Sinnliche Nacht mit sueßen Folgen
mir Hintergedanken auf. Ich würde ja wie ein Idiot dastehen, wenn ich jetzt nicht aussteigen würde.“
Noch ehe Jake Alicia verteidigen konnte, stürmte Raymond Lewis, sein Top-Designer zu ihm ins Büro und warf ihm ein offiziell aussehendes Dokument auf den Schreibtisch.
Jake wies auf das Telefon an seinem Ohr, um ihm zu bedeuten, dass er beschäftigt sei, und sprach weiter mit Blake Davis. „Ich habe mit den verschwundenen Geldern nichts zu tun, genauso wenig wie meine Frau.“
„Sparen Sie sich das für Ihren Auftritt vor Gericht. George wird Sie später anrufen und Ihnen ebenfalls seine Unterstützung entziehen. Ohne uns ist ‚Houses for Hurricane Victims‘ nur noch Geschichte.“
„Sie wissen, wen Sie damit bestrafen – die Menschen, die seit zwei Jahren auf ihre Häuser warten.“
„Das sollte Sie um den Schlaf bringen – nicht mich.“
Jake seufzte. Er hatte gewusst, dass es Ausfälle geben würde, wenn er Alicia heiratete. Allerdings war ihm da noch nicht klar gewesen, mit welcher Entschiedenheit er Alicia beschützen wollte.
Kaum hatte Davis aufgelegt, als Lewis sich drohend über Jakes Schreibtisch beugte.
„Worum geht es?“, fragte Jake.
„Fürs Erste … um Ihre Frau. Meine Kündigung liegt vor Ihnen auf dem Tisch.“
Jake blickte hinunter und überflog das Schreiben. Dann zerriss er es. „Das ist doch lächerlich.“
„Für mich nicht. Als Sie neulich all meine guten technischen Zeichner entlassen haben, glaubte ich noch, Sie seien ein integrer Mann, den die Medien unfair behandelt haben“, sagte Lewis. „Als ich dann von Ihrer heimlichen Hochzeit gehört habe, fiel es mir wie Schuppen von den Augen.“
„Tut mir leid, dass Sie es so sehen, denn ich glaube fest an die Unschuld meiner Frau.“
„Wen wollen Sie eigentlich auf den Arm nehmen? Mitchell muss Sie gekauft und bezahlt haben. Sie haben Dreck am Stecken, und er erpresst Sie, damit Sie auf sein kleines Mädchen aufpassen, solange er im Kittchen sitzt.“
„Sie irren sich. Ich würde diesem Mistkerl nicht einmal die Uhrzeit nennen.“
Lewis ließ sich auf keine weitere Diskussion ein. Er machte auf dem Absatz kehrt und marschierte hinaus, wobei er so viele Türen wie möglich hinter sich zuknallte.
Unmittelbar darauf rauschte Vanessa herein. „Ihr Gesicht ist gefährlich rot. Wenn Sie nicht schon sitzen würden, würde ich Ihnen dringend empfehlen, sich zu setzen. Was ist passiert?“
„Lewis hat mich einen Gauner genannt und gekündigt. Unglücklicherweise ist das mehr oder weniger die Meinung aller. Ich hatte zwar schon befürchtet, dass es so kommen würde, aber …“
„Schade, dass Ihre Flitterwochen so abrupt geendet haben.“
Welche Flitterwochen? dachte Jake ziemlich verzweifelt.
„Was halten Sie davon, an die Arbeit zurückzukehren? Oder wollen Sie auch kündigen?“
„Leider kann ich mir moralische Prinzipien nicht leisten. Schließlich habe ich drei heranwachsende Söhne zu versorgen. Sie sollten mal meine Supermarkt-Rechnungen sehen.“ Sie lächelte ihm aufmunternd zu.
„Schön, dass wenigstens einer an meinen Charakter glaubt.“
Sie lachte. „Kopf hoch! Wenn man so tief unten ist, kann es nur noch bergauf gehen. Ihre Frau ist wirklich schön und auch sehr süß, glaube ich. Sie hätten es schlechter treffen können.“
„Glauben Sie?“
Sie nickte.
Seltsamerweise fühlte Jake sich dadurch gleich etwas besser, denn er wusste, dass Vanessa über eine ausgezeichnete Menschenkenntnis verfügte.
„Ich hoffe, Sie geben ihr eine Chance“, fuhr Vanessa fort. „Denn für Ihr Kind wäre es viel besser, wenn Sie einen gemeinsamen Weg finden könnten.“
„Sie sind nicht meine Psychotherapeutin! Hinaus mit Ihnen!“
„Das ist mein Stichwort.“ Sie salutierte und zog sich hastig zurück.
Du hättest es schlechter treffen können.
Jake lehnte sich zurück und massierte seine Stirn. Wie lang war er jetzt mit Alicia verheiratet – zwei Nächte? Dabei fühlte er sich gar nicht verheiratet, sondern … frustriert und einsam.
Sonst fühlte er sich nie einsam. Er mochte das Alleinsein. Er und Alicia hatten bisher kaum Zeit miteinander verbracht. Warum nagte das so an ihm?
Gestern nach dem Frühstück hatte er das Haus gar nicht verlassen wollen, obwohl seine Frau sich in ihr Schlafzimmer zurückgezogen hatte. Damit sie sich frei im Haus bewegen konnte, hatte er draußen alle möglichen überflüssigen Gartenarbeiten verrichtet. Und die ganze Zeit hatte er sich gefragt, ob sie sich
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