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Sinnliches Erwachen

Sinnliches Erwachen

Titel: Sinnliches Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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weg.“
    „Aber …“, setzte der Jogger an.
    „Warum?“, wollte Laila wissen und wandte ihm den Rücken zu, um sich ganz auf Nicola zu konzentrieren. „Was ist los?“
    „Siehst du den Mann da drüben?“
    Laila blickte nach rechts. „Den Kahlkopf? Klar. Und?“
    „Was ist mit seinem Tier, dieser Schlange? Siehst du die?“
    „Äh, der hat keine Schlange bei sich. Und auch keinen Hund, keine Katze und keinen Vogel. Süße, ist alles in Ordnung mit dir? Du bist ganz blass und zitterst.“
    Also konnte ihre Schwester immer noch keine Dämonen sehen. „Komm schon.“ Sie drehte sich um und zog Laila immer schneller werdend hinter sich her.
    „Was ist denn los?“, schimpfte ihre Schwester.
    „Ich erzähl’s dir später.“ Der Park war voll von Müttern mit ihren Kindern, Vätern mit ihren Hunden, Geschäftsleuten wie Nicola, die in ihrer Mittagspause ein paar Sonnenstrahlen erhaschen wollten, bevor sie zurück in die Schatten der täglichen Schufterei krochen. Eilig wich sie ihnen aus, aber sie war nicht unbedingt in Bestform und rannte einige um.
    Mehrfach hörte sie „Hey!“ und „Passen Sie doch auf!“ und musste hastige Entschuldigungen murmeln. Ihr Blut kühlte sich gefährlich ab, während ihre Haut sich vollkommen überhitzt anfühlte. Schweiß rann ihr über den Rücken.
    „Jetzt mach mal langsam“, beschwerte sich Laila.
    Hektisch blickte Nicola sich um. Der Mann stand immer noch dort, grinste sie immer noch an, streichelte immer noch seinen Dämon. Doch er verfolgte sie nicht. Erleichtert wurde sie langsamer … langsamer … und blieb schließlich stehen.
    Japsend drückte Laila sich eine Hand aufs Herz. „Kannst du mir jetzt mal erklären, was das sollte?“
    Sie öffnete den Mund, um genau das zu tun – nur dass in diesem Augenblick ein weiterer Dämon von dem Baum neben ihnen herabglitt und lange, scharfe Zähne fletschte, von denen das Gift nur so tropfte. Ihr blieben die Worte im Hals stecken, bildeten einen scharfkantigen Kloß in ihrer Kehle, sodass nur ein paar röchelnde Laute herauskamen.
    Nicola stolperte nach rechts und zog Laila mit sich.
    „Was machst du …“
    Eine Frau trat hinter dem dicken Baumstamm hervor, und Laila klappte den Mundzu. Die Fremde war kahl, genau wie der Mann. Ihre Haut war milchweiß, ein harter Kontrast zu dem schwarzen Nebel, der aus ihren Poren sickerte.
    „Siehst du das?“, fragte Nicola ihre Schwester eindringlich. „Diesen Nebel?“
    „Nein. Aber die Frau …“
    Die Mundwinkel der Fremden hoben sich zu einem trägen Grinsen … und entblößten einen weiteren Satz Fangzähne.
    Nicolas Herz setzte einen Schlag aus, bevor sie wieder loshastete, erneut in eine andere Richtung. „Die sind hinter uns her“, brachte sie heiser hervor. „Wir müssen hier weg!“
    „Wer … sind die?“ Ihre Schwester bekam die Worte kaum heraus. Keine von ihnen war es gewohnt, sich so viel zu bewegen. „Was … wollen … die?“
    Wieder blickte Nicola über die Schulter. Die Frau war unter dem Baum stehen geblieben, doch der Dämon hatte sich entschieden, ihnen zu folgen, und holte schnell auf. Flink glitt sein geschuppter, pelziger Leib über den Boden, während sein Geweih wankte.
    Was wollte er von ihr? Was würde er ihr antun, wenn er sie einholte?
    Ein weiterer kahlköpfiger Mann trat ihr in den Weg, bösartig grinsend, und sie schrie. Abrupt zerrte sie Laila nach links, in die einzige Richtung, die noch blieb. Diesmal folgten ihnen ein zweiter … dritter … und vierter Dämon, gleitend und sich windend, so schnell, als hätten sie gerade ihren Nachmittagssnack erschnuppert: zwei fußlahme Mäuse.
    „Nicola, bitte“, flehte Laila. „Ich kann … nicht mehr … lange.“
    Sie wollte, dass ihre Schwester sah, was um sie herum geschah, dass sie endlich daran glaubte, doch gleichzeitig wollte sie es nicht . Vermutlich würde sie vollkommen von Angst übermannt, und Angst wäre im Augenblick gar nicht gut für sie.
    Niemand sonst schien zu bemerken, was geschah. Unbeeindruckt fuhren die Leute mit dem fort, was sie taten, lächelten und lachten und ließen Drachen steigen, ohne jede Ahnung von jener anderen Welt, die in diesem Moment vor Bösartigkeit nur so strotzte.
    „Kann nicht …“ Laila riss sich los und beugte sich vornüber, keuchend rang sie nach Luft. „Du musst …“
    Nicola eilte zu ihr zurück, sprang vor ihre Schwester und breitete die Arme aus, rechnete jeden Moment mit dem Angriff der Dämonen. Doch sie überraschten sie. Keine

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