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Sinnliches Erwachen

Sinnliches Erwachen

Titel: Sinnliches Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Schwerter, raschelnd wirbelten Papiere vom Schreibtisch zu Boden. Akten flogen durch die Gegend, und Möbel stürzten um. Doch schließlich glitten die Klingen durch das Fell des Affen – direkt über seiner Kehle. Sein Kopf löste sich von seinem Körper, und beides plumpste zu Boden. Schwarzer Nebel stieg von den Einzelteilen auf … Einzelteile, die jetzt glühten und zu Asche verbrannten.
    Asche, die durch die Luft tanzte, emporstieg und zu guter Letzt davontrieb.
    Achtlos schmiss der Sieger die blutverschmierten Schwerter hinter sich und wandte sich stirnrunzelnd an Koldo, während die Waffen verschwanden. „Hey, das reicht“, sagte er.
    Doch Koldo machte weiter.
    Mr Ritter war zu sehr mit Sterben beschäftigt, um selbst einen Kommentar abzugeben.
    Der Geflügelte warf die Arme um Koldo und hielt ihn fest an seine Brust gedrückt.Heftig riss Koldo sich los und wirbelte herum. Seine Miene war kalt und bedrohlich, und seine Zähne wirkten länger und schärfer, als sie sie je gesehen hatte. Unverkennbar hatte er vor, den anderen zu beißen, ihm vielleicht sogar den Kopf abzureißen.
    Irgendwie fing er sich gerade noch rechtzeitig. Kurz vor dem Aufprall schloss er den Mund. Aber er hatte zu viel Schwung, um anzuhalten, und mit der Wange prallte er gegen das Kinn des anderen Kerls, der daraufhin rückwärtsstolperte. Als der Blonde das Gleichgewicht wiederfand, standen sie einander kampfbereit gegenüber.
    „Du darfst ihn nicht umbringen“, fauchte der Blonde. „Ich hab uns beiden einen Gefallen getan.“
    Irgendetwas hatte seine Stimme an sich … etwas, bei dem Nicola unwillkürlich zusammenzuckte. Eine Reinheit, wie sie sie nie zuvor vernommen hatte. Ein Drang, ihm zu glauben, was auch immer er sagte.
    „Ich weiß“, spie Koldo ihm entgegen. „Aber wenigstens wehtun kann ich ihm.“
    „Das hast du.“
    „Nicht genug.“
    Blaue Augen aus einer anderen Welt verengten sich, erfüllt von einer berechnenden Entschlossenheit. „Wie du willst. Bring du das mit dem Kerl zu Ende und riskier, uns alle zu verdammen. Ich kümmere mich so lange um die Frau.“
    In der nächsten Sekunde stand Koldo vor ihr, ohne auch nur einen Schritt gemacht zu haben. Schnell hüllte seine Hitze sie ein, und gleich darauf folgte sein tröstlicher Duft. „Du rührst sie nicht an.“
    Der Blonde nickte, als wäre er enttäuscht, aber er konnte ein gewisses Zucken um seine Mundwinkel nicht verbergen. Offensichtlich war er jetzt amüsiert.
    Er beugte sich vor und legte Mr Ritter die große Hand um die Kehle, um ihn vom Boden hochzuheben. Ihr Boss war bewusstlos, sein Gesicht ein einziges blutiges Schlachtfeld. Die Augen waren ihm zugeschwollen, die Nase so platt gedrückt, dass sie nahtlos in seine Wange überging, und seine Unterlippe war gleich an mehreren Stellen aufgerissen.
    „Was hat er verbrochen?“, fragte der Blonde an Nicola gerichtet.
    Beruhigend und stärkend legte Koldo ihr eine Hand auf die Schulter.
    „Er filmt Frauen auf dem Klo“, flüsterte sie und schlang sich die Arme um die Taille. Wenigstens konnte sie Gehirnerschütterung von ihrer Liste streichen. Ihre Sicht war klar, ihr Magen beruhigte sich. „Er hat mich gefesselt. Er hat mich angefasst. Er wollte … hat sich drauf gefreut …“
    Aus Koldos Kehle brach ein Knurren hervor. Von Neuem bleckte er jene viel zu scharfen Zähne. Mit jedem Atemzug weiteten sich seine Nasenflügel, während seine Muskeln sich wölbten und immer größer zu werden schienen. „Du wirst ihn mir überlassen und verschwinden, Thane.“
    „Wohl kaum“, widersprach der Mann – Thane. „Ich hab’s dir schon mal gesagt. Du hast genug getan. Ich übergebe ihn der menschlichen Justiz.“
    Nicola musterte Koldo genauer. Es mochte sein, dass er im Moment an der Grenze zum wilden Tier kratzte, aber sein Anblick war ihr Rettungsring, ihre letzte Verbindung zur geistigen Gesundheit. Er trug ein langes weißes Gewand, genau wie der andere Kerl, aber aus seinem Rücken ragten keine Flügel.
    Ein Engel konnte er also nicht sein. Tja … was war er dann? Und warum war er nicht über und über mit Mr Ritters Blut beschmiert? Nicht ein einziger roter Fleck war auf ihm zu entdecken.
    „Ich kann nicht zulassen, dass du Zacharels goldene Regel brichst“, setzte Thane hinzu.
    „Diese Regel breche ich mit Freuden “, fauchte Koldo und klang mit jedem Wortmörderischer.
    „Koldo“, flüsterte Nicola. Sie wollte nicht, dass er wegen dieser Geschichte in Schwierigkeiten geriet.
    Augenblicklich

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