Sinnliche Eroberung
wünschen.
16. Kapitel
Diana erwachte und richtete sich im Bett auf. Als sie Marcus an seinem Schreibtisch sitzen sah, sagte sie: »Oh, ich dachte, du hättest mich schon verlassen.«
Marcus kam die Stufen zu ihr herauf, setzte sich auf den Bettrand und nahm ihre Hand. »Ich wollte dich nicht wecken, konnte mich aber auch nicht dazu entschließen zu gehen.«
»Es ist schön, aufzuwachen und dich vorzufinden.«
Er nahm sie in die Arme und gab ihr einen langen Kuß. Ihre Brüste wurden an seinem metallenen Brustharnisch plattgedrückt und er flüsterte: »Verdammt, ich kann dein weiches Fleisch nicht an meiner Haut fühlen. Wie soll ich bloß diesen Tag überstehen, ohne dich zu sehen?« Er griff in seine Tunika, zog sein Goldkettchen heraus und nahm es ab. »Bitte, trage du heute meine Münze!« Er legte ihr das Kettchen um den Hals und sah, wie es zwischen ihren Brüsten ruhte. Sein Glied verhärtete sich sofort. Er wusste , wie es sich dort anfühlte. »Den ganzen Tag lang werde ich wissen, daß die Münze, die sonst auf meinem Herzen ruht, das deine bedeckt.«
»Sie ist noch ganz warm von deiner Haut«, murmelte sie.
»Halte sie warm für mich, bis ich heute abend wiederkomme.«
»Marcus, wenn ich ein Pferd hätte, dann könnte ich ausreiten und dich manchmal besuchen.«
»Du kannst reiten?« Er entsann sich nicht, je eine Frau auf einem Pferd gesehen zu haben. Pferde waren der Kavallerie vorbehalten und wurden zum Kriegführen gebraucht. Frauen fuhren in Wagen. »Ein Pferd kann gefährlich sein. Es sind sehr starke Tiere, Diana, und sie erfordern ein hohes Maß an Kraft und Kontrolle. Kell soll dich in seinem Ponywagen vorbeibringen. Ich muß jetzt gehen.«
Als Kell in diesem Moment Marcus' Tunika vom Boden des Tricliniums aufhob, runzelte er erstaunt die Brauen. Noch nie hatte der General seine Gewänder abgelegt, bevor er die Baderäume oder seine Schlafkammer erreicht hatte.
In genau demselben Moment klaubte Nola den roten Lendenschurz von der untersten Treppenstufe. Als sich die beiden begegneten und jeder sah, was der andere in der Hand hielt, kamen sie zu unterschiedlichen Schlußfolgerungen.
Nola dachte, sie hat ihn vollkommen in der Hand.
Kell dachte, er hat sich seinen Preis geholt.
Beide hatten sie recht.
Kaum hatte Diana gebadet und gefrühstückt, war Marcus schon wieder da. »Hol deinen Umhang und komm hinaus in den Hof. Ich habe eine Überraschung für dich.«
Als Diana in den Innenhof hinaustrat und den Umhang über ihre Schultern zog, führte Marcus eine milchweiße Stute am Zügel herum. Sie hatte einen Sattel mit vier Knäufen, zwei vorne und zwei hinten, um dem Reiter einen besseren Halt zu verschaffen.
»Sie ist ein ziemliches Ungetüm, aber friedlich. Glaubst du, du könntest mit ihr fertig werden?«
»O Marcus, sie ist wunderschön«, rief Diana aus, nahm ihm die Zügel aus der Hand und streichelte ihre Nüstern. »Ich werde dir beweisen, daß mir Pferde vertraut sind.«
Er hob sie in den Sattel und sah, daß sie sich seitlich hinsetzte, anstatt ein Bein über den Sattel zu schwingen. Die Leichtigkeit, mit welcher sie durch den Hof trabte, beeindruckte ihn sehr. Sie lenkte die Stute zu ihm zurück und streckte die Arme aus, damit er sie herunterheben konnte. Er zog sie fest an sich und flüsterte ihr ins Ohr: »Ich habe dir keinen Hengst besorgt, weil ich das einzige männliche Wesen sein will, das du reitest.«
Diana wurde fast ebenso rot wie ihr Umhang. »Hab tausend Dank für dieses wundervolle Geschenk, Marcus!«
»Einem Stallburschen wird befohlen, dich zu jeder Zeit zu begleiten. Besuchst du mich heute nachmittag? Wir sind auf den Hügeln, auf dem Streitwagenrennplatz.«
Sie streckte sich hoch und hielt ihm ihre Lippen entgegen. Als er schließlich die Kraft fand, seinen Mund von dem ihren zu lösen, murmelte sie: »Du weißt, daß ich nicht einen ganzen Tag ohne dich sein kann.« Sie sah zu, wie er mit einem Hechtsprung auf seinem Hengst landete und wehenden Umhangs davonga-loppierte.
Marcus Magnus war eine solche Naturgewalt, daß sie auf einmal fürchtete, nicht Frau genug für einen derartigen Sieger zu sein. Im Moment schien er von ihr völlig verzaubert, aber betraf das nicht lediglich ihre Jungfräulichkeit? Vielleicht würde er ja das Interesse verlieren, sobald er einmal die mystischen Riten der Defloration vollzogen hatte.
In diesem Moment wünschte sie aus tiefstem Herzen, mehr über Sexualität zu wissen. Unverheiratete georgianische Frauen
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