelte er finster.
»Vielleicht.« Aus ihrem Mund klang dieses Wort geheimnisvoll, vielversprechend und erregend. Marcus spürte die Wirkung dieser kurzen Silben bis in die Spitze seines eisenharten Glieds.
Er lächelte insgeheim. Sie hatte den Spieß umgedreht. Heute morgen hatte er seinen Hunden absichtlich erlaubt, ihren frisch polierten Fußboden zu beschmutzen, nur um sie zu provozieren, doch wenn es ums Provozieren ging, dann konnte er ihr wahrhaftig nicht das Wasser reichen!
»Geh jetzt, bevor ich dich noch mit meiner Waffe durchbohre, hier vor den Augen all dieser Rauhbeine.« Seine dunklen Augen funkelten. »Und ich befehle dir, heute abend mit mir das Mahl zu teilen.«
Ein feines Lächeln umspielte Dianas Mund. »Du goldzüngiger Teufel, wie könnte ich einer so charmanten Einladung widerstehen?« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und flüsterte ihm ins Ohr: »Zu sehen, wie du all diese wilden Gesellen kommandierst, wie sie dir gehorchen, wirkt in der Tat erregend auf mich.« Sie trat von ihm zurück und auf den Wagen zu.
Seine kräftigen Hände ergriffen sie bei den Hinterbacken und hoben sie neben Kell hinauf. Die Männer röhrten und pfiffen begeistert. »Genug!« donnerte er und sein finsteres Gesicht sah stolz aus wie das eines Adlers. Stille senkte sich auf das Exerzierfeld.
Als sie zur Villa zurückfuhren, konnten weder Kell noch Diana richtig fassen, daß ihre kühne Aktion erfolgreich verlaufen war. Absichtlich hatte sie Worte geflüstert, die ihn verführen sollten, Worte, die seiner männlichen Eitelkeit schmeichelten, Worte, die er hören wollte. Aber sie musste sich selbst eingestehen, daß alles der Wahrheit entsprach. Seine Nähe, seine Hände auf ihrem Körper, wirkten tatsächlich wie ein Aphrodisiakum auf sie.
Sie empfand ein
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