Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sinnliches Erwachen

Sinnliches Erwachen

Titel: Sinnliches Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
Vom Netzwerk:
hervor.
    „Und ich hab gesagt ‚Oh ja, Baby’.“ Er begann, sich das Hemd aufzuknöpfen.
    Das konnte nicht wahr sein. Geschah das gerade wirklich? Es konnte nicht sein. Oder? Ihr Boss, ein Mann, den sie seit drei Jahren kannte, hatte sie nicht soeben bedroht und mit seiner Krawatte und einem Seil gefesselt. Er zog sich nicht in diesem Moment aus. Und sie musste nicht um jeden Atemzug kämpfen und sich mit jeder Faser ihres Seins ans Wachsein klammern.
    „Was ich alles mit dir anstellen werde …“ Mit einem Achselzucken schüttelte er den immer noch feuchten Stoff ab.
    „Bitte, tun Sie das nicht“, flehte sie.
    Er ignorierte ihre Worte und betrachtete sie von oben bis unten. „Mit deinen Kleidern werde ich sehr vorsichtig sein, damit da auch ja keine Kampfspuren zu entdecken sind.“ Dann griff er nach unten und zog ihre Bluse samt BH hoch über ihre Brüste, entblößte sie seinen Blicken und leckte sich die Lippen. „Na sieh mal einer an. Hätte nicht gedacht, dass du da so hübsch bist.“
    Brennend rannen ihr die Tränen über die Wangen. „Bitte.“ Mit jeder Sekunde wurde der Raum dunkler.
    „Hmm, ich mag’s, wenn du bettelst.“ Er öffnete den Knopf ihrer Jeans und zog langsam den Reißverschluss nach unten.
    „Warum tun Sie das?“, wisperte sie und kämpfte gegen ein Schluchzen an. Dunkelheit … so viel Dunkelheit …
    „Weil ich es will. Weil ich es kann.“ Sie hörte das Surren seines Reißverschlusses.
    Plötzlich zerriss ein wildes Brüllen die Luft und zerrte an ihren Trommelfellen. Ritter erstarrte – kurz bevor sein Gewicht von ihr hinuntergeworfen wurde.
    Krach!
    Nicola blinzelte, als das Licht langsam zurückkehrte. Am anderen Ende des Zimmers entdeckte sie ihren Boss umgeben von einer Wolke aus Staub und Putz.
    „Den Dämon kannst du haben“, knurrte eine vertraute Stimme, und dann beugte sich Koldo über sie, schnitt sie los, zog ihre Kleider zurecht. Seine großen, starken Hände waren sanft, tröstlich. „Aber der Mensch gehört mir.“
    Er war hier.
    Er hatte sie gerettet.
    Zu guter Letzt brach das Schluchzen aus ihr hervor, und sie warf ihm die Arme um den Hals und hielt sich so fest, wie sie nur konnte.
    „Geht es dir gut?“, fragte er mit leiser Stimme.
    Sie versuchte, zu antworten, doch sie bekam keine Luft. Hilflos keuchend, brachte sie kein Wort heraus.
    Er hob sie hoch, drückte sie mit einem Arm an seine Brust und stellte mit der anderen Hand den Stuhl wieder auf, von dem sie aufgesprungen war. Dann setzte er sie darauf ab und versuchte, sich wieder aufzurichten, doch sie lockerte ihren Griff keine Sekunde lang.
    Da kniete er sich vor sie und legte ihr die Hände an die Wangen, zwang sie, ihn anzusehen. „Was hat er dir angetan, Nicola?“
    Irgendwie fand sie ihre Stimme wieder. „Er … er … hat versucht … wollte …“
    Ein harter Glanz trat in seine Augen, als er sich vergewisserte: „Aber er hat es nicht geschafft?“
    „Noch nicht.“
    „Ich weiß, dass du’s mir überlassen hast, aber in diesem Fall richte ich mich ganz nach deinen Wünschen. Was ist dir lieber?“, ertönte eine ihr unbekannte Männerstimme. „Soll ich ihn gefangen nehmen oder vernichten?“
    „Vernichten“, antwortete Koldo, und mit diesem Wort schien ihn jegliche Kontrolle, wie auch immer er sie bis hierher bewahrt hatte, zu verlassen. Am ganzen Leib vor Aggression bebend, richtete er sich auf und stürmte zu Ritter hinüber.
    Ein Schlag. Zwei. Drei. Vier. Ohne Unterlass. Keine Pausen, um irgendwelche Drohungen auszusprechen. Koldo ließ seiner Wut einfach freien Lauf, indem er Nicolas Boss die Fäuste ins Gesicht hämmerte. Blut spritzte in alle Richtungen. Das Knacken brechender Knochen hallte durch den Raum.
    Die schiere Brutalität dieser Begegnung machte sie sprachlos. Noch nie hatte sie so konzentrierte Rage gesehen.
    Ihr Blick glitt zu dem anderen, unbekannten Mann. Er war genauso groß wie Koldo, und Herr im Himmel, er war wunderschön. So blond und braun gebrannt und, wow, das waren mal strahlende blaue Augen. Aber was sie wirklich fesselte, waren die riesigen gefiederten Flügel, die sich über seine Schultern erhoben und bis auf den Boden reichten.
    Er war … ein Engel?
    Der Dämon gehört dir , hatte Koldo gesagt.
    Gegen Dämonen kämpften Engel. Richtig? Also … ja, er musste ein Engel sein.
    Der Geflügelte nahm Tempo auf, als er den Affen – den Dämon – durchs Zimmer jagte, bis der nur noch verschwommen zu erkennen war. Er schwang zwei beängstigende

Weitere Kostenlose Bücher