Sinnliche Küsse - gefährliches Geheimnis
leicht auf die Brust. "Und ich hoffe, du musst nicht sofort gehen."
"Nein, ich kann bleiben." Er stand auf und ging ins Bad. "Ich komme gleich zurück. Geh nicht weg."
Kurz nach sechs Uhr früh betrat John leise von der Garage aus die Küche. Er nahm an, dass seine Kollegen längst schliefen und nicht merken würden, um welche Zeit er nach Hause kam.
Aber da hatte er sich geirrt. Jerry stand vor der Kaffeemaschine und sah zu, wie es tropfte. Sie sahen einander überrascht an. Jerry sprach als Erster.
"Ich dachte, du würdest oben schlafen."
"Wieso bist du denn schon so früh wach?"
John nahm sich eine saubere Tasse, stellte sie neben Jerrys und wartete, bis Jerry ihnen beiden Kaffee eingoss.
"Ich war gar nicht im Bett." Jerry trank einen Schluck. "Und es sieht so aus, als wärst du auch nicht …" Er brach ab. "Egal. Ich gehe jetzt schlafen."
"Jerry?"
Jerry blickte zu ihm zurück.
"Ich würde es zu schätzen wissen, wenn du den anderen nichts sagst."
"Das kann ich dir nicht übel nehmen. Und da du zurzeit der Einzige von uns bist, der Sex hat, könnten wir dir deinen Spaß übel nehmen."
"So ist es nicht."
Jerry sah ihn an. "Ach nein? Dann hast du die Nacht nicht mit Carina verbracht?"
John strich sich durchs Haar. "Das ist kompliziert."
"Das ist mir klar, da du dich ja nur wegen dieses Einsatzes mit ihr triffst. Da könnte sie sich ausgenutzt fühlen."
John war müde. Er hatte schon letzte Nacht nicht viel geschlafen, und nun musste er sich mühsam beherrschen. "Schau, wir sind beide erwachsen. Sie erwartet jetzt auch nicht mehr von mir als vorher. Und sie steht nicht mehr unter Verdacht, also ist das kein Problem mehr."
"Klingt vernünftig. Und logisch. Allerdings denkst du momentan nicht mit deinem Kopf, und das wissen wir beide. Sex verändert eine Beziehung, das ist nun mal so. Hast du vor, es in deinem nächsten Bericht zu erwähnen?"
"Ich bezweifele, dass das Sam etwas angeht."
"Du glaubst nicht, es könnte ihn interessieren, dass einer seiner Mitarbeiter sich in ein Mitglied der Patterson-Familie verliebt hat?"
"Du weißt gar nicht, wovon du redest. Ich bin nicht verliebt. Ich mag Carina einfach. Ich bin gern mit ihr zusammen, und so geht es ihr umgekehrt auch. Das hat nichts mit dem Einsatz zu tun. Vielleicht solltest du dir auch eine Freundin suchen und …" John brach ab und senkte den Kopf. "Okay, das hätte ich nicht sagen dürfen. Tut mir Leid. Lass uns schlafen gehen. Wir können später darüber reden."
Jerry wandte sich ab. "Soweit es mich angeht, gibt es da nichts zu besprechen."
John sah ihm nach, als er wegging. Jerry hatte Recht. John hatte die Nacht nun mal mit Carina verbracht, und es änderte nichts an dieser Tatsache, wenn man darüber redete.
Er war frühmorgens aus dem Bett geschlüpft und hatte Carina angeschaut. Die Bettdecke war ihr von den Schultern gerutscht, und ein Knie lugte darunter hervor.
John schwor sich, nie jemandem zu verraten, wie ihm dieses Erlebnis unter die Haut gegangen war. Die Nacht mit Carina war anders gewesen als alles, was er je erlebt hatte. Oder vielleicht waren seine Gefühle auch einfach anders. Er hatte sie begehrt, ja, aber ihm war nicht klar gewesen, dass es um ihn geschehen war, wenn sie ihn einfach bloß berührte.
Falls er insgeheim geglaubt hatte, er würde das Interesse an ihr verlieren, wenn er ein einziges Mal mit ihr schlief, dann hatte er sich geirrt. Sehr sogar. Während er duschte und dann ins Bett ging, dachte er wieder daran, wie es gewesen war, Carina zu lieben, ihre weiche Haut zu streicheln, ihren aufregenden Duft einzuatmen und die süßen Laute zu hören, die sie ausstieß, wenn sie den Höhepunkt erreichte. Und jetzt wollte er sie schon wieder.
John klopfte sein Kissen zurecht. Na gut, vielleicht fühlte er sich ja stärker zu Carina hingezogen, als ihm recht war, aber er würde schon darüber hinwegkommen. Sobald er wieder in Maryland war und in seine übliche Routine zurückkehrte, würde die Erinnerung verblassen.
Abends traf John sich mit den anderen Agenten.
"Wir haben für morgen früh einen Flug gebucht und werden schon vor den Pattersons eintreffen", berichtete Hal. "Sie haben ein Privatflugzeug gechartert, müssen aber trotzdem durch den Zoll. Wir werden sie nach der Landung nicht mehr aus den Augen lassen. Wenn sie sich trennen, tun wir das auch. Und sobald wir wissen, wo sie wohnen, bringen wir Wanzen in ihren Zimmern an."
"Könnte man nicht eine an ihrer Kleidung befestigen?" schlug John
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