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Sinnliche Maskerade

Titel: Sinnliche Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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aschfahles Gesicht, dessen eingefallene Augen - kurz, einen Menschen, dem irgendeine Katastrophe die Sprache verschlagen hatte. Mit ein paar Schritten war er bei ihm.
    »Gute Güte, Perry, was ist geschehen? Ein Unfall? Was ist los?«
    »Sie hat mich verlassen«, sagte Perry, »Alexandra ... sie ist nach Combe Abbey zurückgekehrt. Hat sich praktisch den Galgenstrick um den Hals gelegt, weil sie ihre dummen Impulse nicht zügeln kann. Und sie hatte noch nicht mal den Mut oder die Höflichkeit, es mir ins Gesicht zu sagen. Glaubt sie wirklich, dass all das, was zwischen uns geschehen ist, auf diese Weise einfach ausgelöscht werden kann? Was ist mit der Liebe, Seb? Über Liebe haben wir gesprochen, Liebe haben wir uns erklärt.
    Und das kann sie im Handumdrehen abschütteln. Ohne mich mit einem Wort zu warnen.« Angewidert drehte er sich von seinem Bruder weg.
    Sebastian schwieg. Er wusste, wie sein Bruder sich fühlte, denn vor langer Zeit hatte er diese Agonie selbst durchgemacht - damals, als Serena ihn auf fast dieselbe Art betrogen hatte. Seine Brüder hatten tröstende Worte für ihn gehabt, als er sie gebraucht hatte, und hatten ihn mit schweigendem Mitgefühl unterstützt, wenn genau das nötig gewesen war. Und jetzt fragte er sich, welches Angebot er Perry machen sollte.
    »Hat sie einen Brief hinterlassen?«, fragte er.
    »Ja ... dem Hausverwalter am Berkeley Square hat sie einen verdammten Brief übergeben.«
    »Und sagt sie darin irgendetwas über ihre Rückkehr?«
    Immer noch angewidert schüttelte Peregrine den Kopf.
    »Sobald sie ihr Werk vollendet hat, will sie zurückkommen. Sofern ich sie dann noch haben will. Und das soll ich akzeptieren, hier rumsitzen und Däumchen drehen, außer mir vor Sorge, dass sie entdeckt wird ... in jeder Minute, die sie dort verbringt, riskiert sie Kopf und Kragen.«
    »Bis jetzt ist es ihr gelungen, ihre Entdeckung zu verhindern«, stellte Sebastian klar.
    »Durch welches Wunder auch immer«, schnappte sein Zwilling, »immerhin bin ich ihr ziemlich schnell auf die Spur gekommen. Warum also nicht auch jemand anders?«
    »Was willst du tun?«
    »Nichts«, gab Peregrine harsch zurück, »sie hat sich die Suppe selbst eingebrockt. Also muss sie sie auch auslöffeln.«
    Sebastian zögerte. Noch nie hatte er gehört, dass Peregrine einen solchen Ton anschlug. Aber er konnte auch spüren, wie
    verletzt sein Zwilling war, konnte dessen Wut spüren, den Zorn, und verstand ihn auch.
    »Die Reise wird sie mehrere Tage kosten«, bemerkte er, weil er glaubte, dass Perry damit Zeit finden würde, wieder klar zu denken.
    »Mindestens«, erwiderte Peregrine kurz angebunden. Ob sie wohl wieder einen Umweg über Barton macht?
    Zum Teufel damit. Soll sie doch tun, was sie will. Sie hat klargemacht, dass sie nichts von mir will. Ich schätze mich glücklich, ihr zu Diensten gewesen zu sein.
    Während der zähen Reise, in der Meile um Meile ermüdend unter den Wagenrädern der Postkutsche dahinfloss, rang Alex mit ihrem Unglück und einem wachsenden Gefühl der Unsicherheit. Habe ich das Richtige getan ? Wie Peregrine wohl auf meinen Brief reagiert hat? Ihr war klar, dass er zornig sein musste. Aber vielleicht verstand er sie auch. Wie oft hatte sie versucht, ihre Notwendigkeit und den Drang zu erklären, diese Mission zu vollenden. Abgesehen von ihrem brennenden Verlangen nach Gerechtigkeit musste Sylvias Zukunft gesichert werden. Aber was, wenn er es nicht verstand? Diese Befürchtung ließ den ohnehin schon wachsenden Abstand zu ihm noch größer wirken, als sie schließlich die Grenze nach Dorsetshire passierten.
    Am späten Nachmittag des dritten Reisetages erreichte sie Combe Abbey. Es war keine Zeit geblieben, Sir Stephen mit einem Brief über die erfolgreiche Abwicklung ihres Auftrags und den Zeitpunkt ihrer Rückkehr zu unterrichten. Daher erwartete sie keine Begrüßung, als sie steifbeinig aus der Postkutsche auf den Kiesweg trat und den Blick am Zuhause ihrer Kindheit hochwandern ließ.
    Niemand erschien an der Tür. Der Kutscher lud ihr Handgepäck und die Teekiste mit den Büchern direkt auf dem Kies ab und fuhr wieder fort. Alex stand vor der Tür und hob die Hand zum Messingklopfer.
    Auf ihr Klopfen öffnete schließlich der Butler, der sie mit einer unfreundlichen Verbeugung begrüßte.
    »Wir haben nicht mit Ihnen gerechnet, Mistress Hathaway.«
    Sie zog den Kopf zwischen die Schultern, als wollte sie selbst tadeln.
    »Es tut mir so leid, dass ich Sie gestört habe ...

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