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Sinnliche Naechte in Paris

Sinnliche Naechte in Paris

Titel: Sinnliche Naechte in Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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Layla bereits erklärt, was sie erwartete und wie sie sich zu verhalten hatte – nämlich dass sie sich gehorsam zeigen und auf nichts reagieren sollte, was irgendjemand zu ihr sagte, ihn eingeschlossen.
    Ob sie das schaffte?
    Jetzt drehte er sich zu ihr um und warf ihr einen warnenden Blick zu. „Tritt zurück!“, befahl er kalt.
    Ihre Augen blitzten auf, doch es geschah so schnell, dass es außer ihm sicher niemandem aufgefallen war.
    „Ja, Euer Hoheit“, wisperte sie auf Arabisch und schluckte schwer. Dann trat sie zurück, den Blick gesenkt und die Hände gefaltet.
    Khalil hätte beinahe gegrinst. Ein exzellenter Start.
    „Khalil“, wiederholte Jal, „ich habe Ihnen eine Frage gestellt. Was macht diese Frau hier?“
    Khalil schaute ihn an. Er war nie ein Befürworter von Titeln gewesen, oder dem blinden Respekt, der ihnen entgegengebracht wurde. Doch Jal sah das anders. All diese Männer taten das … vielleicht sogar sein Vater.
    Jetzt würde ihm diese Tatsache zum Vorteil gereichen.
    „Ich bin der Kronprinz“, erklärte er mit autoritärer Stimme. „Daran sollten Sie sich erinnern und mich korrekt ansprechen.“
    Schweigen legte sich über den Raum. Jal schaute zu den anderen hinüber und suchte nach Unterstützung, doch er fand keine.
    „Ich entschuldige mich, Sir. Es ist nur einfach so, dass die Anwesenheit dieser Frau mich – uns alle – überrascht hat.“
    Khalil hielt einen Moment den Augenkontakt mit ihm aufrecht, dann wandte er sich an seinen Vater. Erhobenen Hauptes schritt er zum Kopfende des langen Konferenztisches, an dem der Sultan saß, und legte das Leder-Portfolio mit dem Plan des Rates vor ihn hin.
    Ein Drittel seines Lebens hatte Khalil damit verbracht, so zu tun, als stamme er nicht aus Al Ankhara. Doch jetzt war es an der Zeit, zuzugeben, dass es doch so war. Es musste ihm unbedingt gelingen, seinen Vater davon abzuhalten, Teil eines katastrophalen Plans zu werden, der sowohl dem Thron als auch seinem Volk Schaden zufügen würde.
    Er holte tief Luft. Ein letzter Versuch.
    „Vater“, begann er ruhig, „ich habe den Plan gelesen.“
    „Und?“
    „Und es ist kein guter Plan.“
    Khalil hörte das aufgeregte Getuschel der Minister. Sein Vater hob die Hand.
    „Warum nicht?“
    „Der unmittelbare Ausgang mag günstig wirken, aber sobald der Plan erst einmal vollständig ausgeführt wird …“
    Jal erhob sich. „Wir danken Ihnen für Ihre Meinung, Sir“, unterbrach er den Prinzen mit aalglatter Stimme, „aber wir haben bereits entschieden, was wir tun werden, sollten Sie nicht in unserem Sinne handeln wollen.“
    „Und das wäre?“
    „Wir werden den Plan ohne Sie durchführen, Euer Hoheit.“ Jal lächelte. „Das ist kein Problem.“
    Khalil nickte. So viel zu einem letzten Versuch.
    „Sie haben mich nicht ausreden lassen“, versetzte er freundlich. „Ich möchte in Ihrem Sinne handeln. Im Sinne meines Landes, sollte ich vielleicht sagen. Und mir ist ein Weg eingefallen, wie ich genau das tun kann.“
    Er erkannte Erleichterung im Gesicht seines Vaters und Misstrauen in dem von Jal.
    „Sprich weiter“, forderte ihn der Sultan auf.
    „Es ziemt sich nicht, eine willige Braut auf diese Weise zu ihrem Bräutigam zu führen.“
    „Denkt sie das? Wenn ja, dann sollte sich Ihre Hoheit daran erinnern, dass die Meinung dieser Frau ohne Belang ist“, schaltete sich Jal erneut ein.
    Khalil hörte ein ersticktes Geräusch hinter sich. Rasch schaute er über die Schulter. Layla hatte den Kopf gehoben. In ihren Augen funkelte es streitlustig. Schnell warf er ihr einen warnenden Blick zu, wartete, bis sie den Kopf wieder senkte und drehte sich dann erneut zu Jal um.
    „Natürlich ist sie das“, erwiderte er ruhig. „Aber die Frau in einem Truppentransporter zu ihrem Bräutigam zu bringen macht einen schlechten Eindruck.“
    „Ein Truppen…“ Jal lächelte geziert. „Man kann ein Flugzeug wohl kaum als Truppentransporter bezeichnen, Euer Hoheit. Außerdem handelt es sich nicht um eine Truppe, sondern um eine Ehrengarde.“
    „Das ist doch Wortklauberei“, versetzte Khalil ungeduldig. „Der springende Punkt ist, dass wir Stärke demonstrieren wollen, aber auch, dass diese Heirat die volle Unterstützung des Königshauses genießt. Haben Sie mich nicht deshalb gebeten, die Braut zu begleiten?“
    Schweigen, sogar von Jal. Khalil wusste, dass er ihn in die Ecke gedrängt hatte.
    „Was schlägst du also stattdessen vor?“, wollte der Sultan wissen.
    „Eine Frau in

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