Sinnliche Küsse - gefährliches Geheimnis
Krankengymnastik gefahren, aber abends war ich zu Hause. Dan hat für die Firma gearbeitet. Einmal in der Woche ist er ins Rio-Grande-Tal gefahren. Die Firma hat dort ein Lagerhaus. Eines Abends rief Al spät an und sagte mir, dass Danny bei einem Autounfall getötet worden war, als er gerade auf dem Weg zurück nach San Antonio war. Ich war am Boden zerstört. Und als ob das noch nicht genug gewesen wäre, habe ich ein paar Wochen später auch noch erfahren, dass Danny eine Frau bei sich hatte."
Das war neu für John. In den Berichten über den Unfall war keine Frau erwähnt worden. Er hatte auch die Fotos gesehen. Aus diesem Wrack wäre niemand unverletzt herausgekommen.
"Ach, Carina." Er berührte ihre Schulter. "Es tut mir so Leid. Das muss sehr hart gewesen sein. Hast du je herausgefunden, wer die Frau war?"
"Nein, ich habe nur zufällig eine Unterhaltung zwischen Al und Benito mitgehört. Sie haben über Danny und diese Frau geredet, die er wohl immer in Weslaco getroffen hat. Da habe ich nachgefragt und sie haben mir ziemlich widerstrebend von dieser Frau erzählt."
John nahm sich vor, die Berichte noch mal zu lesen. Er war eigentlich sicher, dass sonst niemand im Auto gewesen war. Aber warum sollten Al und Ben Carina anlügen und das Ganze dadurch nur noch schlimmer für sie machen?
John streichelte ihre Finger und spürte, wie sie zitterte, obwohl sie sich bemühte, es zu verbergen.
"Ich kam mir so dumm vor", sagte sie. "Und so blind. Wie hatte ich nicht bemerken können, dass er sich mit einer anderen traf? Ich habe ihm vollkommen vertraut. Ich habe ihn geliebt und an ihn geglaubt, und erst nach seinem Tod habe ich erfahren, dass er mich betrogen hat."
Sie saßen schweigend da, bis Carina sich aus ihren Erinnerungen löste. "Nicht gerade das passende Thema für eine Verabredung." Sie zwang sich zu lächeln. "Tut mir Leid. Falls du Exfreundinnen hast, von denen du reden möchtest, dann höre ich dir gern zu." Sie wurde rot, als sie merkte, was sie gesagt hatte. "Oder auch nicht. So viel Zeit haben wir ja nicht, oder?"
John griff sich an die Brust. "Das habe ich nicht kommen sehen. Ehrlich, Carina, ich hatte nie eine ernste Beziehung mit einer Frau." Er zuckte leicht mit der Schulter. "Das sagt ja wohl alles, nicht? Aber immerhin verletze ich niemanden absichtlich. Die Frauen, mit denen ich ausgegangen bin, wussten von Anfang an, dass ich nicht auf der Suche nach einer festen Beziehung war."
"Genau wie ich jetzt."
Er nickte.
Sein Gewissen meldete sich. Carina sollte ihn als Freund betrachten. Er musste sehr vorsichtig sein, damit sie sich nicht betrogen fühlte, wenn sein Auftrag beendet war.
Den Rest des Nachmittags bemühte er sich um eine angenehme Stimmung. Sie gingen spazieren, hielten Ausschau nach Fossilien und aßen in einem kleinen Café in Uvalde, wo John Carina mit Geschichten aus seiner Kindheit unterhielt. Vier kleine Jungen konnten ein ganz schönes Chaos anrichten.
Als er Carina schließlich nach Hause brachte, wirkte sie sehr entspannt. Ihre Augen glänzten, und es fiel John schwer, sie nicht anzufassen.
Genau wie am vorigen Abend brachte er sie zu ihrem Apartment. "Danke, dass du mich heute begleitet hast. Das hat viel mehr Spaß gemacht, als wenn ich allein gefahren wäre", meinte er.
"Und ich muss zugeben, dass dein Ruf vielleicht etwas übertrieben worden bist. In Wirklichkeit bist du ein netter Kerl."
Er lachte, nahm sie in die Arme und schwang sie herum. Als ihm dann klar wurde, was er da tat, setzte er sie hastig wieder ab. "Das wollte ich nicht. Ich weiß, dass du nur eine flüchtige Beziehung willst, und das respektiere ich." Er streckte die Hand aus, als wollte er ihre schütteln. "Dann verschwinde ich jetzt wohl besser, bevor ich deine neue Einschätzung von mir wieder zerstöre."
Sie lachte. "Wir schütteln uns jetzt die Hände?"
Er wurde rot. "Ja. Keine Küsse mehr. Die könnten mich wirklich in Schwierigkeiten bringen."
Sie warf ihm einen geheimnisvollen Blick zu. "Keine Sorge, John. Bei mir brauchst du keine Angst vor dir selbst zu haben."
5. Kapitel
Am Freitag darauf stand John schlecht gelaunt vor dem Spiegel in seinem Bad. Er hasste Krawatten. Seiner Meinung nach waren sie eine Erfindung des Teufels. Er hatte diese jetzt schon zum dritten Mal gebunden, und immer noch saß sie schief.
"Oh, zur Hölle damit."
Er trug eine dunkelgraue Anzughose und ein weißes Hemd, weil er wieder einmal mit Carina ausging.
Diese Woche hatte er sie schon zwei Mal
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