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Sinnliche Traeume auf Kyrene

Titel: Sinnliche Traeume auf Kyrene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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sie.
    Doch eigentlich hatte ihre traurige Stimmung mehr mit der Warnung seines Vaters zu tun: Frauen sind für ihn nur Spielzeug.
    Diese Worte schmerzten.
    Das Beste würde sein, Thorne wie einen Schurken zu behandeln und ihm mit Verachtung zu begegnen. Doch sie konnte sich nicht länger belügen. In Wirklichkeit war er gar nicht der Lüstling, für den sie ihn immer gehalten hatte. Seine aufrichtige Freundlichkeit ihr gegenüber, seine Arbeit für das Außenministerium, sein Rückzug, als er sie so leicht hätte verführen können - all das ließ ihre Bewunderung für ihn immer größer werden. Und das hatte selbst sein aufregend gutes Aussehen nicht bewirkt.
    Doch Thorne war nicht der Mann, der sein Herz für immer verschenkte. Leidenschaft ja - Liebe nein.
    Diana stieß einen verzweifelten Seufzer aus. Sie tat gut daran, sich zu erinnern, dass ihre Verlobung nur Schein war.
    Und wenn sie nicht wollte, dass ihr noch einmal das Herz gebrochen wurde, dann musste sie sich schleunigst eine bessere Verteidigungsstrategie einfallen lassen.

7. KAPITEL
    Zwei Nächte später blieb Thorne am Eingang von Venus’Bordell stehen und versuchte, seiner heftigen Gefühle Herr zu werden.
    Der elegante Salon wurde von glitzernden Lüstern erleuchtet und war erfüllt von Musik und der Fröhlichkeit zufriedener Gäste - genau wie in der Nacht von Nathaniels Tod vor mehr als einem Jahr.
    Seitdem hatte Thorne den Club häufig besucht, doch heute war es das erste Mal, nachdem ihm klar geworden war, dass die Hausherrin in den Mord an seinem Freund verwickelt sein könnte.
    Alles in ihm verlangte danach, Venus zu suchen und sie so lange zu würgen, bis sie ihm verriet, was ihre Rolle in diesem Mörderspiel gewesen war.
    Während er so dastand und das Treiben beobachtete, sah er wieder Nathaniels lachendes Gesicht vor sich.
    Ihm hatte Venus’ Club besser gefallen als jedes andere dieser Häuser in London. Er hatte das Spiel genossen, die männliche Kameradschaft und die Gegenwart schöner Frauen.
    Seit der Eröffnung vor vier Jahren waren er und Thorne hier Stammgäste gewesen. Thorne konnte sich noch lebhaft an ihren ersten Besuch erinnern, als Nathaniel völlig trunken gewesen war, nicht nur vom guten Wein, sondern auch von all den fleischlichen Genüssen, die er hier gefunden hatte.
    Kurz vor seinem Tod schien er besonders begierig gewesen zu sein, hierherzukommen. Vielleicht, weil er schon Venus’Krallen zum Opfer gefallen war?
    Für einen Moment stieg all der Kummer, den Thorne in jener Nacht gefühlt hatte, wieder in ihm auf, schnürte ihm die Kehle zu und ließ ihn die Fäuste ballen. Aber die Trauer durfte ihm nicht den Verstand vernebeln. Er musste seine wilden Rachegelüste unter Kontrolle halten, kühl und logisch denken.
    Betont locker schlenderte er, dicht gefolgt von John Yates, in den Salon. Er hatte Yates in erster Linie deshalb mitgebracht, damit er ein Auge auf Venus hatte. Und er wollte den Jüngeren auch mit einigen seiner zahmeren Gespielinnen bekannt machen.
    Fast sofort fiel Yates’ Auge auf die Hauptattraktion des Abends. Als er wie angenagelt stehen blieb, wurde Thornes Blick auf das Podest am anderen Ende des Raumes gelenkt, wo drei nackte Schönheiten sich lustvoll mit einem römischen Senator vergnügten. Eine „Sklavin“ fütterte ihn mit Trauben und ließ ihn zwischendurch an ihren Brüsten saugen. Eine zweite liebkoste seine Männlichkeit, während die dritte roten Wein über ihre üppigen Brüste tropfen ließ und sich dabei zwischen den Schenkeln streichelte, nicht nur, um ihren Herrn und Meister, sondern auch, um all die anderen Herren, die mit gierigen Blicken das Schauspiel verfolgten, zu reizen.
    Errötend wandte Yates das Gesicht ab, sichtlich bemüht, nicht zu zeigen, wie schockiert er war. Gut möglich, dass er solch ein Haus noch nie zuvor betreten hatte, dachte Thorne.
    Da war er anders. In seinen wildesten Tagen hätte er sich zu den Schönheiten auf der Bühne gesellt.
    Doch Szenen wie diese hatten schon seit Langem keinen Reiz mehr für ihn und erweckten in ihm heute kaum mehr als ein Gefühl der Langeweile. Seitdem er mit den Wächtern kämpfte, hatte er ein Lebensziel entdeckt, das die rein sexuelle Befriedigung bedeutungslos hatte werden lassen.
    Wenn er sich heute Fantasien wie der auf der Bühne hingäbe, dann würde er die drei Schönheiten durch eine bestimmte Frau ersetzen.
    Die Vorstellung, dass Diana vor ihm knien und seine Hand ihr Haar durchwühlen würde, während sie ihn

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