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Sinnliche Traeume auf Kyrene

Titel: Sinnliche Traeume auf Kyrene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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langsam genug, dass Thorne wieder Halt finden konnte. Trotz der schmerzenden Hand fuhr er fort, Paraden zu geben. Endlich, es erschien ihm wie eine Ewigkeit, bremste er die keuchenden, mit Schaum bedeckten Tiere in den Trab, dann in den Schritt, bis sie endlich zitternd stehen blieben.
    Als die Kutsche endlich hielt, ließ sich Thorne zur Erde gleiten. Doch er hatte nicht mit seiner Erschöpfung und dem verletzten Knöchel gerechnet. Sein linkes Bein gab unter ihm nach, und er fiel aufs Knie.
    Einige Herzschläge lang rührte er sich nicht und blieb in dieser Haltung. Nach dem Kampf mit den Pferden zitterte jeder Muskel in ihm. Doch er musste nach Diana schauen ... Er erhob sich mühevoll, als er im gleichen Moment hörte, wie sich die Kutschentür öffnete.
    Immer noch die zweite Pistole in der Hand, wankte Diana bleich und zerzaust auf ihn zu. Der obere Teil des linken Ärmels ihres langen Mantels war von Blut durchtränkt ...
    Thome stockte das Herz. „Verdammt, du bist getroffen worden.“
    „Ich bin in Ordnung“, murmelte sie. „Die Kugel hat meine Schulter bloß gestreift. Was ist mit dir ...? Du hinkst ja“, rief sie aus, als er rasch auf sie zuhumpelte.
    Wortlos riss er sie in die Arme und zog sie schwer atmend an sich.
    Diana lehnte sich gegen seine breite Brust und verbarg das Gesicht an seiner Schulter. „Ich kann nicht glauben, dass es dir wirklich gelungen ist, das Gespann anzuhalten ... Du hast uns das Leben gerettet,Thome.“
    Hinter ihm standen die schweißbedeckten Pferde und waren zu erschöpft, um noch länger zu rebellieren. Thorne schauderte, als ihm bewusst wurde, wie knapp sie einer Katastrophe entkommen waren. Er fühlte, dass auch Diana zitterte.
    Nach diesem schrecklichen Erlebnis war sie völlig aufgewühlt, und Thorne wünschte sich nichts mehr, als sie in den Armen zu halten, bis sie nicht mehr bebte. Zu spät fiel ihm ein, dass die Räuber sie vielleicht noch immer verfolgten. Und auch die Diener konnten in Gefahr sein.
    Er ließ Diana los, nahm ihr die Pistole aus der Hand und richtete sie auf die dunkle Straße hinter der Kutsche. Gleichzeitig zog er ein Taschentuch aus der Manteltasche und presste es auf ihre verwundete Schulter. Diana zuckte zusammen und schnappte nach Luft. Aber nicht, weil sie Schmerzen hatte. „Thome, du bist ja verletzt!“
    Immer noch die Straße beobachtend, untersuchte Thorne kurz seine Verletzungen. Die Abschürfungen an seiner linken
    Hand bluteten, sein Mantel war zerrissen, und über dem linken Knöchel war seine Hose voller Blut. Auf der rechten Wange hatte er eine klaffende Wunde, wo er sich an einer Schnalle des Geschirrs verletzt hatte. Außerdem taten ihm alle Knochen weh. Doch keine der Verletzungen war besonders ernst.
    „Ich werde es überleben“, versicherte er Diana leise. „Jetzt sei still. Vielleicht verfolgt man uns immer noch.“
    Er wartete lange in der zunehmenden Dunkelheit und lauschte auf Hufschläge, bis er schließlich überzeugt war, dass die Wegelagerer ihnen nicht gefolgt waren.
    Die Pistole mit den Zähnen haltend, wollte er mit dem Taschentuch Dianas Arm verbinden, sie ließ es aber nicht zu. Mit zitternden Händen nahm sie das Tuch und legte es vorsichtig um seine verwundete Hand. Dabei murmelte sie besorgt vor sich hin, während ihr die Tränen über das Gesicht liefen.
    Thome empfand eine heiße Zärtlichkeit für sie. Diana war von einer Kugel verletzt worden, doch sie sorgte sich nur um ihn.
    Wieder fühlte er Wut und Angst in sich aufsteigen. So leicht hätte Diana sterben können. Und auch sein Kutscher konnte jetzt tot am Straßenrand liegen.
    Und dazu kam noch, dachte Thorne wütend, dass dieser Anschlag zweifellos geplant gewesen war.

14. KAPITEL
    Es dauerte fast zwei Stunden, bis Thorne Zeit fand, über diesen mörderischen Überfall und das Motiv der Täter nachzudenken. Zuerst wollte er nämlich nach seinem Kutscher sehen.
    Nachdem er die Laternen entzündet hatte, stieg er auf den Kutschbock und wendete. Diana hatte neben ihm Platz genommen, denn sie weigerte sich, wieder in die Kutsche zu steigen. Außerdem benötigte er auch ihre Hilfe, um seine verloren gegangenen Diener zu suchen.
    Nach mehr als einer Meile fand er die beiden Männer endlich. Offensichtlich war der Kutscher nicht tot, denn man konnte ihn abwechselnd fluchen und stöhnen hören. Der Diener hielt den Kopf des verletzten Mannes und versuchte, es ihm etwas bequemer zu machen. Beide versicherten, die Wegelagerer wären zurück in Richtung

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