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Sinnliche Traeume auf Kyrene

Titel: Sinnliche Traeume auf Kyrene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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Absicht, uns auszurauben.“
    „Dann hat also jemand versucht... uns zu ermorden?“ „Mich, meine Liebe. Du warst nicht das Ziel. Ich war es.“ Diana blickte ihm eine Zeit lang forschend ins Gesicht. „Du sagtest, dass Venus Nathaniel getötet haben könnte. Hast du den Verdacht, dass sie auch dir nach dem Leben trachtet?“
    Sie war zu der gleichen Schlussfolgerung gekommen wie er, und es wäre völlig zwecklos gewesen, es zu bestreiten. Diana war keine Närrin und würde jede Lüge durchschauen, mit der er versuchte, sie zu beruhigen. Außerdem verdiente sie ein gewisses Maß an Aufrichtigkeit.
    „Ich glaube, dass Venus wegen einer Sache, die schon viele Jahre zurückliegt, einen Groll gegen gewisse Mitglieder des Außenministeriums hegt. Wir führen weiterhin Nachforschungen durch. Im Augenblick scheint ihr Wunsch nach Rache die plausibelste Erklärung für Nathaniels Tod zu sein. Vielleicht wünscht sie mir aus den gleichen Gründen den Tod. Doch ungeachtet dessen möchte ich nicht, dass du noch weiterhin Kontakt zu ihr hast. Jetzt, wo die Sitzungen vorüber sind, möchte ich nicht, dass du sie jemals wiedersiehst.“
    Diana nickte langsam. Ihr Blick war noch immer nachdenklich auf ihn gerichtet. „Aber was ist mit dir? Was wird sie davon abhalten, es ein zweites Mal zu versuchen?“
    Das soll sie nur probieren, dachte Thorne finster. Bevor er jedoch handeln konnte, brauchte er Beweise dafür, dass Venus hinter dem Anschlag steckte. Aber die würde er bekommen; wenn es sein musste, mit Gewalt. Er würde keine Gewissensbisse haben, Venus in Ketten zu legen und mit bloßen Händen die Wahrheit aus ihr herauszupressen, wenn er keine andere Möglichkeit sah. Sie hatte ihn und die Seinen bedroht, und das würde er nicht dulden.
    Trotzdem schenkte er Diana ein beruhigendes Lächeln. „Von jetzt an werde ich vorsichtiger sein. Und ich finde bestimmt Mittel und Wege, Venus zu zwingen, die Karten auf den Tisch zu legen. Ich habe vor, genug Beweismaterial zu sammeln, um
    sie zu entlarven, sollte sie noch einen Mordanschlag wagen.“ „Kannst du denn nicht jetzt schon etwas tun, um sie aufzuhalten?“ , fragte Diana besorgt.
    Thorne nickte. „Venus hat zwei Schläger angestellt. Die könnten unsere Wegelagerer gewesen sein. Ich werde sie ab jetzt sorgfältig überwachen lassen. Und ich habe vor, bewaffnete Diener und Reitknechte in deinem Haus und dem meiner Tante unterzubringen. Du wirst nirgendwo mehr ohne Schutz hingehen, hast du mich verstanden?“
    Bei seinem herrischen Ton hob Diana aufgebracht das Kinn. „Ja, wenn du mir versprichst, dass du bei dir selbst für den gleichen Schutz sorgst.“
    „Da kannst du sicher sein“, erwiderte er, doch hauptsächlich, um sie zu beruhigen.
    Er hatte keine Angst um sich und fürchtete sich auch nicht, das Ziel eines Mörders zu sein. Die Gefahr hatte ihn immer schon gereizt, in ihm ein Hochgefühl hervorgerufen, das ihn intensiver spüren ließ, dass er lebte. Unzählige Male war er in höchster Gefahr gewesen und hatte es kein einziges Mal bereut - bis jetzt.
    Dieses Mal hatte er nicht nur sich selbst, sondern auch Diana der Gefahr ausgesetzt. Zu wissen, dass er heute nicht nur sein Leben, sondern auch das ihre riskiert hatte, erfüllte ihn mit Schuldgefühlen und Entsetzen.
    Der Zwischenfall weckte all seine Beschützerinstinkte. Unwillkürlich betrachtete er sie, wie sie so dasaß. Sie sah so blass und verletzlich aus, so schön, dass es fast wehtat. Der Feuerschein liebkoste ihr Gesicht und schimmerte auf den zerzausten Haarsträhnen. Ihre Decke war ein wenig verrutscht und erlaubte ihm einen Blick auf den frischen, weißen Verband und den mit Blut befleckten Träger ihres Hemdes.
    Erneut stieg eine Welle des Zorns in ihm auf. „Du musst keine Angst um mich haben“, sagte er, und es klang grimmiger, als er beabsichtigt hatte.
    Rasch trank er den Rest seines Brandys aus, stellte das Glas auf den Tisch und erhob sich. „Du solltest etwas schlafen.“
    Bei seinem plötzlichen und unerwarteten Aufbruch kroch Panik in Diana hoch. Er durfte sie jetzt nicht verlassen. Das könnte sie nicht ertragen.
    Schnell stellte sie ihren Teller beiseite und streckte die Hand
    nach ihm aus. „Bitte Thorne ... geh jetzt nicht.“
    Seine Gesichtszüge schienen sich noch mehr zu verhärten. In diesem Augenblick sah er außerordentlich gefährlich aus, wie er finster brütend vor sich hinstarrte.
    Er war fähig zur Gewalt, daran zweifelte Diana nicht. Doch sie fühlte auch, dass es

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