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Sinnliche Maskerade

Titel: Sinnliche Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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sich und zog das Handgepäck unter dem Bett hervor.
    Alexandra erstarrte. Jetzt erst fiel ihr ein, was sie unter dem falschen Boden ihrer Tasche versteckt hatte.
    Lady Maude öffnete die Tasche, drehte sie kopfüber und schüttelte heftig. Es klimperte unüberhörbar. Sie strich mit der Hand über den Boden und fand unvermeidlich die kleine La-sche, mit der der falsche Boden gehoben werden konnte. Erst blickte Lady Maude ihren Ehemann an, dann Alexandra; dann zog sie an dem steifen Lederzipfel und entdeckte das darunterliegende Fach. Mittlerweile herrschte angespanntes Schweigen, erfüllt mit schrecklichen Vorahnungen ... Lady Maude zog den kleinen Beutel aus der Tasche.
    Sie zupfte an der Schnur und schüttete den Inhalt des Beutels in ihre Hand - Sir Arthurs mit Diamanten besetzte Uhrkette und dessen Siegelring. In beide Stücke war das Familienwappen eingraviert.
    »Ha!«, rief sie aus und streckte Alexandra die geöffnete Handfläche entgegen, »woher haben Sie das, Madam?« Ohne die Antwort abzuwarten, streckte sie ihrem Ehemann ebenfalls die Hand hin. »Sehen Sie nur. Ich habe Sie gewarnt, lieber Ehemann, aber Sie wollten ja nicht hören!« In ihren Augen glitzerte eine geradezu fieberhafte Befriedigung, als sie ihm die geöffnete Handfläche mit einer Geste unter die Nase hielt, die so dramatisch war, dass er unwillkürlich einen Schritt zurücktrat.
    Er starrte auf die Beweisstücke.
    »Was ist das?«
    »Das hier, Sir, hat Sir Arthur Douglas gehört. Sehen Sie hier die Gravuren?« Es glitzerte immer noch in ihren Augen, als sie ihn anschaute. »Versteckt im Gepäck dieser diebischen Hochstaplerin.« Sie drehte sich zu Alexandra um. »Das hier gehört der Douglas-Familie. Wo haben Sie es gestohlen?«
    Alexandra erlitt einen Schwächeanfall, sie hatte das Gefühl, dass die ganze Welt um sie herum sich verflüchtigte. Lady Maude wartete die Antwort nicht ab.
    »Ich wusste, dass irgendwas mit ihr nicht in Ordnung ist. Irgendetwas stimmte nicht mit ihren zarten, ach so schüchternen, ach so sittsamen und butterweichen Manieren. Also ob sie keiner Fliege was zuleide tun könnte. Diese Jungfer mittleren Alters, mein lieber Ehemann, existiert gar nicht. Sie ist eine Diebin, die in irgendeiner Verbindung zu Sir Arthur steht. Irgendwo muss sie den Ring und die Uhrkette gestohlen haben. Ich habe keine Ahnung, was sie sonst noch eingesteckt hat, aber bei Gott, wir werden es herausfinden.«
    »Nein ... nein, Sie irren sich, Ma’am.« Endlich hatte Alexandra ihre Stimme wiedergefunden. »Ich habe nichts gestohlen.«
    Lady Maude lachte kurz und verächtlich, drehte sich wieder zum Handgepäck und zog zuerst das Seidenkleid, dann die Hose und die Schürze von Alex’ Männerkleidung heraus.
    »Und was ist das?« Sie wedelte ihrem Mann mit den Kleidungsstücken vor der Nase herum. »Sehen Sie sich nur dieses Kleid an, Sir Stephen ... und die Hose und sogar eine Schürze. Warum sollte dieses schamlose Luder solche Kleidung in ihrer Tasche verstecken, wenn nicht für irgendwelche Tricks?«
    »Halt, einen Augenblick bitte«, mit erhobenen Händen bat Sir Stephen um Ruhe, »einen Augenblick bitte. Für mich ergibt dieses ganze Brimborium überhaupt keinen Sinn. Was hat das alles zu bedeuten, Mistress Hathaway?«
    »Das liegt doch wohl auf der Hand«, sagte Lady Maude, »schauen Sie sie doch nur mal an.« Sie zeigte mit dem Finger auf Alex. »Schuldig wie die Sünde. Benachrichtigen Sie den Polizeibüttel, Sir Stephen. Ich verlange, dass Sie auf der Stelle den Büttel rufen. Sie sind der Friedensrichter, und es ist in Ihrem Sinne, dass sie verhaftet wird.«
    Sir Stephen richtete den Blick auf die aschfahle Alexandra.
    »Können Sie dies alles irgendwie erklären, Mistress Hathaway?«
    Alexandra wusste nicht, wie sie sich aus ihrer Lage befreien sollte. Aber zu Sylvias Schutz musste sie ihre eigene Identität weiterhin verbergen. Ihr blieb also nichts anderes übrig, als beharrlich zu schweigen, und mit diesem Wissen keimte eine beinahe fatalistische Ergebung in ihr auf, ganz gleich, welchen Pfad das Schicksal ihr weisen mochte.
    »Ich habe nichts zu sagen.«
    »Schuldig gesprochen durch den eigenen Mund«, verkündete Lady Maude triumphierend, »dieses trügerische, diebische Luder.«
    Mit einer ungeduldigen Geste brachte Sir Stephen sie zum Schweigen und wandte sich wieder an Alexandra.
    »Nun rücken Sie schon raus mit der Sprache. Irgendeine Erklärung müssen Sie doch haben.«
    »Nein«, antwortete Alex schlicht, »jedenfalls

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