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Sinnliche Traeume auf Kyrene

Titel: Sinnliche Traeume auf Kyrene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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für seinen Zauber. Aber die traurige Wahrheit war, dass sie es nicht ertragen konnte, ihn gerade jetzt aufzugeben.
    Es war absurd, aber sie hatte die vage Überzeugung, ihn beschützen zu können, wenn sie in seiner Nähe blieb.
    Außerdem gab es noch andere schwerwiegende Gründe für sie mitzufahren. Sie wollte Gerechtigkeit für Nathaniel. Und sie wollte alles tun, was in ihrer Macht stand, um Sir Gawain vor Tod oder Unheil zu schützen. Sie hatte für die Idee, dass es eine geheime Organisation von Wächtern gab, die für ein hehres Ziel eintraten, Feuer gefangen. Seltsamerweise konnte sie Nathaniels Tod leichter ertragen, seitdem sie wusste, dass er in Erfüllung einer ehrenhaften Pflicht gestorben war.
    Sie lenkte sich ab, indem sie sich den ganzen Tag damit beschäftigte, ihre Angelegenheiten zu regeln - sie sagte die Sitzungen für den nächsten Monat ab und verfasste ein Entschuldigungsschreiben an Sir George Enderly von der British Academy, in dem sie erklärte, wegen dringender Geschäfte die nächste Zeit nicht in London sein zu können. Als Nächstes besprach sie mit ihren Bediensteten die Aufsicht über ihr Haus und ihre Bilder während ihrer Abwesenheit und bepackte ihre Schrankkoffer mit Kleidern und Malutensilien.
    Als alles erledigt war, besuchte sie Amy, um sich persönlich von ihr zu verabschieden.
    Doch Amy war einkaufen, als Diana ankam, und so verabschiedete sie sich zuerst von Lady Hennessy, der sie sagte, sie würde mit Thorne und Yates nach Kyrene zurückkehren, um ein noch anstehendes Problem zu regeln, das mit ihrem verstorbenen Cousin in Zusammenhang stand.
    Nachdem sie eine Stunde voller Unruhe gewartet hatte, schrieb Diana schließlich eine Nachricht für Amy. Es tat ihr leid, ihre Cousine nicht mehr gesehen zu haben. Dann eilte sie nach Hause, um sich umzuziehen. Sie würden vor Sonnenuntergang an Bord gehen, da kurz darauf die Flut kommen würde, und Diana durfte sich nicht verspäten. In ihrer Abwesenheit hatte Thorne einen Wagen geschickt, um ihre Koffer aufs Schiff bringen zu lassen. Um sechs Uhr war Diana bereit und wartete schon, als Thorne in seiner Stadtkutsche kam, um sie zu den Londoner Docks zu bringen.
    Diana fiel sofort sein finsteres Gesicht auf. Doch sie wartete, bis er ihr in die Kutsche geholfen hatte und der Wagen sich in Bewegung setzte. Dann fragte sie ihn, ob seine Nachforschungen über Forresters Reiseziel zum Erfolg geführt hatten.
    „Leider ja“, erwiderte Thorne. „Yates konnte herausbringen, dass Forrester eine Brigantine mit Mannschaft gemietet hat und vergangene Donnerstagnacht Richtung Mittelmeer aufgebrochen ist.“
    „Du meinst also, dass Forrester Gawain töten will, wenn er das kann?“
    „Jetzt bezweifle ich es kaum noch“, meinte Thorne.
    „Werden wir denn Kyrene vor Forrester erreichen?“
    „Schon möglich. Mein Schoner wurde auf Schnelligkeit gebaut und kann die Reise in zwei Wochen schaffen. Sein Schiff wird drei oder mehr brauchen. Wenn wir keinen Sturm bekommen, können wir ihn gut einholen.“
    Diana war keineswegs beruhigt, denn Thornes grimmiger Ton schien anzudeuten, dass sie durchaus auch zu spät kommen konnten.
    Als sie die Docks erreichten, die ein Bild hektischen Treibens boten, war sie für jede Ablenkung dankbar. Die Laufplanke hinaufgehend, sah sie, dass John Yates schon an Bord auf sie wartete. Konzentriert überwachte er das Verladen ihres Gepäcks.
    Diana verweilte kurz in ihrer Kabine und ging dann wieder an Deck. Etwas abseits fand sie einen Platz an der Reling, wo sie der hin und her eilenden Mannschaft nicht im Weg stand, die eifrig mit Tauen, Leinen und der Ladung beschäftigt war und die Abfahrt vorbereitete.
    Nach vielleicht einer weiteren Viertelstunde, man war kurz davor, die Laufplanke hochzuziehen, sah Diana eine schwer beladene Kutsche in halsbrecherischem Tempo die Docks entlangrasen. Ein wohlbekannter blonder Schopf reckte sich aus dem Fenster - ein Mädchen, das alle vor Anker liegenden Schiffe mit den Augen abzusuchen schien.
    Es war Amy, erkannte Diana erschrocken.
    Amy stieß einen Schrei aus, als sie Diana erspähte, und der Wagen kam jäh zum Halten. Sofort sprang das Mädchen heraus und winkte wie wild mit seiner Haube, die es in der Hand hielt.
    „Wartet! Ihr müsst auf mich warten!“, schrie Amy und lief auf das Schiff zu.
    Sie sprang hastig auf die Laufplanke, rannte dabei einen Seemann fast über den Haufen und eilte hinauf, bis sie aufs Deck hinunterspringen konnte.
    „Ich gehe mit euch! “,

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