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Sinnliches Erwachen

Sinnliches Erwachen

Titel: Sinnliches Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Zentimeter zwischen ihnen, packte sie bei der Kehle und drückte gerade fest genug zu, um ihr das Atmen zu erschweren, aber nicht unmöglich zu machen.
    Ängstlich weiteten sich ihre Augen.
    „Du hättest mich nicht reizen sollen, Weib. Ich werde dich bestrafen – und ich verspreche dir, du wirst dir wünschen, ich hätte dich stattdessen getötet.“

10. KAPITEL
    Sie hatte ein Monster gesehen.
    Nicola hatte die Angst, die sich seit ihrer Flucht aus der Tiefgarage in ihr ausbreiten wollte – eine Angst, die sie überhaupt nicht zulassen sollte –, lange genug zurückgedrängt, um ihre Schwester aus dem Krankenhaus abzuholen. Dann war sie sichergegangen, dass Laila zu Hause alles hatte, was sie brauchte, hatte sich geduscht, um die Bodylotion abzuwaschen, die Koldo so abstoßend fand, und eine kurze Runde durch den nächsten Supermarkt gedreht. Doch als sie das Auto auf dem Heimweg zurück in ihr Viertel steuerte, sprudelte die Angst schließlich über – und sie hatte ihr nichts entgegenzusetzen. Und wenn doch, wusste sie nicht, was. Innerhalb von Sekunden fühlte sie sich, als hätte sie den berauschendsten Champagner aller Zeiten hinuntergekippt, einschließlich aller möglichen Nebenwirkungen: Benommenheit, Übelkeit und ein Klingeln in den Ohren.
    Als ihr die Sicht verschwamm, fuhr sie bei nächster Gelegenheit an den Straßenrand und legte den Kopf auf das Lenkrad, während sie tief und kontrolliert atmete. Ich habe immer noch mit den Nachwirkungen einer Gehirnerschütterung zu kämpfen. Das ist alles. Sicherlich.
    Hoffentlich.
    Entweder das, oder Koldo hatte etwas Grässliches in ihr Leben gebracht.
    Aber … nein. Er war ein (ruhmreicher) Krieger bis ins Mark. Er war umsichtig. Er hätte es bemerkt, wenn er etwas Bösartiges mitgeschleppt hätte. Und in einem solchen Fall hätte er sie nicht sich selbst überlassen. Er war nicht der Typ, der davonlief. Das konnte er nicht sein.
    Er hatte ihr geholfen, obwohl er genauso gut hätte unsichtbar bleiben können. Oder was es auch war. Er hatte Laila geholfen, obwohl er sich genauso gut die Hände in Unschuld hätte waschen können.
    Damit blieb nur die Gehirnerschütterung – aber diese Erklärung befriedigte sie nicht. Es ließ ihr einfach keine Ruhe. Also … was, wenn Nicola keine Halluzinationen hatte? Was, wenn die Kreatur, die sie gesehen hatte, real war? Koldo konnte schließlich auch von jetzt auf gleich auftauchen und wieder verschwinden, und er war definitiv keine Halluzination. Warum sollte nicht etwas anderes ebenfalls dazu in der Lage sein?
    Also, wenn der Krieger das Wesen nicht zu ihr geführt hatte …Was war es dann gewesen? Und was genau war das Ungeheuer überhaupt?
    Als sie noch klein gewesen war, hatte sie die Mädchen in der Schule flüstern hören, dass sie sich vor den Monstern unter ihren Betten fürchteten. Bis zu jenem Tag hatte Nicola nichts von irgendwelchen Monstern gewusst. Ihre Eltern hatten Laila und ihr nie erlaubt, fernzusehen, und die Bücher, die sie lasen, waren sorgfältig ausgewählt. In Bezug auf all das Böse da draußen war sie so wundervoll unschuldig gewesen. Das Einzige, wovor sie Angst hatte, war das, was ihr Körper mit ihr anstellte.
    Doch nach jenem mitgehörten Gespräch hatte sich natürlich alles geändert.
    Sie hatte aufgehört zu schlafen. Hinter jeder Ecke hatte sie ein Monster vermutet – und dann angefangen, sie auch zu sehen. Einen verfilzten, scharfzahnigen Affen auf der Schulter ihrer Mutter. Zwei auf denen ihres Vaters. Einen, der Laila hinterherlief. Einen, der Nicola verfolgte.
    Die zunehmende Angst und die pausenlose Anspannung hatten ihrem Herz noch mehr Schaden zugefügt. Doch nach Monaten der Therapie und Medikamentensuche hatte sie endlich ein kleines bisschen Frieden finden können. Allerdings war es ein brüchiger Frieden gewesen, der gekommen und gegangen war. Aber ein Monsterhatte sie nie wieder gesehen. Bis vor Kurzem.
    In den letzten Tagen hatte sie gleich zwei entdeckt. Eines bei Laila und eines in der Tiefgarage.
    Vielleicht war sie damals doch nicht paranoid gewesen. Vielleicht waren die Monster immer da gewesen, und sie hatte einfach die Augen davor verschlossen. Aber jetzt … jetzt waren ihre Augen wieder geöffnet.
    Ihr Magen zog sich zu Hunderten kleiner Knoten zusammen, so scharfkantig, dass man sich daran hätte schneiden können. Und sie spürte ihr Schneiden, zuckte vor Schmerz zusammen.
    Darüber darf ich jetzt nicht nachdenken, erinnerte sie sich plötzlich. Sich Sorgen

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