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Sinnliche Traeume auf Kyrene

Titel: Sinnliche Traeume auf Kyrene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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Herz. Vorsichtshalber zog sie sich ein paar Schritte von diesem Mann zurück. Es war ihr unmöglich, ihr Herz zu beruhigen, aber sie gab sich alle Mühe, ungezwungen zu wirken.
    „Ich vermute, Sie können einfach nicht anders, Lord Thorne. Es geht das Gerücht um, dass Sie versuchen, jede Frau zu verführen, die Ihnen über den Weg läuft.“
    „Nur die, welche mich interessieren.“ Er lächelte - und das ließ ihren Puls aufs Neue rasen. „Ich gestehe, dass Sie mich interessieren, meine Schöne. Vermutlich bin ich aber auch nur dem Zauber erlegen, der auf dieser Insel herrscht.“
    „Ein Zauber?“
    „Kennen Sie die Sage unserer Insel nicht? Gott Apollo verliebte sich in die Nymphe Kyrene, aber sie wies ihn ab. Und so erschuf er dieses Inselparadies und hielt sie hier so lange gefangen, bis sie auch ihn liebte. Der Zauber, den er über die Insel legte, soll so stark sein, dass er auch die Sinne der einfachen Sterblichen erregt und die Leidenschaft in ihnen weckt.“
    Ihr Blick schien Thorne durchbohren zu wollen, während ein sarkastisches Lächeln um ihre Lippen spielte. „Ich glaube eher, dass Sie einen Mythos als Entschuldigung für Ihre ausschweifende Lebensart benutzen.“
    „Mag sein“, räumte Thorne ein und schenkte ihr wieder dieses unwiderstehliche Lächeln. „Wir haben uns noch nie zuvor gesehen. Sie müssen neu auf Kyrene sein, denn ich kenne alle Schönheiten hier und hätte Sie bestimmt nicht vergessen.“ „Nein, wir sind uns wirklich noch nicht begegnet“, entgegnete Diana.
    Wahrscheinlich hatte man sie damals, als Lord Thorne Nathaniel besuchte, versteckt. Das war kurz nach ihrer gescheiterten Flucht mit ihrem Verehrer gewesen. Ihr Onkel hielt
    Thome für einen gefährlichen Lüstling und glaubte, dass sie für den Charme von Lüstlingen sehr empfänglich sei.
    Auch an der Beerdigung im letzten Jahr hatte sie nicht teilgenommen, denn die hatte in London stattgefunden, mehrere Tagesreisen von ihrem Landsitz entfernt. Als sie die Nachricht vom zu frühen Tod ihres Cousins erhielt, war Nathaniel bereits begraben. Wenigstens Amy hatte dem Requiem beiwohnen können, denn das Mädchen war zu diesem Zeitpunkt in London gewesen und sollte ihr Debüt in der feinen Gesellschaft haben.
    Trotzdem hegte Diana den Verdacht, dass Thorne zumindest ihren Namen kannte, denn sie hatte ihm zu verschiedenen Anlässen in den vergangenen Jahren geschrieben - obwohl immer seine Anwälte die Korrespondenz mit ihr geführt hatten.
    „Ich bin Nathaniels Cousine, Diana Sheridan.“
    Thome betrachtete sie lange. „Das hätten Sie gleich sagen können“, meinte er endlich.
    Diana entdeckte einen reuevollen Unterton in seiner Stimme und musste unwillkürlich lächeln. „Wieso? Hätte es Sie davon abgehalten, mich zu überfallen?“
    „Bestimmt. Ich hätte Sie niemals angefasst.“ Thorne nahm lässig das Leinentuch auf und drapierte es wie eine Toga über seine Schulter.
    „Schwestern von Freunden und Cousins sind tabu, selbst für einen Lüstling wie mich.“
    „Es freut mich, dass Sie wenigstens ein paar Skrupel haben“, stellte Diana trocken fest.
    „Nur wenige.“ Er wurde ernst und sah sie an. „Warum sind Sie auf Kyrene?“
    „Ihre Anwälte teilten mir mit, dass ich Sie hier finden könnte. Es war nicht einfach, sie dazu zu bringen, Ihren Aufenthaltsort preiszugeben. Aber ich habe sie von der Notwendigkeit überzeugt, da Sie schließlich Amys gesetzlicher Vormund sind.“ „Und Sie haben diese ganze Reise auf sich genommen, nur um mit mir zu sprechen?“
    „Ich hätte es nicht gebraucht, wenn Sie wie erwartet in London gewesen wären. Ihr plötzliches Verschwinden ... machte alles komplizierter. Doch dann entschloss ich mich um Amys willen zu dieser Reise. Nathaniel schien davon überzeugt zu sein, dass Sie ihr helfen würden, wenn sie jemals in Schwierigkeiten käme. Und jetzt ist sie in Schwierigkeiten.“
    „Was für Schwierigkeiten?“
    „Es ist allgemein bekannt, dass sie eine reiche Erbin ist. Und jetzt hat ihr ein gewisser Mitgiftjäger so heftig den Hof gemacht, dass sie selbst glaubt, ihn zu lieben. Ich habe sie hauptsächlich hierher mitgebracht, um sie vor seinen Nachstellungen in Sicherheit zu bringen. Ich hoffe, dass diese Trennung ihr hilft, über ihre Verblendung hinwegzukommen. Ich hoffe auch, dass Sie sie davon überzeugen können, dass es besser ist, bis zu ihrem Debüt zu warten, bevor sie sich zu ihrer Liebe bekennt. Vielleicht lernt Amy in dieser Zeit einen anständigeren

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