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Sinnliche Traeume auf Kyrene

Titel: Sinnliche Traeume auf Kyrene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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völlig andere Sache.“ „Wenn Ihre Verlobte so weltoffen ist, dann gefallen ihr vielleicht die Freuden, welche wir hier zu bieten haben. Ich kann ihr sehr angenehme Stunden versprechen.“
    Die Vorstellung, dass Diana die sündigen Freuden dieser Lasterhöhle genießen könnte, beunruhigte Thorne aufs Höchste. Doch nach außen hin lächelte er nur und meinte: „Vielleicht. Ich will darüber nachdenken, Madame Venus. Doch die Eifersucht könnte mich davon abhalten, Ihr äußerst freundliches Angebot anzunehmen. Ich bin sicher, Sie werden verstehen, dass ich nicht möchte, dass ein anderer Mann meine Verlobte anrührt.“
    „Aber natürlich, Mylord. Doch die Erregung kann umso größer sein, je mehr Eifersucht im Spiel ist.“
    „Zweifellos haben Sie recht“, erwiderte Thorne galant und hob Venus’ Finger an seine Lippen.
    Thorne blieb zurück, während Venus weiter ihre Runde machte und nach der Zufriedenheit ihrer Gäste sah. In ihm loderte ein brennender Zorn und trübte seinen Blick wie mit einem roten Nebel.
    Wahrscheinlich glaubte die schöne Madame, dass sie ungeschoren davonkommen würde. Doch falls sie Nathaniel getötet hatte, würde er sie teuer dafür bezahlen lassen.
    Er wusste, dass er bei Venus sehr vorsichtig sein musste. Frauen ihres Gewerbes hatten selten nur wegen ihrer Schönheit und ihrer erotischen Talente Erfolg, sondern meist, weil sie schlau und anpassungsfähig waren.
    Klugerweise hatte Venus ihr Haus in der Compton Street eröffnet, nahe genug bei Mayfair und somit leicht erreichbar für die vornehme Kundschaft, und dicht am Theater, von wo die meisten ihrer Halbweltdamen kamen.
    Der Club war ausschließlich einer auserwählten Klientel Vorbehalten, veranstaltete Glücksspiele mit hohen Einsätzen, bot fantasievolle erotische Erlebnisse an und zog so jede Nacht eine große Anzahl abenteuerlustiger Kunden an. Wenn sie des Spiels oder der erotischen Darbietungen müde waren, konnten die Gäste sich auch eigenen Fantasien hingeben und von Opium oder anderen Drogen Gebrauch machen, um ihre Lust zu steigern. Im Gegensatz zu anderen Häusern waren hier Brutalität und Grausamkeit jedoch nicht erlaubt.
    Jetzt entdeckte Thorne auf der anderen Seite des Raums Macky, der einer maskierten Dame zulächelte. Üblicherweise verbargen sich die weiblichen Gäste hinter Masken, um nicht erkannt zu werden. Die meisten von ihnen waren Mitglieder der feinen Gesellschaft, Damen, die in arrangierten Ehen mit Männern verheiratet waren, denen sie nichts bedeuteten, oder die zu alt waren, um sich noch für Treue zu interessieren. Manchmal waren es auch schon in die Jahre gekommene Schönheiten, die ihre Pflicht erfüllt und einen Erben geboren hatten. Nun durften sie ihre eigenen Wege gehen.
    Macky schien darauf gewartet zu haben, dass Thorne zu ihm herüberblickte, denn mit einer leichten Kopfbewegung deutete er auf eine halbnackte Blonde, die in einiger Entfernung hinter ihm stand.
    Das musste Kitty Wathen sein, eines von Venus’ langjährigen filles du joie, vermutete Thorne. Macky hatte sie ihm beschrieben. Kitty war ziemlich hübsch mit üppigen, festen Brüsten, die rund waren wie Melonen.
    Macky hatte ihm erzählt, dass sich langsam aber stetig eine Freundschaft zwischen ihnen entwickelte. Kitty wusste vielleicht, ob Venus sich Nathaniel in den letzten Tagen seines Lebens zum Liebhaber genommen hatte.
    Er setzte sich wieder neben Laurence Carstairs an den Spieltisch und richtete sich auf eine lange Nacht ein. Bevor sie vorbei sein würde, wollte er von Carstairs alles über Nathaniels
    Beziehung zu Venus erfahren haben. Und er wollte herausbekommen, was Nathaniel in seinen letzten Tagen unternommen hatte, das ihm den Tod gebracht hatte.
    Am folgenden Morgen schien Sir George Enderly, Präsident der Academy for the Fine Arts, erstaunt darüber, Thorne zu sehen, der Diana zu ihrem Gespräch begleitete. Doch Sir George beeilte sich, seine Freude über sein Erscheinen auszudrücken. Sicher auch, weil er in Thorne einen potenziellen neuen Förderer der Academy sah.
    Diana hatte bereits einige ihrer besten Porträts und Landschaftsbilder zur Beurteilung vorgelegt. Sie waren zurzeit im Büro des Präsidenten ausgestellt. All ihre Bilder besaßen eine einzigartige Leuchtkraft und eine frische Ausstrahlung, die den Betrachter in ihren Bann zogen.
    Thome hätte gerne Gelegenheit gehabt, sie eingehender zu studieren, doch er überließ Diana dem Gespräch mit dem Präsidenten und vertrieb sich die Wartezeit,

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