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Sinnliche Eroberung

Sinnliche Eroberung

Titel: Sinnliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Wind ihren Umhang beiseite weht.«
    Der junge Stallbursche sah so verwirrt aus, daß er Diana leid tat. »Kell, es wird schon alles gutgehen, aber trotzdem danke. Es ist gut zu wissen, daß sich jemand um mich sorgt.«
    »Ich sorge mich nur, weil du das Eigentum des Generals bist«, sagte er steif, aber sie wusste es besser.
    Als Diana aus dem Hof zu dem Rennplatz ritt, an dem ihr unglaubliches Abenteuer begonnen hatte, konnte sie beinahe auf den Punkt sagen, wo der georgianische Architekt John Wood später seinen Royal Crescent und The Circus errichten würde. Beides waren extrem anglosächsische Versionen des klassisch römischen Baustils. Als sie an den Weinbaugebieten vorbeiritt, war die Traubenernte gerade im Gange. Sie sah die Reben nur auf der Südseite der Hügel gedeihen und erkannte ehrfürchtig, daß es einige Stöcke auch noch im achtzehnten Jahrhundert geben würde.
    Die ganze Rennbahn lag in Staub gehüllt da und sie blinzelte, bevor sie endlich die Streitwagen erblickte. Das war heute keine Vergnügungsveranstaltung. Die Legionäre lernten, wie die Kelten ihre Streitwagen zur Kriegsführung einsetzten. Diese waren kleine, viereckige Vehikel, die an beiden Enden offenstanden, um leichten Zugang zu gewähren. Diana sah zu, wie die Männer neben den Wagen herliefen, auf die Plattformen aufsprangen, ihre Speere abwarfen und sich dann wieder hinunterschwangen, um wie der Blitz zu verschwinden, bevor die Legionäre auch nur reagieren konnten.
    Die blutrünstigen Schreie der Briten, zusammen mit dem ohrenbetäubenden Rattern der Räder, genügten fast schon, um den Feind in Angst und Schrecken zu versetzen. Diana preßte die Hand auf den Mund, als sie Marcus erblickte, der ohne Rüstung neben einem Streitwagen dahinrannte, und seine Speere abwarf. Wenn er stolperte, geriet er mit tödlicher Sicherheit unter die trampelnden Hufe der robusten Pferde, die die Wagen zogen.
    »Ich kann nicht hinsehen!« rief sie und schlug die Hände vor die Augen.
    »Es ist alles in Ordnung, Lady, der General ist außer Reichweite des Wagens gesprungen«, beruhigte der Stallbursche sie.
    Sie sah, daß Marcus sich an die Offiziere gewandt hatte. »Die Kelten vereinen die Mobilität der Kavallerie mit der Stärke der Infanterie. Ihre Streitwagenlenker beherrschen die Pferde auch in vollem Galopp und selbst an den steilsten Abhängen. Auf diese Weise bringen sie ihre Fußsoldaten an den Kampfort und reihen anschließend die Wagen für einen raschen Rückzug auf. Bevor der Tag zu Ende ist, werdet ihr gelernt haben, wie man sie bekämpft, so daß sie nichts weiter sind als eine lästige Störung. Euer erstes Ziel müssen die Pferde sein, die die Wagen ziehen!«
    Marcus wusste , daß Diana eingetroffen war, und kam zu ihr, sobald er jedem der Offiziere seine Aufgaben zugewiesen hatte.
    Sie lächelten einander in die Augen. Jeder, der sie sah, merkte, daß sie Liebende waren. Er trat an ihre Seite und rieb die Nüstern der Stute. Eine schwarze Augenbraue wölbte sich wie ein Rabenflügel, als er ihre Erscheinung musterte. »Du siehst schön warm aus.«
    Sie beugte sich von ihrem Sattel herunter und flüsterte ihm ins Ohr: »Meine Beine sind schön warm, aber mein Hintern friert mir fast ab!«
    Seine schwarzen Augen funkelten. »Wenn wir allein wären, würde ich dich auf den Schoß nehmen und dich wärmen«, murmelte er.
    »Wenn wir allein wären, würdest du mich reiben, bis mir heiß ist.«
    »Du bist eine kleine Verführerin«, sagte er. Er nahm die Stute bei den Zügeln und führte sie ein paar Schritte beiseite, damit er allein mit ihr sprechen konnte. »Wir haben heute abend einen Gast zum Essen. Ein Bote hat uns die Ankunft des Prokurators gemeldet.«
    »Bekleidet der Prokurator eine höhere Stellung?«
    Marcus nickte, »...zweifellos die höchste Stellung in Britannien! Er ist Finanzverwalter und auch für alle sonstigen Angelegenheiten verantwortlich. Mir wäre es lieb, wenn du nicht als Sklavin erscheinst. Ich werde mir irgendeine glaubhafte Geschichte einfallen lassen.«
    »Das wäre keine Geschichte. Ich bin nicht deine Sklavin«, erinnerte sie ihn.
    Er legte eine der mächtigen Hände besitzergreifend auf ihren Oberschenkel. Sobald er sie berührte, geriet er in Erregung.
    Sie wurde ernst. »Möchtest du, daß ich in meiner Kammer bleibe, Marcus?«
    »Nein. Ich möchte dich an meiner Seite haben. Wenn wir über vertrauliche Dinge sprechen, kannst du dich ja zurückziehen. Ich habe bereits einen Mann mit entsprechenden

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