Sinnliche Traeume auf Kyrene
verheiratet bist, habe ich keinen Grund mehr, mich einzumischen. Aber vielleicht bemühst du dich um deiner Braut willen, die Klatschmäuler zum Schweigen zu bringen, wenn du es schon nicht wegen des guten Namens deiner Familie tust.“
„Ich werde mein Möglichstes tun, Ihre Bitte zu erfüllen, Vater“, erwiderte Thorne voller Ironie. „Sie wissen, dass ich nur da bin, um Ihnen zu gefallen.“
„Den Teufel tust du“, erwiderte sein Vater und musste doch gegen seinen Willen lächeln.
Er wandte sich zu Diana um und verbeugte sich, doch diesmal mit mehr Respekt als zuvor. „Guten Tag, Miss Sheridan. Wenn Sie darauf bestehen, meinen wilden Sprössling zu heiraten, so können Sie mit meiner Unterstützung rechnen. Doch ich hoffe, dass Sie es nicht eines Tages bereuen werden. “
Als der Duke gegangen war, holte Diana erleichtert Luft. Sie hatte das Gespräch überlebt.
„Das haben Sie gut gemacht“, meinte Thorne.
„Warum habe ich dann immer noch eine ganze Armee von Schmetterlingen im Bauch?“
Er schenkte ihr ein mitfühlendes Lächeln. „Es tut mir leid, dass ich nicht hier war, um ihn abzufangen. Ich hätte wissen müssen, dass er auftauchen würde, um Sie unter die Lupe zu nehmen.“
„Er war ziemlich beunruhigt über Ihre unpassende Brautwahl.“
„Aber Sie erlaubten ihm nicht, Sie einzuschüchtern. Nicht, dass ich das erwartet hätte. Zweifellos sind Sie meinem Vater gewachsen.“
Diana musste lächeln. „Ich betrachte das als ein großes Lob.“ Erstaunlicherweise musste sie feststellen, dass sie Thornes Vater mochte.
„Er hat sich Sorgen gemacht, weil ich so berühmt-berüchtigt bin. Doch die Verlobung selbst scheint ihn zu freuen.“
„Mein Vater behauptet ungerechterweise, ich sei der Fluch seines Lebens, und versucht, mein Leben zu bestimmen. Er möchte aus mir ein genauso respektables Mitglied der Gesellschaft machen, wie er eines geworden ist.“
„Bisher hat er keinen großen Erfolg damit gehabt, denke ich.“
„Nicht den geringsten.“
Das glaubte Diana gern. Thorne war im Innersten ein Rebell und hatte keine Skrupel, seinen Vater oder die ganze Gesellschaft herauszufordern. Sie selbst hatte nie den Mut dazu besessen. Zumindest nicht bis heute.
„Machen Sie sich keine Sorgen wegen meines Vaters“, riet ihr Thorne. „Ganz gleich, ob er Sie mag oder nicht, er wird niemals offen gegen unsere Verlobung sein. Stattdessen wird er um Sie herumschwänzeln und so tun, als würde er Sie als neues Familienmitglied akzeptieren.“
„Gibt es einen besonderen Grund, warum Sie heute Morgen gekommen sind?“
„Ich dachte, dass Sie und Amy sich vielleicht über einen Ritt durch den Park freuen würden, nachdem Sie so lange an Bord des Schiffes eingesperrt gewesen sind. Auch wäre es gut, wenn man uns zusammen sehen würde.“
Sie lächelte ihn bedauernd an. „Nichts würde mir mehr Freude machen, aber ich habe Amy versprochen, sie beim Einkaufen zu begleiten, und ich fürchte, das wird den größten Teil des Tages in Anspruch nehmen.“
„Dann sollte ich Sie vielleicht heute Nachmittag um fünf zu einer Kutschfahrt abholen?“
Diana nickte. Um diese Stunde war der Hyde Park genau der richtige Ort, um zu sehen und gesehen zu werden. „Es würde mich freuen.“
„Wir müssen auch ein paar Mal abends ausgehen. Mögen Sie Theater? Oder die Oper?“
„Sehr. Auch wenn ich, da ich ja auf dem Land lebte, bisher wenig Gelegenheit hatte, mich daran zu erfreuen.“
Er berührte mit dem Finger leicht ihre Wange. „Das müssen wir ändern“, sagte er leise. „Sie sollten nicht Ihre ganze Zeit mit Arbeit oder der Beaufsichtigung von Amy verbringen müssen. Sie verdienen auch ein wenig Vergnügen.“
Ich kann Ihnen Freude bereiten.
Bei der Erinnerung an Thornes Angebot, das er ihr auf dem Schiff gemacht hatte, wurde Diana ganz heiß. Doch da hatte er nicht vom Theater gesprochen.
Er musste dieselbe Glut gespürt haben, denn er biss plötzlich die Zähne zusammen und trat einen Schritt zurück. „Ich werde Sie um fünf abholen.“
Als sie dann wieder allein war, schwand langsam ihre Erregung, und sie setzte sich aufs Sofa und warf einen Blick auf die Zeitungen.
Im Augenblick war sie eine skandalträchtige Neuheit für die feine Gesellschaft, doch mit Hilfe von Thornes geachteter Familie würde sie es schon durchstehen. Trotzdem merkte sie, wie eine leichte Niedergeschlagenheit Besitz von ihr ergriff.
Als Braut war sie für Thorne absolut nicht standesgemäß, und das bedrückte
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