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Sinnliche Erpressung aus Liebe

Sinnliche Erpressung aus Liebe

Titel: Sinnliche Erpressung aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
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sagen, Liebhaber?“
    Erstaunt sah sie Zac an. Er wirkte ärgerlich und alles andere als erfreut. „Das geht Sie nichts an“, erwiderte sie abweisend.
    „Es geht mich wohl etwas an. Wenn ich eine Dame zum Essen ausführe, erwarte ich, dass sie sich auch damenhaft benimmt und sich keinem Mann in die Arme wirft, der sie Sal nennt und leidenschaftlich küsst.“
    Sally merkte, dass er wütend war, und lachte schallend. „Freut mich, dass Sie das amüsant finden“, erwiderte sie locker. Warum sollte sie ihm nicht die Wahrheit sagen? „Al hat mich nur freundschaftlich geküsst.“ Sie lächelte vergnügt. „Und mein Vorname ist nicht Sally, sondern Salmacis.“ Langsam wiederholte sie: „Sal-ma-cis.“
    Zweifelnd sah Zac sie an, dann wurde er neugierig.
    Sollte er ihr glauben? Den Vornamen Salmacis hatte er noch nie gehört, dabei beherrschte er ein halbes Dutzend Sprachen. Wollte Sally sich nur geschickt aus der Affäre ziehen? Doch irgendwie wirkte sie aufrichtig, und Englisch war nicht seine Muttersprache, da war es möglich, dass er den Namen nicht kannte.
    „Sal-ma-cis.“ Genießerisch ließ er sich die Silben über die Zunge gleiten. „Was ist das für ein Name?“
    „Ein griechischer. Als meine Mutter mit mir schwanger war, musste sie die letzten vier Monate im Bett verbringen und hat sich dabei intensiv mit der griechischen Mythologie beschäftigt.“
    Sally entschied sich für eine Kurzfassung der alten Legende: „Salmacis war eine Quellnymphe im kleinasiatischen Halikarnassos, die sich mit einem jungen Hermaphroditen vereinigte. Daher stammt der Name.“
    „Darauf wäre ich nie gekommen.“ Seltsam befreit lachte Zac. „Wie kam Ihre Mutter auf die Idee, Ihnen einen zwar schönen, aber ziemlich ungewöhnlichen Namen zu geben?“ Entschuldigend lächelte er. „Geben Sie zu, er ist wirklich recht ausgefallen.“
    Zacs Lächeln ließ ihr Herz schneller schlagen. Seine Augen funkelten lebhaft, und seine markanten Züge wirkten auf einmal viel weicher.
    Unwillkürlich erwiderte Sally das Lächeln. „Soweit ich weiß, hat meine Mutter diese Fabel gelesen, ehe die Wehen einsetzten, und leider blieb der Name ihr dann offenbar im Gedächtnis haften“, setzte sie ironisch hinzu.
    „ Leider würde ich nicht sagen“, widersprach Zac. „Sie sind so exotisch …“ Er schüttelte den Kopf und suchte nach den richtigen Worten. „Ihre Schönheit ist einzigartig, irgendwie zu mystisch für Sally“, entschied er. „Salmacis passt viel besser zu Ihnen.“
    Er bemerkte den belustigten Ausdruck in ihren Augen. Wie hatte er sie je für kalt halten können?
    „Mir ist Sally lieber, und so möchte ich gerufen werden. Ich warne Sie also: Auf Salmacis höre ich grundsätzlich nicht.“
    „Na gut … Sally“, gab Zac nach. „Aber irgendwie überrascht es mich, dass Ihre Mutter ihren Mann zu dem fantasievollen Namen überreden konnte. Buchprüfer sind ja berüchtigt für ihre stocknüchterne Denkweise.“
    Das Funkeln verschwand aus Sallys Augen. „Das brauchte sie gar nicht. Dad hat meine Mutter geheiratet, weil sie mit achtzehn schwanger wurde. Er war damals fünfunddreißig.“ Beim Gedanken an ihre todkranke Mum wurde sie traurig. „Er hat sich so aufgeregt, als der Arzt ihm sagte, sie könne keine weiteren Kinder haben, dass ihm alles egal war.“
    Sallys Ton verriet Zac, dass die Gleichgültigkeit ihres Vaters sie verletzt hatte. Offenbar war Nigel Paxton nicht nur ein Dieb, sondern auch ein Ehemann, der fremdging. Und Einfühlungsvermögen schien wirklich nicht zu seinen Stärken zu gehören.
    „Ich glaube, wir sollten jetzt aufbrechen“, unterbrach Sally seine Überlegungen. „Wir sind die Letzten hier.“
    Erstaunt blickte Zac sich im Restaurant um und stellte fest, dass Sally recht hatte. Wie lange war es her, seit eine Frau ihn so beschäftigt hatte, dass er die Welt um sich her vergaß? Eigentlich noch nie. Die Erkenntnis machte ihn betroffen. Das durfte ihm nicht wieder passieren! Sally war wunderschön, aber sie konnte ihm gefährlich werden. Sie war nicht die Richtige für ihn …
    „Trinken Sie Ihren Kaffee aus, dann gehen wir.“ Er winkte den Ober heran, reichte ihm eine Kreditkarte und einige Geldscheine als Trinkgeld, dann trank er seinen Kaffee aus und stand auf.
    Trotz des holprigen Anfangs war das Essen gut verlaufen, und er hatte viel über Salmacis erfahren. Zu viel, dachte er. Ihren Bemerkungen nach zu schließen wusste Sally, dass ihr Vater fremdging, und es schien ihr wehzutun,

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