Sinnliche Stunden mit dir
sagen,
brachte es aber nicht heraus. Als sie schließlich hastig ein
paar Worte hervorstieß, meinte er, sich verhört zu haben.
"Was
war das eben?" Er runzelte die Stirn. "Hast du mich etwa
eben gefragt, ob ich mir eine Geliebte nehmen will?"
Sie
richtete sich auf, sah ihn aber nicht an. "Wieso nicht? Das
liegt doch auf der Hand. Mit mir kannst du in dem Punkt nicht
rechnen, und ich weiß doch, dass ihr Männer gewisse
Bedürfnisse habt."
Er
lachte kurz, auch wenn ihm eigentlich nicht zum Lachen zu Mute war.
Er wusste, er durfte diese Äußerung nicht persönlich
nehmen. Andrea kannte nur diesen einen Typ Mann und konnte sich nicht
vorstellen, dass es Männer gab, die anders waren. "Ich kann
meine Bedürfnisse ganz gut im Zaum halten. Auf jeden Fall bin
ich nicht der Typ, der gern mit vollkommen fremden Frauen ins Bett
geht." Sein Ton war scharf und bestimmt.
Sie
sah ihn ängstlich an. "Entschuldige, da bin ich wohl ins
Fettnäpfchen getreten."
Er
konnte ihr einfach nicht böse sein. "Das wird
wahrscheinlich nicht das letzte Mal gewesen sein." Er nahm sie
wieder in die Arme. "Aber eine Frage musst du mir noch
beantworten. Findest du mich körperlich abstoßend?"
Bei all dem, was sie erlebt hatte, hätte er sich nicht
gewundert, wenn sie sich schon allein durch seine Körpergröße
eingeschüchtert gefühlt hätte.
Sie
schüttelte sofort den Kopf. "Nein, auf keinen Fall. Ich
habe dir doch schon gesagt, dass ich dich ganz toll finde. Und ich
mag es, wie du mich küsst."
"Dann
gibt es auch noch Hoffnung für uns, piccola." Er
strich ihr zärtlich über den Rücken.
"Inwiefern?"
flüsterte sie.
"Wir
können es versuchen, ganz vorsichtig, Schritt für Schritt.
Das kann doch nichts schaden."
Sie
senkte den Kopf, "Und wenn ich es nun nicht schaffe?"
"Dann
werde ich mich in einen Mönch verwandeln." Von der
Jahresfrist war nicht mehr die Rede.
Sie
hob den Blick und sah ihn misstrauisch an. Aber dann schmiegte sie
sich an ihn.
Und
am nächsten Tag heiratete sie ihn, in einer Zeremonie, die
genauso schön war wie die Braut.
Als
Andrea so vor ihm stand, in dem weißen Kleid, das ihre
weiblichen Formen betonte, und mit dem schwarzen Haar, das ihr offen
über die Schultern fiel, stockte Jackson der Atem. Mit ihr war
sein Traum Wirklichkeit geworden. Sie sah ihn unentwegt mit ihren
großen blauen Augen an. Als er ihr den schlichten Ehering an
den Finger steckte, strahlte sie. Und plötzlich empfand er so
etwas wie Hoffnung, dass doch noch alles gut werden würde.
Er
hatte es immer vorgezogen, allein zu leben, statt sich in eine Ehe
nach der anderen zu stürzen, wie es in seiner Familie üblich
war. Aber mit Andrea würde alles anders sein, das spürte er
ganz deutlich, vor allem, wenn sie ihn so ansah wie jetzt.
Diese
Verbindung würde halten, solange sie lebten.
In
den letzten Tagen war ihm bewusst geworden, dass er sie nie würde
gehen lassen können, ob sie ihm nun ein Kind gebar oder nicht.
Die Vorstellung, sie könne jemand anderem gehören, war
unerträglich. So hatte er sehr schnell von dem Plan, sich
eventuell nach einem Jahr wieder zu trennen, Abschied genommen. Noch
wusste sie nichts davon, aber er würde es ihr sagen, sowie sie
etwas zur Ruhe gekommen waren.
Sie
befanden sich in einer exklusiven Ferienanlage direkt am Meer. Es war
Jacksons Hochzeitsnacht, und er lag allein in seinem Bett, während
seine verführerische Frau auf der anderen Seite des Flurs in dem
zweiten Raum des luxuriösen Bungalows schlief. Bisher hatte er
kein Auge zutun können. Immer wieder stellte er sich Andrea in
schwarzer Spitzenwäsche vor. Ihm war heiß, und er wälzte
sich im Bett hin und her.
Schließlich
stand er auf und fing an, auf dem Fußboden ein paar Liegestütze
zu machen. Wenn er körperlich erschöpft war, musste er doch
endlich einschlafen können.
Jemand
klopfte leise an die Tür. Jackson war gerade bei fünfzig
angekommen und stärker erregt als je zuvor. Bisher hatte die
körperliche Erschöpfung offenbar noch nicht eingesetzt.
Tolles Timing von meiner süßen, kleinen Frau, dachte er
grimmig.
"Komm
rein!"
Die
Tür öffnete sich, und als Erstes nahm Jackson Andreas Duft
wahr. Dann sah er ihre kleinen Füße mit den rosa
lackierten Nägeln, dann das lange schwarze Spitzennachthemd.
Am
liebsten hätte er sie beim Fuß gepackt, zu sich auf den
Boden gezogen, das Nachthemd nach oben geschoben … Geduld,
sagte er sich.
Sie
blieb vor ihm stehen. "Was machst du denn da?"
"Liegestütze."
"Aber
es
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