Sinnliche Küsse - gefährliches Geheimnis
selbst. Seit Montag war sie jedes Mal, wenn es geklingelt hatte, sofort hingerannt, weil sie auf einen Anruf von John gehofft hatte.
Aber nach drei Tagen musste sie sich eingestehen, dass sie ihn wahrscheinlich nicht mehr wieder sehen würde.
War sie wirklich so schlecht im Bett?
Sie hatte den Eindruck gehabt, dass es ihm gefallen hatte. Sehr sogar, wenn man bedachte, wie wenig Schlaf sie in dieser Nacht abgekommen hatten. Es war erstaunlich, wie lange John durchhalten konnte. Carina wurde rot, als ihr ein paar Details einfielen.
Die erste Enttäuschung hatte sie erlebt, als sie aufgewacht war und von John nichts mehr zu sehen gewesen war. Sie hatte nach einer Notiz gesucht, in der vielleicht gestanden hätte, dass er sie später anrufen würde, aber da war nichts gewesen.
Am nächsten Tag hatte sie nach einem Vorwand gesucht, um ihn anzurufen, aber das war ihr dann zu durchsichtig vorgekommen. Sie musste sich damit auseinander setzen, dass er zwar genommen hatte, was sie ihm so freigebig angeboten hatte, dass ihre gemeinsame Nacht ihm aber nichts bedeutet hatte.
Was hatte sie überhaupt erwartet? Sie hatte mit ihm schlafen wollen, und das hatte sie nun. Was wollte sie denn noch?
Sie weigerte sich, weiter darüber nachzudenken. Stattdessen machte sie sich für ihr Treffen mit Marisa fertig.
In den letzten drei Tagen hatte John unzählige Male nach dem Telefon gegriffen, um Carina anzurufen, es aber nicht getan. Inzwischen war Mittwoch.
Ging es ihr gut? Was dachte sie über ihn, nachdem er ohne ein Wort oder eine Nachricht weggegangen war, als sie noch geschlafen hatte? Zweifellos war sie ziemlich sauer, und das konnte er ihr nicht übel nehmen. Aber er war überzeugt, dass es so besser war. Wenn er sie irgendwann doch anrief, war sie wahrscheinlich so wütend, dass sie ihn nicht mehr sehen wollte. Doch es gab einfach keine anständige Art, diese Beziehung zu beenden. Keiner der üblichen Gründe ergab Sinn.
John beschloss, zur Ranch zu fahren und für ein paar Stunden seine Familie zu besuchen.
Eine Fahrt durch die Hügel beruhigte ihn immer. Da konnte er seinen Einsatz hinter sich lassen, und als er nach zwei Stunden die Ranch erreichte, freute er sich schon darauf, alle wieder zu sehen.
Er hielt vor dem Haus, in dem Jake und Ashley wohnten, blieb sitzen und starrte es an. Hier war er aufgewachsen, ebenso wie mehrere Generationen von Crenshaws vor ihm. Im Laufe der Jahre war das Haus modernisiert worden, und obwohl es riesengroß war, war es doch gemütlich.
Johns Eltern hatten sich vor einigen Jahren ein kleineres Haus gebaut. John war froh, dass einer seiner Brüder bereit gewesen war, die Ranch weiterzuführen, denn er selbst wollte das ganz gewiss nicht.
Zwar hatte er bei der Army ebenfalls in brennender Hitze hart arbeiten müssen, aber das war ihm lieber gewesen als auf einem Pferd zu sitzen und Rinder zu treiben oder, was noch schlimmer war, Schafe zu hüten.
Jetzt öffnete er die Autotür und streckte sich. Dann betrat er die Veranda, die der Küche am nächsten lag. Gleich darauf ging die Tür auf, und Jake stand grinsend vor ihm.
"Ich kann es nicht fassen! Du hast dich tatsächlich von all dem Spaß in San Antonio losgerissen, um zu uns zu kommen." Er umarmte John. "Es ist toll, dich zu sehen. Wissen unsere Eltern schon, dass du da bist?"
"Nein. Ich war nicht sicher, ob sie schon von ihrer Reise zurück sind." John trat einen Schritt zurück und musterte Jake. "Es scheint, dass du die Geburt deines Sohnes überlebt hast. Wie geht es ihm und Ashley?"
Jake öffnete die Tür. "Großartig. Sie sind jetzt schon ein paar Tage zu Hause, und wir lernen gerade, wie das mit einem Baby so läuft. Ashley wird begeistert sein, dich zu sehen."
Drinnen nahm John sich etwas von dem Kaffee, der immer bereitstand. Als er Jake auch welchen eingießen wollte, schüttelte der den Kopf. "Wir waren nachts um halb zwei wach und dann wieder um drei. Seitdem habe ich mindestens eine ganze Kanne getrunken."
Jetzt bemerkte John, dass Jake wirklich mitgenommen aussah. Früher hätte er bei diesem Anblick gedacht, sein Bruder hätte einen Kater. Aber diesmal lag es an seinem kleinen Sohn.
So änderten sich die Dinge.
"Es ist erstaunlich, wie viel Krach so ein kleines Wesen machen kann", murmelte Jake nun. "Er könnte die Toten zum Leben erwecken, wenn er Hunger hat."
"Dann musst du wohl während des Tages ab und zu ein bisschen schlafen."
"Na klar", schnaubte Jake. "Ich gebe meinen Arbeitern Anweisungen, und
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