Sinnliche Küsse - gefährliches Geheimnis
John. Er öffnete die Augen und merkte, dass er geschlafen hatte. Carina flüsterte ihm ins Ohr: "Es macht mir nichts aus, dass du schläfst, aber dein Schnarchen stört andere Leute."
Er sah sich schnell um. Ein Mann hinter ihm grinste. "Ich verstehe Sie vollkommen." Daraufhin bekam er von seiner Frau einen Stoß in die Rippen.
Als es endlich vorbei war – hatte es wirklich das ganze Wochenende gedauert, oder kam John das nur so vor? –, stand John auf und klatschte. Tatsächlich war er so froh, es hinter sich zu haben, dass sein Klatschen durchaus ehrlich gemeint war.
Carina wartete, bis sie auf dem Weg zum Auto waren, bevor sie sagte: "Ich nehme an, du stehst nicht auf Ballett."
"Es tut mir Leid, dass ich dich in Verlegenheit gebracht habe. Ich war offenbar sehr müde."
"Was hältst du denn von Opern?"
Er bemühte sich, sein Entsetzen zu verbergen. "Äh, ich bin nicht sicher …"
"Weil du auch noch nie eine Oper gesehen hast, was?"
"Ich kann es wohl nicht leugnen."
Sie fing an zu lachen, und John stimmte ein. "Sag mir eins", begann sie, als sie dann im Auto saßen. "Wenn du heute genau das tun könntest, was du möchtest, was wäre das? Und ich will eine ehrliche Antwort."
"Ganz ehrlich?" Er dachte eine Minute lang nach. "Wahrscheinlich wäre ich dann in einer Country-und-Western-Bar mit Livemusik."
"Klingt gut. Lass uns das machen."
Eigentlich fand John, dass Carina nicht der Typ für eine Bar war. "Bist du sicher?"
"Absolut. Und falls ich anfange zu schnarchen, darfst du mich schubsen."
Er lachte. "Oh, ich glaube nicht, dass du einschlafen wirst."
Er fuhr zum Crazy Eights. Die Musik konnte man schon einen halben Block vorher hören. Carina lachte, als er einparkte. "Gibt es hier auch Ohrstöpsel?"
John grinste. "Nein. Aber wir müssen nicht reingehen."
"Natürlich gehen wir rein. Du hast heute etwas getan, was du nie zuvor getan hattest. Jetzt bin ich dran."
John fand Carina wirklich toll. "Na, dann muss ich aber das Ding hier loswerden." Er nahm die Krawatte ab. "Und das." Er zog das Jackett aus, warf beides in den Wagen und rollte noch die Hemdsärmel auf. Nachdem er die obersten zwei Hemdknöpfe geöffnet hatte, seufzte er vor Erleichterung. "Komm, Tiger, jetzt wirst du etwas erleben, das du niemals vergessen wirst."
John musste zugeben, dass die Band die Lautstärke etwas zu weit aufgedreht hatte. Der Laden war allerdings riesig und die Tanzfläche so groß, dass eine Menge Leute gleichzeitig bequem tanzen konnten. Es war total voll, und vielleicht wollte die Band einfach nur sichergehen, dass man sie auch hören konnte.
John beobachtete Carina, die sich umsah, als wäre sie auf einem fremden Planeten gelandet. Er bahnte ihnen einen Weg durch die Menge. Eine Kellnerin räumte gerade einen hohen Tisch ab, und John hob Carina auf einen der Barhocker.
"Das war nicht nötig." Sie lachte. "So klein bin ich nun auch nicht."
"Ich dachte nur, ich könnte dir die Mühe ersparen."
"Was hätten Sie denn gern?" fragte die Kellnerin.
John sah Carina fragend an. "Was immer du nimmst", sagte sie.
Also bestellte er zwei Flaschen Bier. Die Kellnerin ging weg.
"Hast du je zuvor Bier getrunken?" fragte John.
"Nein. Aber dies ist ja der Abend, an dem ich Dinge zum ersten Mal tue."
"Scheint so."
John bemühte sich um ein ausdrucksloses Gesicht, als Carina den ersten Schluck trank und eine Grimasse zog. Danach trank sie vorsichtig noch mehr, während sie den Leuten auf der Tanzfläche zusah.
"Willst du tanzen?" fragte John nach etwa zehn Minuten.
Sie schaute auf ihre Schuhe. "Ich bin nicht sicher, dass ich das kann. Das sind ganz schön temperamentvolle Tänze."
"Ich werde vorsichtig sein und dich bestimmt nicht so herumschwingen wie der Typ da vorne."
Carina nahm einen großen Schluck Bier und nickte dann. "Okay, ich versuche es." Das klang ein bisschen heiser.
Ihre Füße waren ein ganzes Stück vom Boden entfernt, so wie sie auf dem Hocker saß. "Darf ich?" John legte die Hände um ihre Taille und hob sie herunter.
Als sie auf der Tanzfläche waren, blieb er am Rand und zeigte Carina die Schritte. Sie lernte schnell. Offensichtlich hatte sie ein natürliches Gefühl für Rhythmus. Bald darauf befanden sie sich mitten auf der Tanzfläche und konnten bestens mit den anderen mithalten.
Als die Band schließlich eine Pause machte, waren sie beide erhitzt und außer Atem. Carina trank ihr Glas in einem Zug leer, obwohl das Bier inzwischen abgestanden war. "Puh!" Sie wedelte sich Luft zu. "Das
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