Sinnliche Stunden mit dir
Sein Gesicht verhärtete
sich. "Lass mich los, Andrea. Ich kann
mich nur mit größter Mühe beherrschen und möchte
nicht, dass du später doch bedauerst, was du getan hast."
Sie
ließ ihn los und legte sich lächelnd zurück.
Als
Andrea ins Wohnzimmer kam, saß Jackson auf der Veranda. Das
Frühstück war bereits vom Restaurant im Haupthaus geliefert
worden. Andrea setzte sich und wies auf einen Stapel Papiere, die
Jackson vor sich liegen hatte. "Was ist das?"
"Formulare,
die ich ausfüllen muss." Er blickte sie an. "Ich
möchte Nick adoptieren."
"Warum?"
"Ich
bin zwar sicher, dass Hegerty seinen Antrag auf das Sorgerecht
zurückziehen wird. Aber was ist, wenn er es sich später
wieder anders überlegt? Wenn ich Nick adoptiere, hat er keine
Möglichkeiten mehr."
"Ist
das der einzige Grund für deinen Entschluss?"
"Wieso?
Ist er nicht ausreichend?"
"Nein.
Die Adoption wird Nick viel bedeuten. Er hat bisher nie einen
richtigen Vater gehabt. Wenn du dich jetzt zu seinem Vater erklärst
und ihn später wieder verlässt, wäre das sehr schlimm
für ihn." Ihr selbst war es so ergangen, und sie litt immer
noch darunter.
"Wirst
du denn entsprechend loslassen können? Er war doch immer dein
Baby." So etwas wie Hoffnung stand in Jacksons Augen.
Verständlich,
dachte Andrea. Er hatte sich immer ein Kind gewünscht. Und falls
sie ihm kein Kind schenken konnte, hätte er dann wenigstens
Nick.
"Aber
selbstverständlich", sagte sie leise. "Er braucht
dich. Aber das Ganze kann nur klappen, wenn du immer zu ihm hältst.
Auch für den Fall, dass wir uns trennen sollten. Wenn du ihn
adoptierst, bist du sein Vater. Für immer und ewig."
"Ich
weiß. Genau das will ich." Das kam so überzeugt, dass
Andrea wusste, Nick war bei Jackson in guten Händen. Und sie?
"Genügt
es, wenn ich der Adoption zustimme?"
"In
gewisser Weise, ja. Du bist der gesetzliche Vormund."
Sie
nahm sich ein Stück Melone vom Obstteller. "Mrs. Willis hat
Mom damals vorgeschlagen, mich als Vormund in ihrem Testament
einzusetzen."
"Vom
Gesetz her sieht es so aus, als bräuchten wir Hegertys
Zustimmung nicht, da er Nick verlassen hat. Aber vielleicht ist es
besser, wenn wir sie haben, für den Fall, dass das Gericht in
diesem Punkt anderer Meinung ist."
"Aber
Lance wird niemals seine Zustimmung geben."
Jackson
lächelte nur. "Irgendwie habe ich den Eindruck, dass wir
ihn überreden können, falls es dazu kommen sollte."
Andrea
glaubte ihm. Was Jackson sich vorgenommen hatte, zog er auch durch.
Während sie die Melone aß, telefonierte er mit seinem
Anwalt, um die Adoption in Gang zu setzen. Danach schaute er eine
Weile nachdenklich geradeaus und rührte das Frühstück
nicht an. Er war ihr plötzlich so fremd, und sie ertrug das
nicht. Schnell stand sie auf und umarmte ihn von hinten.
Er
blickte sie überrascht an. "Nanu?"
"Tu
das nicht."
"Was?"
"Bitte,
schließ mich nicht aus deinem Leben aus." Für ihre
Mutter war sie ohne Bedeutung gewesen. Ihr Vater und ihr Stiefvater
hatten sich nicht um sie gekümmert. Für Nick war sie
wichtig, das stimmte. Aber sie wusste jetzt, dass das nicht genug
war. Auch von diesem wunderbaren Mann hier wollte sie anerkannt und
geliebt werden.
Jackson
drehte sich halb herum und nahm ihre Hände. Dann zog er Andrea
auf seinen Schoß. "Ich bin doch hier, bei dir, cara ."
Sie
schmiegte sich an ihn. "Aber wo warst du eben mit deinen
Gedanken?"
"Darüber
möchte ich an diesem strahlenden Tag nicht sprechen."
Sie
strich ihm zärtlich über die Wange. "Aber ich."
"Was
für eine energische kleine Frau." Er schmunzelte.
"Deine
energische kleine Frau." Das klang stolz und bestimmt zugleich.
"Ja."
Er beugte sich vor und drückte ihr einen festen Kuss auf den
Mund. "Meine. Dass du das nur nie vergisst."
Hm,
der Kuss gefiel ihr. Sie sah ihn lächelnd an. "Ich hoffe,
dass du nicht zu den Männern gehörst, die ihre Frauen als
Besitz betrachten."
"Zu
spät." Sein Blick umfing sie, und plötzlich musste sie
daran denken, wie sich seine Haut angefühlt hatte, gestern, als
sie ihn mit ihren Lippen liebkost hatte. Ihr wurde ganz heiß
vor Verlangen.
Jackson
betrachtete ihre geröteten Wangen. "Du willst mich."
"Ja",
gab sie zu. "Küsst du mich noch mal?" Sie legte ihm
die Arme um den Nacken.
"Mit
Vergnügen." Der Blick, den er ihr zuwarf, ging ihr durch
und durch. "Mein Körper ist dein."
Sie
schloss die Augen, als er sich vorbeugte und sanft mit den Lippen
ihren Mund berührte, dann leicht mit der Zunge über
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