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Sinnliche Traeume auf Kyrene

Titel: Sinnliche Traeume auf Kyrene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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ihn hinwegzischte.
    Er hörte, wie Diana scharf die Luft einzog, und die plötzliche Angst nahm ihm fast den Atem. Großer Gott, war sie verletzt?
    In Panik tastete er unbeholfen nach ihr. Doch Diana versuchte bereits, bleich, aber mit entschlossenem Gesichtsausdruck, sich aufzusetzen. Thorne fühlte eine unbändige Erleichterung.
    Gerade in dem Augenblick warf die wild schlingernde Kutsche ihn fast zu Boden und erinnerte ihn daran, in welcher Gefahr sie waren, hilflos eingeschlossen in einer dahinjagenden, führerlosen Kutsche.
    Er tastete nach dem Kasten unterm Sitz, und es gelang ihm, ihn zu öffnen und zwei Pistolen herauszuholen. Er packte eine und stürzte ans Fenster.
    „Kann ich dir helfen?“, fragte Diana.
    „Nimm die andere Pistole! “ Er wusste nicht, ob sie damit umgehen konnte, aber er wollte, dass sie bewaffnet war.
    Während sie sich auf den Boden kniete, steckte Thorne den Kopf aus dem Fenster und sah sich nach den zwei maskierten Reitern um. Sie galoppierten hinter der Kutsche her.
    Thome zielte und schoss. Möglich, dass er einen der Männer verwundet hatte, doch jetzt war keine Zeit, um sich zu vergewissern. Die Kutsche mit den in Panik davonstürmenden Pferden wurde immer schneller.
    Thorne versuchte trotz des schmerzenden Holperns und Stoßens, das Gleichgewicht zu halten, zwängte die Schultern durch das Fenster, drehte sich dann um und saß nun auf dem Fensterrahmen.
    „Was hast du vor?“, rief Diana von innen.
    „Das Gespann stoppen, bevor die Kutsche auseinanderbricht.“
    Um die Zügel packen zu können, musste er vom Fenster zum Bock hinaufklettern.
    Er klammerte sich ans Kutschendach, um das Gleichgewicht zu halten, und schaffte es, sich ins Fenster zu stellen. Wenn er sich reckte, konnte er mit Mühe an die Ecke des Kutschbocks heranreichen. Ein weiterer harter Ruck ließ ihn fast den Halt verlieren. Wenn er bei diesem Tempo stürzte, würde er sich alle Knochen brechen.
    Der Wind pfiff ihm um die Ohren, während er sich mit wild klopfendem Herzen langsam zum Kutschbock vorarbeitete. Er schwang ein Bein über die Umrandung, klammerte sich fest und zog sich am Dach hoch. Mit den Füßen voran, rutschte er in den Kutschersitz und landete halb kniend, halb liegend.
    Er sprang schnell auf und suchte im schwachen Licht der Dämmerung nach den Zügeln. Da waren sie. Sie hingen über der Deichsel zwischen den beiden galoppierenden Pferden und schleiften nahe den wild hämmernden Hufen über den Boden.
    Und die heftig hin und her schlingernde Kutsche war kurz davor umzukippen. Wenn sie in diesem Tempo weiterfuhr, würde sie bald irgendwo gegenprallen und auseinanderbrechen, das wusste Thorne. Er würde sich vielleicht durch einen Sprung retten können, aber Diana war im Innern gefangen, und das konnte ihren Tod bedeuten.
    Sekundenlang war er vor Angst wie gelähmt, aber Gefühle waren jetzt ein Luxus, den er sich nicht leisten durfte. Ohne länger nachzudenken, setzte er vorsichtig einen Fuß auf das Ortscheit, das Querholz, an dem die Geschirrstränge befestigt waren. Von dort sprang er mit einem tollkühnen Satz auf die Kruppe eines der Pferde.
    Er landete bäuchlings auf dem muskulösen Pferderumpf. Das Tier wieherte laut auf vor Schreck. Thorne griff nach dem festen Ledergurt, der den Bauch des Tieres umschloss, und hielt sich daran fest.
    Bei dem rasenden Tempo konnte er den Grund unter sich nur verschwommen erkennen, während er sich jetzt auf dem Pferd nach vorne zog, bis er endlich das Kummet erreicht hatte und verzweifelt nach dem Zügel griff, der ihm am nächsten war.
    Durch das plötzliche harte Reißen an der Leine stolperte das Leitpferd und ging fast in die Knie, während das Pferd, auf dem Thorne saß, taumelte und um sein Gleichgewicht kämpfte.
    Eine Weile klammerte er sich, immer noch den Zügel in der Hand, an das Pferd. Dann spürte er, dass er langsam zur Seite rutschte, bis er zwischen den Pferden hing, das linke Knie gegen die Deichsel gedrückt, während sein linker Fuß über den Boden schleifte.
    Thorne verzog das Gesicht und biss die Zähne zusammen, als ein scharfer Schmerz durch seinen Knöchel schoss, den ein Huf getroffen hatte, aber er hielt sich mit der rechten Hand verbissen an dem Bauchgurt fest, während er mit der linken mit aller Kraft an dem Zügel zog. Wieder verspürte er einen brennenden Schmerz, diesmal in der linken Handfläche. Aber wie durch ein Wunder begann das Leitpferd zu reagieren, wenn auch kaum merklich. Schließlich wurden die Tiere

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