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Sinnliches Erwachen

Sinnliches Erwachen

Titel: Sinnliches Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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zu machen – noch mehr, als sie es ohnehin schon getan hatte – wäre gegen Koldos Regeln. Davon abgesehen hatte sie sowieso zu viel zu tun. Zu Hause wartete Laila auf sie. Nicola hatte die Schokolade dabei, um die ihre Schwester gebeten hatte, genau wie ein paar andere Grundnahrungsmittel wie Eis und Chips, und in der Hitze in ihrem Auto zerfloss wahrscheinlich gerade alles, denn „Schrottkiste“ war nicht mit einer funktionstüchtigen Klimaanlage ausgestattet.
    Tief einatmen … tief ausatmen. Sie zwang sich, beruhigende Gedanken zu denken. Eine zufriedene Laila. Ein Koldo, der ihr die erwähnten Witze erzählte. Sie konnte sich sogar vorstellen, was er sagen würde.
    Warum ist der Krieger über die Straße gegangen?
    Das ist leicht. Um den Kerl auf der anderen Seite umzubringen.
    Vergnügen keimte in ihr auf, und sie lächelte.
    Klopf, klopf.
    Wer ist da?
    Anna.
    Anna wer?
    Anna Tür hat es geklingelt.
    Den Rest der Fahrt amüsierte sie sich königlich.
    Ihr Blick wurde wieder klar. Ihr Magen beruhigte sich. Mit einem kurzen Schulterblick sah sie, dass die Straße frei war, und fuhr weiter. Ihr Blick blieb an der deprimierend heruntergekommenen Gegend hängen, um die jeder im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte einen weiten Bogen gemacht hätte. Viele Rasenflächen waren überwuchert und voller Unkraut – mit ziemlicher Sicherheit, um Beweise für die jüngsten Verbrechen zu verbergen –, die meisten Häuser waren mit Graffiti beschmiert, ihres eingeschlossen.
    Jede Nacht waren beinahe durchgehend Polizeisirenen zu hören, und sie war sich relativ sicher, dass ihr Nachbar auf der linken Seite im Keller ein Meth-Labor hatte. Aber eine andere Wohnung konnte sie sich nicht leisten, und das Haus ihrer Eltern war längst verkauft, damit sie wenigstens ein paar der Gläubiger von ihrem schwindelnd hohen Rechnungsstapel hatte bezahlen können.
    Das reicht jetzt. Nicola blieb noch eine Stunde, bis ihre Schicht im Y&R Biomarkt losging. Ein Ort, an dem sie nicht einkaufen konnte, nicht einmal mit ihrem Mitarbeiterrabatt. Jede Minute bis dahin wollte sie mit Laila verbringen.
    Nur dass sie, nachdem sie ihre Einkäufe verstaut hatte, ihre Schwester auf der Couch vor dem Fernseher entdeckte statt in ihrem Bett. Um sie herum lagen Plastikverpackungen von Süßigkeiten, während sie friedlich eine Wiederholung von „Castle“ verschlief. Nicola grinste. Genau danach hatte sie sich so lange gesehnt. Laila hier bei ihr. Und entspannt.
    Doch ihr Grinsen erlosch, als sie auf der Rückenlehne der Couch zwei Affen mit grausigen Fangzähnen entdeckte, die sie beide zornig anstarrten, das Fell bedrohlich gesträubt. Wie die Kreatur im Krankenhaus – bei genauerem Hinsehen musste derLinke sogar exakt das Wesen sein, das sie gesehen hatte – besaßen sie Tentakel statt Armen, die beunruhigend um sie herumglitten wie hungrige Schlangen auf der Nahrungssuche.
    Als Kind wäre Nicola schreiend davongerannt.
    Noch vor einer Stunde war sie mit quietschenden Reifen geflüchtet.
    Jetzt würde sie die Wahrheit herausfinden, koste es, was es wolle.
    Zitternd marschierte sie auf die Wesen zu und streckte die Hand aus. Eine der Kreaturen stieß ein wuterfülltes Kreischen aus, entweder, um sie abzuschrecken, oder als Warnung, dass sie gleich ein paar Finger verlieren würde. Die andere schlug mit einem ihrer Tentakel nach ihr. Die Berührung brannte und hinterließ auf ihrer Haut einen roten Striemen.
    Das bedeutete … es bedeutete, dass diese Monster real waren.
    Bevor sie jedoch in Panik geraten konnte, sprangen beide Ungeheuer von der Couch und verschwanden durch die Wand.
    Ihre Knie gaben unter ihr nach, und sie sank zu Boden, während sie versuchte, ihr pochendes Herz zu beruhigen. Herr im Himmel. Was hatte das zu bedeuten? Und was würde sie dagegen unternehmen?
    Kurz nach Mitternacht schloss Nicola ihre Kasse im Y&R Biomarkt. Noch nie war sie so erleichtert gewesen, endlich Feierabend zu haben. Nicht nur, weil sie schnell zu Laila zurückwollte, sondern auch, weil jeder Kollege, dem sie über den Weg gelaufen war, sie beleidigt hatte. Ohne jeden Grund! Jeder Kunde an ihrer Kasse hatte sie angefahren. Und okay, ja, die hatten einen Grund gehabt.
    Die Tentakel-Affen waren ihr gefolgt. Die – und um die zwanzig ihrer dicksten Kumpels. Aber wenigstens lungerten sie nicht mehr bei der armen Laila herum.
    Zehn Minuten nach Nicolas Ankunft hatte sich die Horde im Supermarkt versammelt. Sie waren die Wände hinaufgeklettert, hatten sich an

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