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Sinnliche Traeume auf Kyrene

Titel: Sinnliche Traeume auf Kyrene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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Richmond geflohen. Wütend bezeichnete der Kutscher die Räuber als Feiglinge und beklagte, dass er keine Gelegenheit gehabt hatte, seine Donnerbüchse zu benutzen, bevor sie auf ihn schossen.
    Er war in die Schulter getroffen worden, erkannte Thorne, der sich neben ihm niedergekniet hatte. Die Wunde schien nicht sehr schlimm zu sein, doch man würde die darin steckende Kugel so schnell wie möglich herausholen müssen.
    „Er braucht einen Arzt“, sprach Diana aus, was Thorne dachte.
    Er entschied, dass es das Beste war, sofort zu seinem Haus in Mayfair zu fahren, und überlegte kurz, ob er Diana zuerst zu ihrem Atelier bringen sollte. Wegen der Verletzung seines Dieners wollte er aber keinen Umweg fahren. Und auch Dianas Schulter sollte fachmännisch untersucht werden, damit er sicher sein konnte, dass die Wunde keinen Anlass zur Besorgnis gab. Entscheidend aber war, dass er Diana nicht nach Hause gehen lassen wollte, bevor er nicht einige seiner eigenen Bediensteten zu ihrem Schutz dort gelassen hatte. Wenn er das Ziel von Mördern war, so konnte sie es genauso gut sein.
    Auf jeden Fall wäre Diana sowieso nicht damit einverstanden gewesen, wenn man ihr Wohlergehen wichtiger genommen hätte als das des Kutschers. Und so kam es, dass wenige Augenblicke später die Kutsche alle zum Cavendish Square brachte.
    Der Diener lenkte das Gespann, während Diana und Thorne im Innern der Kutsche versuchten, den Verletzten so gut es ging gegen das Schütteln und Rütteln zu schützen, und sich bemühten, die Blutung zu stoppen.
    Der Kutscher hatte sichtlich Schmerzen, wenn er sich auch Mühe gab, in Dianas Gegenwart nicht zu fluchen, und nur leise vor sich hin stöhnte. So flößte Thorne ihm aus einer Taschenflasche guten, alten Whisky ein, um seine Sinne ein wenig zu betäuben.
    Bis sie zu Hause ankamen, war der Mann ziemlich benebelt. Thornes Dienerschaft trat in Aktion, holte einen Arzt und bereitete die Operation vor. Die Geschwindigkeit, mit der alles geschah, weckte in Diana den Verdacht, dass dieser Haushalt nicht das erste Mal mit Schusswunden zu tun hatte. Auch der
    Arzt war über die Art der Verletzung nicht verwundert, sondern machte sich sofort an die Arbeit.
    Sie operierten die Kugel in der Küche heraus, und Thorne persönlich half, den Mann festzuhalten.
    Diana hatte sich nicht fortschicken lassen und wartete nun still in einer Ecke des riesigen Raums. Trotz des Brandys, den Thorne ihr zur Beruhigung ihrer Nerven gegeben hatte, sorgte sie sich immer noch, bis der Arzt endlich zufrieden erklärte, dass für heute Nacht alles getan sei.
    Nachdem man den bewusstlosen Kutscher in die Räume der Dienstboten gebracht und in sein eigenes Bett gelegt hatte, sah sich der Arzt Dianas Schulterwunde an und versicherte, dass es nicht mehr als eine Schramme sei. Doch man müsse sie auswaschen und verbinden. Die Verletzung von Thornes Hand war jedoch ein wenig schlimmer, und der Arzt behandelte sie gleich in der Küche.
    Als er Brandy über das aufgeschürfte Fleisch goss, zuckte Diana beim Gedanken an die Schmerzen, die Thorne verspüren musste, zusammen. Doch als ihre Blicke sich trafen, zwinkerte er ihr nur zu und setzte die Flasche an die Lippen. Er trank immer wieder, während der Arzt seinen Knöchel reinigte und verband, der zu Dianas Entsetzen nicht nur blau angelaufen und geschwollen, sondern auch noch bis auf den Knochen aufgerissen war.
    Thome schonte das Bein, als er danach sie und den Arzt zusammen mit seiner Haushälterin und einer Kammerzofe ins Gästezimmer hinaufbegleitete. Diana war zuvor noch nie in seinem Herrenhaus gewesen. Jetzt erhielt sie einen vagen Eindruck von der Eleganz und seinem ausgezeichneten Geschmack.
    Wie es schien, hatte man das Zimmer schon vorbereitet, denn heißes Wasser war bereitgestellt, im Kamin flackerte ein fröhliches Feuer, und einige Lampen waren entzündet worden, welche die grün-goldenen Möbel und Bettvorhänge erhellten.
    Thorne blieb draußen, während die Zofe Diana aus ihrem zerrissenen Mantel und Kleid half. Um des Anstands willen behielt sie das Hemd an und wickelte sich in eine Decke, bevor sie sich in einen Sessel nahe dem Waschtisch setzte. Der Arzt wusch das getrocknete Blut ab, bestäubte die Wunde mit Basilikumpuder und legte einen Verband an.
    „Ein paar Tage lang wird die Stelle noch etwas empfindlich sein, Miss Sheridan, aber es dürfte heilen, ohne eine Narbe zu hinterlassen. Natürlich sollten Sie sich nicht überanstrengen, sonst könnte die Schramme zu

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