Sinnliche Traeume auf Kyrene
du also morgen Abend?“
Thome hörte das Entsetzen in ihrer Stimme, und ihm wurde warm ums Herz. „Das ist der früheste Zeitpunkt, zu dem ich meine Mannschaft beisammenhaben kann. Ich hoffe nur, dass ich Kyrene vor Forrester erreiche. Sir Gawain war immer wie ein Vater für mich - mehr als mein eigener Erzeuger. Ich könnte es mir nie verzeihen, diesen Mord nicht verhindert zu haben.“ „Natürlich nicht“, murmelte Diana. Ihr Blick wurde noch besorgter, als ihr jetzt ein anderer Gedanke durch den Kopf schoss. „Ich nehme an, Venus segelt mit ihrem Bruder? Deswegen ist sie seit Tagen nicht gesehen worden?“
„Das vermute ich auch. Wie Thomas gibt auch sie den Wächtern die Schuld am Tod ihrer Eltern. Erinnere dich daran, wie verbittert sie selbst nach so vielen Jahren noch war.“
„Aber sie wollte nicht, dass du getötet wirst. Das haben ihre Schläger gesagt. “
„Vielleicht hegt sie eine gewisse Sympathie für mich - oder eher noch für dich. Aber ich bezweifle, dass die sich auch auf Sir Gawain erstreckt.“
Zu seiner Überraschung stand Diana auf. Sie stellte sich vor ihn hin und schaute ernst auf ihn hinunter. „Ich möchte mit dir gehen, Thorne.“
Er hob verblüfft die Brauen. „Nach Kyrene?“
„Ja. Ich bin auch in diese Sache verwickelt, ob es dir jetzt gefällt oder nicht. Nathaniel war mein Cousin, und Venus ist meine Freundin. Und du bist ...“ Sie stockte und presste die Lippen aufeinander.
„Ich bin was?“, drängte er und fragte sich, ob der unvollendete Satz heißen sollte: Du bist mein Mann.
Diana zuckte die Achseln. „Ich mag einfach nicht daran denken, dass du allein einem Mörder gegenübertreten wirst.“
„Ich werde kaum allein sein. Yates wird mich begleiten und meine Mannschaft auch. Ich habe immer ganz gut auf mich aufpassen können.“
„Und selbst wenn, das Warten hier würde mich verrückt machen. Nicht zu wissen, was mit dir geschieht.“
Thome stellte seinen Brandy beiseite und stand auf. „Und was ist mit deiner Kunst? Du bist gerade dabei, dir einen Namen zu machen. Und nächste Woche werden die Malklassen in der Academy beginnen, gar nicht zu reden davon, dass du all deine neuen Förderer enttäuschen wirst. Wenn du jetzt fortfährst, wird deine Karriere darunter leiden.“
„Vermutlich. Aber das hier ist viel wichtiger. Ich kann ja versuchen, sie wieder aufleben zu lassen, wenn ich zurück bin.“ Einen Augenblick lang war Thorne unschlüssig. Er wollte Diana keiner weiteren Gefahr aussetzen. Aber er ging kein großes Risiko ein, wenn er sie nur mitsegeln ließ. Auf der Insel würde er dafür sorgen, dass sie in Sicherheit und außer Gefahr war.
Außerdem hatte die Aussicht, mindestens einen Monat lang ohne sie sein zu müssen, so gar nichts Verlockendes an sich.
Und dann war da noch ein anderer verführerischer Gedanke: Er konnte die Zeit nutzen, sie dazu zu bringen, ihn tatsächlich zu heiraten. Zwei Wochen mit ihr zusammen an Bord würden ihm die Gelegenheit geben, all seine Verführungskünste einzusetzen.
Eigentlich konnte er sofort damit beginnen. Gerade jetzt wünschte er sich nichts mehr, als sie zu küssen, ihren süßen Körper zu besitzen und sich zu vergewissern, dass sie immer noch sein war.
Er hob die Hand und fuhr ihr zart über die Wange. „Nun gut, du kannst mit mir kommen, aber nur unter einer Bedingung.“ „Welche Bedingung?“
„Dass du heute Nacht hier bei mir bleibst.“
Sie sah ihn scharf an, und einen Moment lang sah es aus, als würde sie sein Angebot ablehnen.
„Ich möchte dich heute Nacht lieben, Diana. Ich habe dich seit Tagen nicht gesehen, und die ganze Zeit habe ich mich nach dir gesehnt.“
„Thorne ...“, begann sie, doch da verschloss er ihr schon den Mund mit einem zarten, federleichten Kuss.
Das Feuer, das sofort zwischen ihnen aufloderte, sagte ihm mehr als alle Worte, wie sehr sie ihn begehrte.
Er hob den Kopf und sah die Unentschlossenheit in ihrem schönen Gesicht. „Kannst du ganz aufrichtig sagen, dass du die Nacht nicht mit mir verbringen willst?“
„Nein“, flüsterte sie mit einem Seufzer. „Das kann ich nicht“, und sie bot ihm ihre Lippen zum Kuss.
20. KAPITEL
Er nahm sie bei der Hand und führte sie nach oben in sein dunkles Schlafzimmer. Kaum hatte er die Tür hinter ihnen geschlossen, lag Diana schon in seinen Armen.
Die Intensität ihrer Leidenschaft wunderte ihn nicht. Was heute Nachmittag geschehen war, hatte sie daran erinnert, wie kostbar das Leben war.
Thorne
Weitere Kostenlose Bücher