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Sinnliche Maskerade

Titel: Sinnliche Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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fortfuhr.
    »Nun, Mistress Hathaway, wie geht es weiter mit dem Verkauf?«
    »Mr. Murdock wird einen Transport der Bibliothek arrangieren, Sir. Aber er verlangt, dass ich die Verpackung der Bücher persönlich übernehme. Das erfordert beachtliche Sorgfalt, wie Sie sicherlich verstehen werden. Einige Bände sind fast unbezahlbar, und es ist begreiflich, dass der Käufer sicherstellen möchte, dass sie in ausgezeichnetem Zustand bei ihm eintreffen.«
    »Dann sollen Sie Ihre Zeit also damit verschwenden, Kisten zu packen?« Lady Maude löste den Blick von ihrer Stickerei. »Eine solche Beschäftigung ist kaum das Geld wert, das mein Ehemann Ihnen zahlt.«
    »Ich kann mir vorstellen, Ma’am«, entgegnete Alex, »dass Ihnen gewiss nicht verborgen bleibt, wie viel Geschick und vertraute Kenntnis der Bücher erforderlich ist, um den Transport erfolgreich durchzuführen.« Obwohl sie eingeschüchtert lächelte, blieb ihr der unfreiwillig stählerne Tonfall in ihrer eigenen Stimme nicht verborgen. In ihr breitete sich der alarmierende Gedanke aus, dass ihre Wachsamkeit nachließ, weil das Ende des Schlamassels in Sichtweite rückte. Nein, das durfte auf keinen Fall geschehen. Nicht so kurz, bevor sie die Ernte einfahren konnte. »Mr. Murdock hat nachdrücklich darauf bestanden, Ma’am, dass ich mich persönlich um die Verpackung kümmere. Aber falls Sir Stephen Einwände erhebt, ja, dann natürlich ...« Sie schaute ihren Dienstherrn fragend an und achtete sorgsam darauf, ihren Tonfall sanft und versöhnlich zu halten.
    »Nein, ganz und gar nicht«, verkündete er, »in diesem Stadium darf nichts mehr schiefgehen. In der Tat, Lady Douglas, ich halte es für das Beste, wenn Sie mich meine Angelegenheiten so erledigen lassen, wie ich es für richtig erachte.«
    Lady Maude errötete vor Ärger, dass sie in Gegenwart der verachteten Bibliothekarin zur Ordnung gerufen wurde.
    »Gut, dann nehmen Sie es auf Ihre Kappe, Sir«, erwiderte sie mit verächtlicher Geste. »Wenn Sie Wert darauf legen, dass man Sie ausnutzt, ja, dann ist es natürlich Ihr gutes Recht.« Damit nahm sie ihre Stickarbeit auf, stürmte aus dem Zimmer und schloss die Tür mit beachtlichem Krach hinter sich.
    Sir Stephen seufzte.
    »Was glauben Sie, wie lange dieses Verpacken wohl dauert, Mistress Hathaway? Ihre Ladyschaft hat durchaus recht mit der Behauptung, dass es Sie von Ihren eigentlichen Aufgaben abhält. Ich wünsche, dass Sie die Zeit finden, sich auch dann mit meinen finanziellen Angelegenheiten zu beschäftigen, während Sie die Bücher für den Transport vorbereiten.«
    »Selbstverständlich richte ich mich strikt nach Ihren Wünschen, Sir.« Alexandra knickste erneut. »Allerdings bin ich zuvörderst eingestellt worden, um mich um die Bibliothek zu kümmern, und die Verpackung ist das letzte Stadium in dieser Anstellung. Ich habe nicht die Absicht, mich jenseits dessen noch hier aufzuhalten.« Sie bemerkte, wie ein überraschter Ausdruck über Sir Stephens Gesicht huschte, und fluchte lautlos in sich hinein. Er war es schließlich nicht gewohnt, dass sie für sich selbst sprach, und das hieß, dass sie in den nächsten Tagen doppelt aufmerksam sein musste.
    »Nun, wie auch immer«, erwiderte er steif, »trotzdem würde es mir gefallen, wenn Sie jeden Tag ein wenig Zeit an meine finanziellen Angelegenheiten verschwenden würden.«
    »Selbstverständlich, Sir.« Sittsam senkte Alex den Blick. »Wenn Sie wünschen, werfe ich jetzt noch einen Blick auf die Bücher. Gleich morgen früh kann ich dann mit dem Verpacken anfangen.«
    Er blickte ein wenig besänftigt drein.
    »Ja, nun, warum machen Sie es nicht so? Es liegt schon eine Woche zurück, dass Sie die Bücher das letzte Mal gesichtet haben. Unter Umständen gibt es ein paar Anpassungen, über die wir nachdenken müssten.«
    »In der Tat, Sir Stephen.« Sie ging zum Schreibtisch und setzte sich ihren schlichten Kneifer ans Ende der Nase. »Gleich sofort fange ich an.«
    »Gut ... gut.« Er zögerte kurz, bevor er zur Tür eilte. »Ich überlasse die Sache also Ihnen. Wie üblich kommen Sie dann zum Dinner zu uns.«
    »Wie üblich wird es mir eine Ehre sein, Sir.«
    Die Tür schloss sich hinter ihm. Alex setzte sich an den Schreibtisch und stützte die Stirn in ihre Hände. Sie konnte förmlich spüren, wie sich das Haus von Minute zu Minute enger um sie schloss, wie das Gemäuer sie einmal mehr in ihrer gespenstischen Scharade gefangen hielt. Natürlich war ihr klar, dass sie diesen Zustand

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