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Sinnliches Erwachen

Sinnliches Erwachen

Titel: Sinnliches Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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selbst tagsüber Sterne funkelten. Laila blickte in die Tiefe, immer weiter hinab auf die so ferne Erde, und stieß einen markerschütternden Angstschrei aus.
    „Denkst du immer noch, ich mache ihr was vor?“ Er wartete nicht auf eine Antwort, sondern beamte sich mit dem Mädchen ins Innere des Gebäudes, in den Raum, wo Gesandte lernten, wie man gegen Dämonen kämpfte. Dort angekommen, verweilte Koldo in der Anderswelt und zwang Laila, ihr inneres Auge zu öffnen und endlich zu erkennen.
    Ein junger Schüler schwang ein Feuerschwert, während zwei Envexa vom Boden an die Decke sprangen, von der Decke an die Wand. Die Flügel des Kriegers waren weiß, aber mit feinen Spuren von Gold durchzogen, ein Zeichen seines Status als Krieger. Glücksboten hatten reinweiße Flügel. Die Elite der Sieben, zu der auch Zacharel gehörte, besaß Flügel in schierem Gold.
    Obwohl voll ausgewachsen, hatten die Dämonen gerade mal die Größe vonZehnjährigen, mit stämmigen menschenartigen Körpern und einer Haut so grün wie Giftschleim. Anstelle von Händen hatten sie Haken, und aus dem Steiß wuchs ihnen ein langer, dünner Schwanz mit Widerhaken.
    Bebend drückte Laila sich an Koldo, klappte den Mund auf und zu, bekam jedoch nichts als japsende Laute heraus.
    „Sie sind real“, beharrte er, „und sie sind böse. Sie streifen über die Erde, verfolgen Menschen wie dich und würden nichts lieber tun, als dein Leben zu zerstören und dir ein vorzeitiges Ende zu bereiten. Und du hast es ihnen leicht gemacht.“
    „Ich … Ich …“
    „Du kannst sie besiegen, ja. Um dir dabei zu helfen, bin ich hier.“ Dann erbarmte er sich, teleportierte sie zurück in Nicolas Wohnzimmer und gab ihr einen kleinen Schubs Richtung Flur. „Du darfst jetzt in dein Zimmer gehen.“
    „Z-Zimmer. Ja. Danke.“ Die Arme fest um den Oberkörper geschlungen, wankte sie um die Ecke. Eine Tür fiel ins Schloss.
    „Was hast du mir ihr gemacht?“ Nicola stürmte auf ihn zu und trommelte mit den Fäusten gegen seine Brust.
    So klein, wie diese Fäuste waren, bemerkte er sie kaum. „Ich habe ihr bewiesen, dass Dämonen tatsächlich existieren.“
    „Du hättest es ihr schonend beibringen sollen. Sie hatte einen harten Tag, und ein derartiger Stress kann unmöglich gut für sie gewesen sein.“
    „Manchen Leuten kann man es schonend beibringen. Manche muss man mit der Nase daraufstoßen. Wir gehen jetzt in die Küche zurück. Ich tätowiere dir die Arme, und du erzählst mir alles, was dort im Park passiert ist.“
    „Moment. Was? Arme tätowieren?“, quiekte sie.
    Er schob sie in die Küche. „Als zusätzlichen Schutz gegen die Dämonen.“
    Ein wenig benommen stieg sie auf den Barhocker. „Ich erzähle dir noch vom Park“, sagte sie leise, „aber vorher wirst du mir sagen, was es mit diesem Umzug auf sich hat. Und dann reden wir über dieses Tattoo.“
    „Mein Zuhause ist gegen das Böse abgeschirmt.“ Ihm gehörte eine Schildwolke, und diese Wolke lag nun um sein Grundstück herum und bildete eine Barriere gegen den Rest der Welt. „Deins nicht.“
    „Aber …“
    „Kein Aber. Als ich das letzte Mal hier war, wurde ich angegriffen. Deshalb war ich so lange weg. Ich musste erst wieder zu Kräften kommen.“
    Sie schnappte nach Luft. „Du wurdest verletzt?“
    „Ja.“
    „Oh Koldo. Es tut mir so leid. Ich hatte ja keine Ahnung.“ Sachte legte sie ihre Hand auf seine, eine Geste der Reue, der Güte.
    Eine Geste, bei der sein Blut plötzlich kochte.
    „Es war nicht deine Schuld“, erklärte er mit rauer Stimme. An seiner Ablenkung war er selbst schuld. „Also, was ist im Park vorgefallen?“
    Sie stützte die Ellbogen auf die Küchentheke und unterbrach damit den Kontakt. Er hätte aufheulen können.
    So sehr brauchte er sie?
    Stumm presste er die Zunge an den Gaumen und machte die Tinte fertig. Er hatte ein dunkles, warmes Rot ausgewählt, bei dem die Leute auf den ersten Blick glauben würden, sie blute. Aber was andere Leute dachten, war ihm herzlich egal. Er wollte, dass ihr Tattoo zu seinem passte.
    Schließlich stand sie unter seiner Obhut. Mehr steckte nicht dahinter.
    Zum ersten Mal in seinem Leben glaubte er, eine Lüge zu schmecken. Er verzogdas Gesicht.
    „Diese Dämonen …“ Sie erschauerte. „Die waren nicht wie die Affen. Die waren schlimmer. Das waren Schlangen! Sie haben sich von den Bäumen auf den Boden geschlängelt und uns gejagt, und …“
    „Schlangen?“, unterbrach er sie mit einem unguten Gefühl in der

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